Babys sind irgendwie langweilig
Wie zur Hölle soll ich nur das Baby beschäftigen?

Babys sind irgendwie langweilig….

Darf man sagen, dass man als Mutter Babys langweilig und teils richtig anstrengend findet? Es tut mir leid – das hier ist jetzt ein wirklich hartes Outing, aber: Ich bin viel lieber eine Kleinkindmama! Die Jungs sind jetzt vier Jahre alt und ich genieße jeden Tag, an dem sie klüger und witziger werden. Jede Stunde in denen ich ihnen zuschauen kann, wie sie mit ihrem eigenen Verstand Probleme lösen und verdammt lustige Dinge sagen. Und jede Minute, in der ich mehr Schlaf habe.

Klar – die Babyzeit hat schon etwas Einzigartiges. Kindchenschema. Runzelfüßchen, zahnloses Sabber-Lächeln. Duziduh und Kuschel-Orgien. Und dann ist da noch dieser spezielle Geruch, nach nach Pflegecreme und frisch geschlüpftem Mini-Mensch. Dann gibt’s diese innigen Momente beim Stillen. Natürlich ist das außergewöhnlich. Aber seinen wir uns mal ehrlich: Nicht nur als Zwillingsmutter kann man da trotzdem ganz schön gestresst und überfordert sein.

Wie soll ich das Baby beschäftigen?

Es heißt zwar, dass eine Mutter ganz genau weiß, warum ihr Baby weint. Aber ganz ehrlich? Manchmal hat man einfach keinen blassen Schimmer, warum das Kind gerade brüllt: Bäuchlein voll, Windel sauber, Kind kurz nach dem Mittagsschlaf, keine ersichtlichen Blähungen – WARUM WEINT DAS BABY ALSO? Und verdammt noch mal: Kann ich an dem kleinen Lebewesen was kaputt machen? Das ist ja so filigran und zerbrechlich. So ungewohnt und neu! Und was soll ich jetzt den ganzen Tag mit dem Kind anstellen? Anschauen oder bespielen? Frühfördern oder einfach machen lassen?

Jetzt, wo die Kinder artikulieren können was sie möchten, wo sie selbständig – zugegeben nicht immer sinnvolle – Entscheidungen treffen und wo sie Liebe verbalisieren können, beginnt bei mir erst so richtig das Genießen. Außerdem sehe ich, dass ich gar nicht so viel falsch gemacht habe, denn die beiden sind teilweise richtige Vorzeigekinder. Die Betonung liegt hierbei natürlich auf teilweise….

Wenn sich die Kinder kurz nachdem sie sich gegenseitig in den Schwitzkasten genommen haben sagen, dass sie einander gerne haben, dann ist das großes Kino. Und wenn sie plötzlich auf einen zulaufen und völlig uneigennützig und aus tiefster Seele und völlig ehrlich sagen: „Ich hab dich lieb, Mama!“ – dann kommen die Tränchen in die Augenwinkel. Denn seit ich Kinder habe, habe ich ja bekanntlicherweise eine Muttermorphose zum Weichei hinter mir.

Vielleicht ist es auch die Routine und das Selbstverständnis als Mutter, die mich wachsen lassen haben lassen. Vielleicht habe ich einfach erst jetzt in meine Rolle gefunden. Oder vielleicht trinke ich einfach gerne auch hin und wieder Kaffee mit Freundinnen – und das (relativ) stressfrei …

Bist du lieber Baby- oder Kleinkindmama? Hinterlasse doch einen Kommentar!

 

Wer schreibt hier eigentlich?

Zwillingsmama, Kinderdompteurin, Geburtstagsveranstalterin, Chaosmanagerin und „Mädchen für eh alles“: Unter dem Netz-Pseudonym Anna Attersee schreibe ich hier über das turbulente Leben mit Kindern – schonungslos ehrlich, denn einer schreit hier bei uns immer… Im richtigen Leben bin ich Journalistin und arbeite im Bereich „Irgendwas mit Medien“. Mehr über mich und unsere Familie findest du HIER.

 

Warum ich viel lieber eine Kleinkindmama bin, als eine Babymama...
Warum ich viel lieber eine Kleinkindmama bin, als eine Babymama…

 

19 comments

  1. Das ist soooo lustig, ich hab am Anfang auch gedacht, meine Zwillingsbabies wären langweilig…hat sich schnell geändert, ich hatte gar keine Zeit mehr, Langeweile zu empfinden. Aber jetzt als Kleinkindmama, meine sind inzwischen fast 2 (!), stelle ich definitiv fest: noch ein Baby muss nicht sein. Zu langweilig, zuviel raten, was sie wollen, so wenig Interaktion im Vergleich zu jetzt. Fazit: ich bin super gerne eine Kleinkindmama!

    • einerschreitimmer

      Hallo liebe Anna!

      Das beruhigt mich sehr. Ich dachte schon, dass ich hier einen Shit-Storm ernte! Alles Liebe euch!

  2. Alsoooo, Dein Blog mag meine Kommentare wirklich nicht, grrrrr, schon wieder nur meine Straße, dabei gebe ich das überhaupt nicht ein. Wo holt der das denn immer her? Lach, Technik. Bitte lösche das oben ;-).

    Ich schrieb das ich es auch viel interessanter finde seit Mausi größer ist.
    Liebe Grüße,
    Nicole.

  3. du bist nicht alleine ;-) mir geht es genauso

  4. Du hast sooo recht. Genau so empfinde ich das auch. Hänge grad mit meinen 7 monate alten Zwillingen daheim. Klar ist es schon viel besser als am Anfang! Aber sie machen nichts, nicht sitzen, nicht krabbel, nicht mal Zähne bis jetzt. Langweile mich total. Auch wenn man das kaum sagen kann, denn bin natürlich trotzdem müde und erschöpft. Mit meinem Großen (4,5 Jahre) ist es dafür richtig toll. Man kann mit ihm reden und Quatsch machen. Er sagt wenn was nicht stimmt und selbst wenn er frech ist finde ich es immer noch viel schöner als diese Anfangs-Babyzeit! Ich weiß es wird besser, geht ja auch schnell…fühlt sich grad nur nicht so an ;-)

  5. Ich liebe es, wenn meine Zwillis freudestrahlend angekrabbelt kommen, sich an mir hochziehen und mir mit weit geöffnetem Mund einen superfeuchten Kuss auf den Mund drücken, sich gegenseitig abkitzeln oder sich eine halbe Stunde damit beschäftigen, die Tür auf und zu zu machen. Trotzdem kommt in 14 Wochen so ein langweiliges Minimenschlein zu uns und dann habe ich quasi den direkten Vergleich und kann euch ja dann mein endgültiges Fazit mitteilen.

  6. Meine Zwillingsmädels sind jetzt 6, gehen bald zur Schule und ich habe wieder richtig „gelebt“. Die Kids waren auch mal bei Oma und Opa über Nacht und wir konnten ausgehen, sowas wie Kino oder in Ruhe mal Essen gehen, ja sogar Tanzen und auf Party gehen war wieder drin. Nun habe ich ein 2Monate altes Baby. Die Nächte sind kürzer, die Tage langweiliger und der Alltag stressiger… aber(!) es war erneut die beste Entscheidung meines Lebens. Ich bin jetzt viel entspannter im Umgang mit dem (einen) Baby und ich genieße jeden Moment.
    Also zu deinem Blog, ja und nein – man wächst mit seinen Aufgaben und jede Phase ist einzigartig. Auf die Pubertät der beiden Grazien freue ich mich jedenfalls nicht …

  7. Oh, Danke! Ich hab das schon oft gesagt und werd dann immer ganz blöd angeschaut. Aber in steh dazu. Bei uns war die Babyzeit zwar größtenteils teils entspannt und der Zwerg hat mit 3 Monaten bereits von 23-7 Uhr geschlafen, aber ich fands echt langweilig. Jetzt wird er bald 2 und das vergangene gute halbe Jahr war echt spannend. Man kann endlich was machen und bekommt ne Rückmeldung. Jetzt sind wir sooo gerne zusammen unterwegs und könnten jeden Tag umherreisen :-)

    • einerschreitimmer

      Hi liebe Mel!
      Ich finde es einfach so spannend, dass sie ihren Verstand entwickeln. Und es ist halt viel lustiger. Denke es ist auch eine Temperamentsfrage: Ich bin eher ein lustiger und aufgeweckter Mensch. Darum mag ich das Kleinkindalter also viel lieber… ;)
      VLG
      Anne

  8. Hallo
    Bin zur Zeit noch irgendwie beides.
    Die Große ist 4 Jahre die Minnie nun 11 Monate.
    Ich kann auch nur zustimmen, sobald die Zwerge größer werden und sich mitteilen können ist vieles einfacher. Aber so ein langweiliges Minnie Menschlein hat einen riesigen Vorteil. Das gefühlte 100.000 Mal am Tag laute rufen von : Mama, Warum ……….gibts noch nicht.

    • einerschreitimmer

      Hi liebe Ela,
      da hast du natürlich recht. Aber süß ist das trotzdem, wenn auch UNUNTERBROCHEN! ;)
      VLG
      Anne

  9. Ich dachte bei meiner ersten Tochter immer, dass ich eine Kleinkindmama bin, denn sie konnte ich erst ab 1 genießen. Und dann Kamm Tochter Nummer zwei und zeigte mir wie schön es ist eine Babymama zu sein . Es ist beides sehr nachvollziehbar

  10. Ich kann das auch nachvollziehen! Ich habe Hannah als Baby zuckersüß, aber teilweise fad empfunden. Jetzt ist sie knapp 16 Monate…da geht halt auch viel mehr: Spielgruppe, Zwergensprache, Schwimmen, Tierpark, Malen, Lesen….da geht der Tag schon schneller vorbei

  11. Also ich rate immer allen Mamas, die sich anfangs langweilen. Sucht euch eine eigene Beschäftigung, etwas für einen selbst. Meist kommt die Langeweile daher, dass die Mama denkt sie müsste dem Kleinen dabei zusehen, wie es gähnt, sabbert oder pupst und vergisst sich selbst in der Zeit vollkommen. Die Welt dreht sich aber weiter und wenn das neue Familienmitglied nicht mehr der einzige Lebensmittelpunkt der Mutter ist, verfliegt die Langeweile und man genießt die Anfangszeit ganz anders.

  12. Meine sind jetzt 6 Jahre alt und ja, es ist alles einfacher grad, aber die Babyteit war soooo schön und ist viel zu schnell vergangen. Langweilig waren sie kaum, aber anstrengend auch nur punktuell – oder phasenabhängig. Aber die Babyzeit war einfach super!

  13. Ich bin auch viel lieber eine Kleinkind-Mama. Meine Kleine ist jetzt 1 Jahr alt, die Große fast 3, und ich finde, das ist beides ein ganz wunderbares Alter, auch im Zusammenspiel! Denn endlich spielen sie auch zusammen – oder ärgern sich, je nachdem ;-) Ich fand die Babyzeit auch ganz nett, aber eigentlich erst ab dem 3. oder 4. Monat, wenn man auch schon was zurückbekommt, das Baby fokussieren kann, einen also anschaut, und anlächelt und sich freut, wenn man sich mit ihm beschäftigt.

  14. Kinder sind an sich langweilig. Babies sind so langweilig wie altes Brot. Kleinkinder nerven wie Darmkrebs. Bin ich froh, wenn meiner endlich aus dem Haus ist. Ein Drittel der Zeit bis er 18 ist habe ich schon überstanden! Hey!

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