Heute spricht der Vater: Über Spielzeug

Endlich, endlich kann ich mich austoben. Ich meine jetzt nicht nur auf dem Teppich – in meinem Alter sollte man hektische Bewegungen langsam aber sicher vermeiden, um nicht mit Hexenschuss zu enden. Ich meine viel mehr die Spielzeugabteilung der Kaufhäuser.

Von Gast-Blogger Sven Trautwein (Zwillingswelten)

Dort fühle ich mich wohl. Zwischen all den Spielzeugen, den Dingen, die ich selbst aus meiner Kindheit noch kenne und gerne gehabt hätte und den neuen Verlockungen. Und gebt zu, ihr Väter, ihr kennt dieses Zucken in den Fingern auch. Ihr möchtet gerne was kaufen. Und wenn das Kind noch nicht das richtige Alter hat, kein Thema, das wächst da noch rein. Schließlich kann man es selbst erst einmal ausprobieren und schauen, ob es für einen in Frage kommt. Für das Kind im Vater und für den Nachwuchs.

Und allen Klischees zum Trotz muss es nicht Blinken und aggressiv bunt sein. Das mag irgendwann mal beim Nachwuchs fruchten, aber nach kurzer Zeit landet das im Keller oder wird verschenkt – Schrottwichteln gibt es ja auch noch. Ich winde mich viel lieber wie ein Aal auf dem Trockenen zwischen LEGO-Schienen und Playmobilpolizisten, baue Ritterburgen auf sehe Holzeisenbahnen vergehen und neu entstehen.

Doch abends, wenn das Wohnzimmer dir nicht mehr gehört, ist es mit meiner guten Laune auch vorbei. Bausteine, die sich in nackte Füße bohren und Spuren hinterlassen, brennen sich in das Gedächtnis ein. Beim gellenden Aufschrei muss schnell die Hand vor den Mund, damit keiner aufgeweckt wird. Aber genauso schnell vergeht der Ärger wieder. Am nächsten Tag ist alles neu.

Aber Vorsicht bei Geschenken

Geschenke sind toll. Und jetzt bitte alle Tanten, Großeltern, Onkel, Freunde und sonstige Verwandte – bitte genau aufpassen: Vor allem, wenn sich die Beschenker Gedanken über die zu beschenkenden gemacht haben. Schlimm ist, wenn es beispielsweise zur Taufe irgendwelches Lärmgeschenk gibt – ich meine da jetzt nicht das Glockenspiel. Ja, Leute, damit kann man auch unmelodisch spielen – und zwar nicht zu knapp – sondern ich meine Keyboards für Kleinkinder, die an allen Ecken und Enden blinken und bewegliche Figuren haben.

Zudem scheinen in diesen Geräten die Batterien ein Eigenleben zu führen. Hatte ich damals gehofft, es würde in spätestens zwei Wochen schlapp machen, sah ich mich getäuscht. Wer uns jetzt besucht, wird merken, dass das Gerät immer noch vor sich hindudelt, obwohl die Taufe Jahre zurückliegt. Da kann sich der zuckende Duracell-Hase mal eine Scheibe von abschneiden. Vielleicht laden sich die Batterien in dunklen Kellerverliesen aber auch auf. Das sollte mal wissenschaftlich untersucht werden.

Hände weg von solch blinkendem Kram. Nein, es muss nicht unbedingt nur der Holzklotz sein, aber es sind doch die einfachen Dinge, die den Kindern Spaß machen. Und uns Großen auch.

1 Kommentar

  1. Ich lieb blinkend. Holz ist langweilig.

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