Nahkampfbasteln: ODER Die hässliche Wahrheit über DIY…

Wenn die Temperaturen sinken und der Garten unwirtlich wird, gibt es für die Mutter von Welt zwei Möglichkeiten:

  • die Kinder vor dem Fernseher parken
  • basteln

Weil ich Pädagogik studiert habe, weiß wie wichtig Basteln für die Motorik ist und somit ständig ein schlechtes Gewissen habe, befinde ich mich also in der Bastelhölle. Aus diesem Grund treibe ich mich in meiner raren Freizeit als Working-Mum auf den einschlägigen DIY-Plattformen wie Pinterest herum. Zuvor öffne ich eine Flasche Lillet und bestaune ehrfürchtig Mütter, die aus zwei Zahnstochern, einer Aluminiumfolie und etwas angereichertem Uran ein Boot bauen. Es könnte vielleicht auch ein Atom-U-Boot sein, so genau weiß das keiner.

Egal wie: Ich bin jedes Mal absolut beeindruckt, denn was DIY betrifft, bin ich in etwa so begabt wie Donald Trump in diplomatischen Angelegenheiten. Ich scheitere nämlich schon meist daran, meine Finger nicht mit der Heißklebepistole zusammenzukleben oder Kleister auf den Teppich zu kleckern.

Es ist also Sonntag, es regnet und das Kind sagt mit treuherzigem Blick: „Mama! Basteln wir eine Raketenabwehrstation?“ Tja, ihr ahnt es schon: Natürlich hat Mutter von Welt die Komponenten für das zu bauende Objekt nicht zu Hause. Ich spreche dabei von einer Mini-Stichsäge, einem Laminiergerät, Lötkolben und  diesen verdammten Flügelklammern … Natürlich wäre es einfacher, wenn ich 15 verschiedene Größen an Büroklammern, mehrere Bögen farbiges Krepppapier und einen zehn Liter Eimer Kleister jederzeit zur Hand hätte, nur bin ich eben eine normale Durchschnittsmama und weder McGyver und schon gar nicht Bob der Baumeister.

Todesfalle Heißklebepistole

Ich bin mittlerweile bei meinem zweiten Lillet-Gläschen und verbringe den Tag damit, aus Klopapierrollen, Uhu und Gummiringen  eine eigene Radarstation zu bauen. Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass diese Station vielleicht dabei hilft, die nahende Schwiegermutter früher zu erkennen.  Und so klebe ich aus Versehen den Karton mit dem Tisch zusammen  und bleibe mit den pickigen Fingern beinahe am Weinglas hängen… 

Und wisst ihr was?

Meinen Kindern ist es herzlich egal. Die haben sich nämlich heimlich vom Tisch gestohlen und aus den Couchpölstern eine Burg gebaut. Ein Blatt Papier wird dann zusammen gerollt und zum Fernrohr. Kindern ist das Ergebnis dieser Bastelwutanfälle nämlich herzlich egal. Die wollen nur eines:  Zeit mit mir verbringen. Da ist das Ergebnis eigentlich ziemlich nebensächlich.

Wir lernen also:

Ist das Basteln dir ein Graus,
macht’s den Kindern auch nix aus.

 

 

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Wer schreibt hier eigentlich?

Zwillingsmama, Kinderdompteurin, Geburtstagsveranstalterin, Chaosmanagerin und „Mädchen für eh alles“: Unter dem Netz-Pseudonym Anna Attersee schreibe ich hier pädagogisch wertlos über das turbulente Leben mit Kindern – schonungslos ehrlich, denn einer schreit hier bei uns immer… Im richtigen Leben bin ich Journalistin, arbeite im Bereich „Irgendwas mit Medien“ und habe kürzlich mein erstes Buch veröffentlicht. Mehr über mich und unsere Familie findest du HIER.

 

4 comments

  1. Herrlich, ich habe beim Lesen so herzlich gelacht, dass mein Mann wissen wollte, was so lustig ist. Ich hab ihm direkt ein paar Passagen vorgelesen und auch er hat sich königlich amüsiert! Super Beitrag!

    Liebe Grüße
    Britta von http://www.fulltime-mami.blogspot.de

  2. :-) :-) sehr super geschrieben, auch ich musste sehr schmunzeln beim Lesen :-)
    Vielen Dank für die Aufheiterung :-)

  3. Witzig, genau so geht’s mir auch! Bei anderen sieht das immer so toll aus und bei mir? Auweia, das will keiner sehen. Danke für den Beitrag, jetzt brauche ich kein schlechtes Gewissen mehr haben :-)

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