Zwillinge: Geschlecht erkennen

Meine Zwillingsschwangerschaft: Mariellas langer Weg zu den Zwillingen

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Zwillingsmama Mariella im Interview: „Meine Zwillingsschwangerschaft“.

Eines Vorab: Mariella hatte keine schöne Schwangerschaft – trotzdem sind alle fit und munter. Zart besaitete Schwangere und Leserinnen sollten an dieser Stelle mit dem Lesen aufhören (oder diese Interview klicken)…

Denn – hier geht es im Interview auch um drei Fehlgeburten und die große Angst um die Kinder.

Stell dich doch bitte ein bisschen vor!
Mein Name ist Mariella, ich bin 29 Jahre, wohne in Baden bei wien, habe zwei Hunde mit denen ich sehr viel unternehme. Bin gerade mit meinem freund auf Haussuche. Ich arbeite in einer Baufirma in der Kalkulation davor war ich selbst auf Baustellen und habe alles koordiniert. Freunde sind mir sehr wichtig. Ich wollte schon seitdem ich 18 bin ein Kind haben. Wenn Zeit da ist trainiere ich unsere Hunde.

In welcher SSW hast du von deiner Schwangerschaft erfahren?
Dazu muss ich ein bisschen in der Vergangenheit ausholen: Anfang 2014 wurde eine Hüft- Op durchgeführt (durch mein Alter leider nur eine „Sanierung“). Nach 3 Monaten Krankstand erfuhr ich, dass ich schwanger war (schon lange ersehnt). 3 Wochen später der Schock – eine „komplette Molenschwangerschaft“ – ab zur Curettage. Jeden Monat bei der Kontrolle die Konfrontation mit der Molenschwangerschaft – ein Horror! Dann noch, trotz Verbotes in nächster Zeit schwanger zu werden, leider einen natürlichen Abgang miterlebt – Unzählige Blutabnahmen zur Kontrolle, und endlich dann Ende Jänner 2015 die ersehnte „Erlaubnis“ für einen weiteren Anlauf einer Schwangerschaft.

 

Aber dann wieder ein Schock Anfang Februar 2015: Schilddrüsenultraschall – Schilddrüse komplett verknotet leider auch ein großer kalter Knoten dabei. (mein Vater hatte vor 5 Jahren Schilddrüsenkrebs) Die Ärzte raten mir zu einer OP – Termin ist in Planung.  Am 20. Februar 2015 stelle ich fest, dass ich wieder schwanger bin (extrem gemischten Gefühlen!) Schilddrüsen OP wird abgesagt. In der 10 SSW (6.4.) der Untergang für mich – kein Herzschlag mehr. Wieder ab zu Curettage. Neuer  SchilddrüsenOP-Termin für 9.6.15 angesetzt. Am 8.6.15 – Ich war 8 Tage drüber und ich habe es schon geahnt. Ich wollte vor lauter Angst, wieder das gleiche zu erleben keinen Test machen und einfach diesen OP-Termin hinter mich bringen. Mein Freund hat mich aber gebeten trotzdem einen Test zu machen. Also machte ich am 8.6.15 zwei Tests und am 10.6.15 wurde es von meinem Frauenarzt bestätigt. Ich war in der 5ten Woche. Am 20.6.15 wurde mir das doppelte Glück bekannt gegeben. Ich habe bis zum Schluss keine Beziehung mit meinem Bauch eingehen können weil ich so Angst hatte, dass mir das gleiche wieder passiert und ich nochmals enttäuscht werde.

Hast du vor der 12 SSW schon jemandem erzählt dass du schwanger bist?
Meiner Familie hab ich es gleich gesagt und meinen 3 besten Freundinnen, da ich ja einen OP-Termin hatte, den ich ja absagen musste. Den restlichen Freunden hab ich es aber erst ab der 12ten Woche und immer nur persönlich erzählt.

Wie hast du es deiner ChefIn erzählt? Was hat er/sie gesagt?
Da ich nach meiner 3ten Fehlgeburt in den Krankenstand gegangen bin war mein Chef nicht begeistert als ich ihm sagte, dass ich jetzt auch noch schwanger bin und die nächste Zeit gar nicht mehr kommen werde. Ich war auch von Anfang an in Mutterschutz.

Wie war die Schwangerschaft?
Puh, da muss ich echt Anti-Werbung machen. Ich hab die Schwangerschaft durch meine Vorgeschichte als Horror wahrgenommen. Außerdem war mir 3 Monate extrem schlecht (bei Außentemperaturen von über 35°), sodass ich nichts zu mir nehmen konnte außer Toast mit Philadelphia. Ich war total grantig und es war alles wirklich mühsam und anstrengend. Außerdem hatte ich permanent Angst um die Kleinen und ich konnte die Schwangerschaft nicht genießen.

Wie war die Geburt?
Ich bin am 15.01.2016 um halb 8 in der Früh mit einem Blasenriss ins Krankenhaus gekommen. Dann haben Sie mich schon einem Kreißsaal zugeordnet und dort haben wir mal gewartet. Wartend auf die Wehen haben wir noch Karten gespielt, getanzt und nur Blödsinn gemacht. Um 16 Uhr habe ich dann die erste vaginale Wehentablette bekommen und wurde dann einmal in mein Zimmer geschickt. Um 22 Uhr wurde mir dann noch eine Tablette gegeben und dann begann es auch schon um 22:30 mit den leichten Wehen. Bis 1 Uhr in der Früh hab ich mit den Wehen in meinem Zimmer verbracht als Sie dann regelmäßiger und richtig stark geworden sind, sind wir runter in den Kreißsaal. Da sich der Muttermund noch immer nicht mehr geöffnet hatte, bekam ich einen Einlauf. Außerdem schlug man mir auch noch vor, in die Badewanne zu gehen. In den folgenden 1 ½ Std war ich damit beschäftigt zwischen WC und Badewanne zu pendeln. Das Ganze begleitet von ziemlich starken Wehen.

Trotz dieses Intensivprogrammes öffnete sich mein Muttermund nur max. 1 cm pro 3 Std. Also wurde ich nach ca. 6 Std an den Wehentropf gehängt. Hätte ich gewusst welche Schmerzen dieser verursacht, hätte ich mich gleich zu einem Kaiserschnitt entschieden. Nachdem ich nur noch „Dauerwehen“ hatte, also wirklich keine Pause mehr dazwischen, ich schon 30 Std wach war und schlussendlich den gesamten Kreißsaal angespieben habe, hat der Arzt den Kaiserschnitt veranlasst. Am 16.01.2016 um 10:57 Uhr sind meine süßen Mädls per Kaiserschnitt zur Welt gekommen. Anfangs war ich sehr traurig, dass ich meine Mädls nicht natürlich zur Welt bringen konnte. Dies war aber, wie ich später erfuhr, nicht möglich da sich die Erste verkeilt hatte. Trotz allem – Hauptsache ist es doch, dass alles gut gegangen ist!

Was hast du gedacht, als du die Kinder erstmals gesehen hast?
Abgesehen davon, dass ich froh war, dass die Geburt vorbei war, war ich einfach überglücklich, dass ich meine Kinder endlich in den Arm nehmen konnte. Ab jetzt konnte ich mich endlich über meine Kinder freuen, die Angst, die meine ganze  Schwangerschaft überschattet hatte war endlich überwunden. Da ich nach 30 Stunden Wachsein vollkommen erschöpft war, musste ich dann aber erst mal schlafen. Als ich meine Kinder dann nach dem Aufwachen im Arm hielt, begann ich zu realisieren, dass mein Traum endlich in Erfüllung gegangen war!

Welche Tipps gibst du werdenden Zwillingseltern mit auf den Weg?
An die Zwillingsmamis: Bitte machts euch keinen Stress nämlich in jeglicher Hinsicht. Ich habe mir extremen Stress wegen dem Stillen gemacht weil ich zu wenig Milch hatte und unbedingt voll stillen wollte. Nachdem ich etwas lockerer mit der Pre-Nahrung umging und einfach ab und zu Flaschis gegeben habe ist auch die Milchproduktion wieder besser geworden. Und nun stille ich sie ab und zu einen gesamten Tag, dann lass ich einmal stillen aus und gebe Flaschi etc. Ich würde auf jeden Fall schauen, dass sie beides annehmen sowohl Flaschi als auch Busen. Unbedingt Hilfe annehmen, wollte es am Anfang alles alleine schaffen. Ging auch aber dann kam der erste „Zusammenbruch“. Man (Frau) muss nicht alles alleine schaffen und mit Zwillingen ist es halt auch was anderes. Meine Divise – Ein Kind ist wie kein Kind, das rennt einfach mit aber mit zwei kann man halt nicht alles alleine machen und man braucht einen zweiten mit. Mir wurde nahe gelegt, dass beide immer gleichzeitig schlafen sollen. Das unterschreibe ich nicht weil es um einiges anstrengender ist wenn beide gleichzeitig schreien als wenn immer nur eine schreit und man sich ganz auf die Eine konzentrieren kann. Außerdem hat man da wenigstens ein bisschen das Gefühl, dass man seinen Kindern 100 % geben kann und nicht nur für jeden 50%. In dem Fall hat man halt sehr wenig Zeit für sich selbst. Bitte trauts euch Sachen auszuprobieren. Das heißt geht’s in die Stadt ins Kaffeehaus, geht’s Babymassage, etc. JA es ist   anstrengender aber bitte sperrts euch nicht zu Hause ein nur weil ihr Zwillinge habt. Ich hab die Erfahrung gemacht weniger überfordert zu sein als eine Einlingsmama. Das wünsche ich Euch auch!!!!

Welche Sachen hast du eingekauft? Was war rückblickend sinnlos?
Da ich bis zum Schluss Angst hatte, dass vielleicht irgendwas mit meinen Kindern passieren könnte habe ich erst Sachen gekauft als Sie schon da waren. Das einzige was es schon gab war die Wickelauflage, da diese mein Vater extra für Zwillinge gemacht hat.

Sinnlose Sachen:
– Tragetuch speziell für Zwillinge (man macht es nicht da es sehr schwer ist)
– Eine mit Batterie betriebene Wippe (nie verwendet)
– Feuchttücher (es reicht eine Schale Wasser mit Reinigungspats am Wickeltisch)
– Kinderbetten (liegen bei mir im Bett und dann kommen sie gleich in ihr eigens Doppelbett damit Mama oder/und Papa gleichzeitig mit beiden kuscheln kann)
– Bis dato der Laufstall

Hier geht es zur Leseprobe vom eBOOK „Schwanger mit Zwillingen“.

Sinnvolle Sachen mit Links zu Amazon:

– Fläschchen + Pre Nahrung (für den Notfall)
Fläschchenwärmer mit automatischer Warmhaltefunktion
Eine Bauchtrage (Ich hatte extra eine für Zwillinge in Amerika bestellt, ist aber unnötig, weil man sie nicht auf Dauer zusammen tragen kann, weil irgendwann der Rücken schmerzt.)  Ich renne meistens mit einer in der Trage herum und die andere hab ich im Arm.
– BabyBjörn Wippen (ohne diesen Wippen wäre mein Alltag eine Katastrophe. Mit den Wippen kann ich sie immer neben mich hinstellen und etwa duschen gehen. Angeblich sind diese Wippen am gesündesten für die Wirbelsäule)
– Spuckwindeln. Die sind wunderbar, aber man braucht gar nicht so viele wie immer alle behaupten.

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3 comments

  1. Für mich war von Anfang an der Laufstall die beste Investition. Sie lagen tagsüber bei mir im Wohnzimmer im Laufstall. Gehöre aber auch nicht zu den Müttern die ihre Kinder ständig mit sich rum tragen. Habe sogar den Luxus allein aufs Klo gehen zu können und allein duschen gehen zu können.

  2. Du bist eine tapfere Frau mit einer tollen Geschichte!! Ich wünsche euch weiterhin alles Gute. Liebe Grüße Mariella, ebenfalls 29 und mit Zwillingen schwanger :-)

  3. Zwillingen wie schön. Habe vor 2 Wochen erfahren das ich im 2 Monat Schwanger bin. Da bin ich mal gespannt was auf mich so zukommt.

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