5 Fehler an Weihnachten, die wir für dich gemacht haben, damit du sie nicht mehr machen musst

Wie ein Vorschlaghammer trifft uns alle Jahre wieder die Besinnlichkeit: Weihnachtsbaum aufstellen, Geschenke kaufen und verpacken, festliches Gesinge und Glühwein – die ToDo-Liste einer durchschnittlichen Familie ist jedes Jahr im Dezember länger als der Wunschzettel eines Grundschulkindes im Spielzeugladen. Aber aufgepasst! Bei aller Fröhlichkeit und Plätzchenduft lauern zwischen spitzen Tannenzweigen fiese Stolpersteine, die aus einem friedlichen Weihnachtsfest einen Krieg der (Zimt-)Sterne machen können.

Hier sind fünf Fehler an Weihnachten, die wir für euch gemacht haben, damit ihr sie nicht mehr machen müsst.

5. Festessen mit der lieben Familie

Laut einer Statistik streiten sich 30% aller Familien in der Weihnachtszeit. Warum? Weil sie Familien sind! Warum ist Netflix eigentlich noch nicht darauf gekommen, eine Survival-Show rund um die Festtage auszustrahlen? The Squid Game war gestern, die Christbaum-Challenge ist der neue Shit. 12 Menschen, die es über 364 Tage im Jahr krampfhaft vermieden haben, sich gegenseitig auf den Keks zu gehen, werden bei Kerzenlicht und Kinderchören in ein Esszimmer eingesperrt und dürfen bei fettigem Essen und Alkohol nur unverfängliche Themen ansprechen. Dabei fragt Opa Günther die Christiane aus, warum sie eigentlich immer noch keinen Freund hat. Mutti schwenkt die Rosmarinkartoffeln, die als Hauptspeise für den veganen Cousin Henning gedacht waren, nochmal ordentlich in Butterschmalz. Onkel Thomas hat eine Frage zu den Impfungen des kleinen Elias und googelt dafür schonmal die Studien, die er bei youtube gefunden hat. Zeitgleich packen sechs Kinder mit intravenöser Zuckerstangeninfusion ihre geschenkten Furbies aus und singen dazu “In der Weihnachtsbäckerei”. Gewonnen hat am Ende… wahrscheinlich niemand.

Herrlich.. Ich weiß gar nicht, wie man dabei streiten könnte?

Unser Tipp: Lächeln und Winken. Und Ohropax.

4. Christbaumschmücken mit der ganzen Familie

Oh Tannebaum, Oh Tannebaum, wie viele Kugel passen wohl an deine Blätter? Der zentrale Punkt einer besinnlichen Weihnacht in den eigenen vier Wänden ist zweifelsohne die Hallelujah-Fichte. Egal ob gekauft, selbst gefällt oder aus dem recycleten Kunststoff der nervigsten Sound-Spielzeuge auferstanden; der Baum ist das absolute Must-Have und It-Piece der Weihnachtssaison. Hübsch gerade soll er sein, mit möglichst nur einer Spitze und vielen Ästen, an die man Kugeln, Lichter und allerlei Gedöns hängen kann. 

Plant man die würdevolle Verzierung der Pflanzenleiche als großes Event mit der ganzen Familie, kann es hier schonmal zu Irritationen kommen. Passen die Kugeln farblich zusammen? Früher war mehr Lametta? Sind wirklich schon genügend Lichter angebracht oder sollen wir nicht doch vielleicht echte Kerzen nehmen? Lässt man der Kreativität aller Familienmitglieder freien Lauf, so ziert ganz schnell die Drag Queen unter den Nadelgehölzen das heimische Wohnzimmer.

Unser Tipp: Weniger ist manchmal mehr. Begrenzt man die Auswahl der Dekorationen auf die Verzierungen, die man tatsächlich aufgenadelt bekommen möchte, so reduziert sich die Gefahr auf einen heiligen Abend im zarten Schein einer Stadionbeleuchtung.

3. Die falschen Geschenke kaufen

Ab einem gewissen Alter wird das Besorgen der Geschenke für die lieben Kleinen anspruchsvoller. Während sich Kleinkinder noch gar nicht gegen die Bescherung wehren können und sich am meisten über das raschelnde Papier freuen, so kann das Ausfüllen des Wunschzettels im Teenageralter schon etwas komplizierter werden. Im Japanischkurs nicht aufgepasst? Pech gehabt, denn verwechselt man den liebsten Anime-Charakter mit dem fiesen Antagonisten, rollen die Augen des Teenie-Kindes wie eine abstürzende Christbaumkugel. Auch sollte man gerade an Weihnachten auf dem neuesten Stand der Technik sein, denn die Premium-CD-Box lässt sich manchmal schwer mit den AirPods koppeln.

Das klingt euch schon zu kompliziert? Dann versucht doch mal die limitierten, überteuerten Merch-Artikel des Lieblings-TikTokers zu bestellen, ohne dafür eine Niere verkaufen zu müssen oder das Haustier an Satan persönlich zu übergeben. 

Noch schwieriger ist es nur noch das passende Geschenk für “Wir schenken uns nichts” zu finden. Spoiler: “Nichts” ist nicht die korrekte Antwort.

Unser Tipp: Antizyklisches Weihnachtsshopping. Kauft man bereits alle Geschenke über das Jahr verteilt, so hat man im Dezember mehr Zeit und kann sich in Ruhe einer Tasse Glühwein widmen. Oder man verlegt das Osterfest in die Weihnachtszeit, da man sich ums Verrecken nicht mehr daran erinnern kann, wo man den ganzen Krempel überhaupt versteckt hat.

2. Schlechte Terminplanung

Eine Adventsfeier vom Fußballverein, gemeinsames Plätzchenbacken in der Schule, die Weihnachtsfeier mit den Kollegen, Geschenkeshopping. Eigentlich müsste man im Spätsommer schon beginnen, sich auf die Feiertage vorzubereiten, denn sonst kommt Weihnachten wieder ganz plötzlich und die Zeit wird knapp. Auch melden sich vor den Feiertagen erstaunlich viele Freunde und Verwandte, die sich UNBEDINGT vor dem Fest noch einmal treffen möchten, als wäre das Weihnachtsfest nicht der Geburtstag von Jesus, sondern der Startschuss zur kommenden Apokalypse. Was allerdings wiederum erklären würde, warum einige Tage vor Weihnachten plünderungsähnliche Zustände in den regionalen Lebensmittelläden herrschen.  

Bei dem ganzen Stress und Planungswahnsinn ist es schwierig den Überblick zu behalten, denn sonst passiert es schnell, dass man für den Adventsbasar im Kindergarten kräftig mit Lumumba vorglüht und dafür mit dem neuen Glitzerfummel nur ganz schlecht elegant auf den winzigen Kinderstühlchen sitzen kann.  

Unser Tipp: Alles was nicht wirklich dringend ist kann auf “zwischen den Tagen” verschoben werden. Oder Silvester. Oder nächstes Weihnachten. Denn ganz sicher startet auch im nächsten Jahr der Weihnachtswahnsinn ganz von vorn. Plötzlich, so wie jedes Jahr.

1. Die Erwartungen hängen höher als die Christbaumspitze

Wer nun bei allen Punkten zustimmend nicken konnte, der hat vor allem eines:  Eine zu hohe Erwartungshaltung. Jedes Jahr sollen die Festtage noch festlicher werden als die letzten. Die Geschenke sollen besonderer werden als jemals zuvor und alle sollen VERDAMMT NOCHMAL FRÖHLICH SEIN! Dabei ist die Weihnachtszeit neben all der Besinnlichkeit und den blinkenden Lichtern ein ganz normaler Alltag, den wir zusätzlich zu all dem Glitzer und Lametta auch noch stemmen sollen.

Klar sollen alle Familienmitglieder ein zauberhaftes Fest erleben dürfen, aber Jesus Christus wird nicht feierlich von der spitze eures perfekten Tannenbaumes herabsteigen, um euch persönlich auf die Schulter zu klopfen, weil ihr die diesjährigen Weihnachtskarten anhand eines Insta-Tutorials selbst bemalt habt.

Weihnachten ist das Fest der Familien und kein trauriger Traditionen-Triathlon (Kekse, Karten und Klimbim), warum nicht alles etwas langsamer angehen lassen? Mal eine Weihnachtsfeier schwänzen, die Kekse kaufen und die Haustür auch mal zu lassen, es sei denn, der Pizzabote steht davor. Ihr werdet sehen, die Augen eurer Kinder strahlen auf den zwanglos geknipsten Fotos auch ohne abgestimmte Weihnachtspullover.

Unser Tipp: Genießt das Fest, ganz auf eure Weise! 

Eine fröhliche Weihnachtszeit wünscht euch das Team von “Einer schreit immer”.