Kinder sind wie Samen, die in den Boden der Gesellschaft gepflanzt werden. Wie wir sie pflegen, welche Nahrung wir ihnen geben, beeinflusst ihr Wachstum und ihre Entwicklung. Unter den vielen Werkzeugen, die Eltern und Erziehungsberechtigte haben, um das Selbstbewusstsein und die positive Einstellung ihrer Kinder zu fördern, sind positive Affirmationen von unschätzbarem Wert.
Was ist eine Affirmation?
Affirmationen sind kurze und kraftvolle Aussagen, die dazu dienen, das Selbstwertgefühl zu stärken und positive Verhaltensweisen zu fördern. Bei Kindern können sie eine besonders transformative Wirkung haben, da sie dabei helfen, ein starkes Fundament für Selbstvertrauen und Selbstliebe zu legen. Durch regelmäßige Verwendung können positive Affirmationen eine Atmosphäre schaffen, die von Optimismus und Selbstsicherheit geprägt ist. Positive Affirmationen lassen sich etwa wunderbar beim Zähne putzen vor dem Spiegel wiederholen. Du kannst aber einzelne Sätze auch als Post-Its in der Wohnung verteilen. Wir haben für dich 11 Beispiele welche Affirmationen deine Kinder besonders stärken.
Wissenschaftlicher Hintergrund zu Affirmationen
Affirmationen sind ein faszinierendes Thema im Bereich der Psychologie und des mentalen Trainings. Sie basieren auf der Idee, dass das regelmäßige Wiederholen positiver Aussagen oder Gedanken das Denken, Verhalten und letztendlich das Leben einer Person positiv beeinflussen kann. Obwohl sie oft mit Selbsthilfe- und Selbstverbesserungsbewegungen assoziiert werden, haben Affirmationen auch eine wissenschaftliche Grundlage.
- Neurowissenschaftliche Grundlagen: Neurowissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass das Wiederholen bestimmter Gedanken oder Sätze das Gehirn beeinflussen kann. Dies geschieht durch Neuroplastizität, die Fähigkeit des Gehirns, sich an neue Erfahrungen und Informationen anzupassen, indem es seine Verbindungen neu organisiert. Indem man positive Gedanken wiederholt, können neue neuronale Verbindungen gebildet werden, die das Gehirn dazu veranlassen, positivere Muster zu entwickeln.
- Selbstwirksamkeit: Die Theorie der Selbstwirksamkeit, entwickelt von Albert Bandura, besagt, dass das Vertrauen einer Person in ihre Fähigkeit, eine bestimmte Handlung auszuführen, einen großen Einfluss darauf hat, ob sie erfolgreich sein wird. Affirmationen können dazu beitragen, das Selbstvertrauen und die Selbstwirksamkeit zu stärken, indem sie positive Überzeugungen über die eigenen Fähigkeiten fördern.
- Kognitive Dissonanz: Affirmationen können auch dazu beitragen, kognitive Dissonanz zu reduzieren. Wenn eine Person positive Affirmationen über sich selbst wiederholt, die im Widerspruch zu negativen Überzeugungen stehen, kann dies dazu führen, dass sich die negativen Überzeugungen langfristig ändern, um mit den positiven Affirmationen in Einklang zu stehen.
- Placebo-Effekt: Es gibt Hinweise darauf, dass der Effekt von Affirmationen teilweise auf den Placebo-Effekt zurückzuführen ist. Wenn eine Person fest daran glaubt, dass etwas funktionieren wird, kann allein dieser Glaube ausreichen, um positive Veränderungen zu bewirken.
- Psychologische Resilienz: Affirmationen können auch dazu beitragen, die psychologische Resilienz zu stärken, indem sie eine positive Einstellung und eine adaptive Bewältigung fördern. Durch das Wiederholen von Affirmationen kann eine Person lernen, mit Herausforderungen und Stress besser umzugehen.
- Wichtig: Gut zu wissen ist, dass Affirmationen nicht für jeden gleich wirksam sind und dass ihre Wirksamkeit von verschiedenen Faktoren abhängt, einschließlich der individuellen Persönlichkeit, der Art der Affirmationen und der Kontext, in dem sie verwendet werden. Dennoch zeigen viele Studien, dass Affirmationen eine wirksame Technik zur Förderung des Wohlbefindens und zur Verbesserung des Selbstvertrauens sein können.
Beispiele für positive Affirmationen bei Kindern und ihre Anwendung im Alltag
11. „Ich bin mutig und stark.“
Anwendung: Wenn dein Kind vor einer Herausforderung steht, erinnere es daran, wie mutig es ist und dass es jede Situation bewältigen kann. Du kannst etwa Post-its mit dieser Affirmation an Orten hinterlassen, die dein Kind häufig sieht, wie dem Badezimmerspiegel oder dem Schreibtisch. Oder du kannst täglich beim Zähneputzen vor dem Spiegel den Satz wiederholen: „Ich bin mutig und stark!“
10. „Ich bin einzigartig und wertvoll.“
Wer will schon austauschbar sein? Betone die Einzigartigkeit deines Kindes und wie besonders es ist. Zeige ihm, dass es geliebt und geschätzt wird, genau so, wie es ist. Anwendung: Schreibe diese Affirmation auf eine Karte und lege sie in die Brotdose oder Jausenbox deines Kindes, damit es sie während der Schulpause entdecken kann.
9. „Ich bin freundlich und hilfsbereit.“
Lobe dein Kind, wenn es anderen hilft oder freundlich ist. Bestätige seine guten Taten und ermutige es, weiterhin für andere da zu sein. Anwendung: Erstelle eine Collage mit Bildern von Situationen, in denen dein Kind anderen geholfen hat, und hänge sie im Kinderzimmer auf.
8. „Ich bin schlau und lerne schnell.“
Lobe und erkenne die Anstrengungen deines Kindes beim Lernen an. Ermutige es, weiterhin neugierig zu sein und neue Dinge zu entdecken. Anwendung: Schreibe diese Affirmation auf einen kleinen Zettel und lege ihn in das Buch, das dein Kind gerade liest, um seine Motivation zum Lesen zu steigern. Feiere Erfolge!
7. „Ich kann alles schaffen, wenn ich es wirklich will.“
Hilf deinem Kind, Ziele zu setzen, und ermutige es, hart für sie zu arbeiten. Zeige ihm, dass Durchhaltevermögen und Entschlossenheit zum Erfolg führen können. Anwendung: Erstelle ein Poster mit dieser Affirmation und hänge es in das Zimmer deines Kindes, damit es jeden Tag daran erinnert wird.
6. „Ich bin dankbar für die kleinen Dinge im Leben.“
Anwendung: Ermutige dein Kind, Dankbarkeit zu praktizieren, indem ihr gemeinsam jeden Tag drei Dinge identifiziert, für die ihr dankbar seid. Anwendung: Erstelle ein Dankbarkeitsglas, in das dein Kind jeden Tag eine kleine Notiz legen kann, um für etwas zu danken.
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5. „Ich bin einfallsreich und kreativ.“
Anwendung: Biete deinem Kind Möglichkeiten, seine Kreativität auszuleben, sei es durch Kunstprojekte, Geschichtenerzählen oder Problemlösungsspiele. Anwendung: Schreibe diese Affirmation auf eine Tafel und hänge sie in den Bereich, in dem dein Kind kreative Projekte macht, wie z.B. eine Bastel- oder Mal-Ecke.
4. „Ich bin eine gute Freund:in.“
Zeige deinem Kind, wie wichtig es ist, für seine Freunde da zu sein und empathisch zu sein. Lob es, wenn es andere tröstet oder unterstützt. Anwendung: Schreibe diese Affirmation auf eine Karte und lege sie in die Spielzeugkiste, damit dein Kind sie findet, wenn es mit Freunden spielt.
3. „Ich kann meine Gefühle ausdrücken und sie sind wichtig.“
Ermutige dein Kind, über seine Gefühle zu sprechen, und bestärke es darin, dass es in Ordnung ist, traurig, wütend oder fröhlich zu sein. Anwendung: Erstelle ein Gefühlsrad mit verschiedenen Emotionen und ermutige dein Kind, jeden Tag zu wählen, wie es sich fühlt.
2. „Ich bin geduldig und bleibe ruhig.“
Unterstütze dein Kind dabei, Geduld zu üben, indem ihr gemeinsam Strategien entwickelt, um in herausfordernden Situationen ruhig zu bleiben. Anwendung: Schreibe diese Affirmation auf eine kleine Tafel und platziere sie auf dem Tisch während der Hausaufgabenzeit, um dein Kind zu ermutigen, geduldig zu bleiben.
1. „Ich bin ein wertvoller Teil der Gemeinschaft.“
Betone die Bedeutung von Zusammenarbeit und Gemeinschaft. Zeige deinem Kind, wie es anderen helfen kann und wie es selbst von anderen unterstützt wird. Anwendung: Erstelle eine Dankesliste für die Gemeinschaftsbeiträge deines Kindes und hänge sie an die Tür, damit es jeden Tag daran erinnert wird, wie wichtig es ist.
Positive Affirmationen sind wie ein unsichtbarer Flügel, der das Kind dazu ermutigt, höher zu fliegen. Indem wir sie regelmäßig in den Alltag integrieren, können wir das Selbstvertrauen, die Resilienz und die emotionale Intelligenz unserer Kinder stärken. Lasst uns die Macht der Worte nutzen, um eine Welt zu schaffen, in der Kinder mit Zuversicht, Mitgefühl und Optimismus aufwachsen können.
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