Weihnachtsschmuck aus Kaltporzellan – ein DIY für Bastelhonks

Ihr habt richtig gelesen, hier ist die Neffa mit einem DIY-Basteltipp für euch. Und wenn ihr euch denkt „Häh, die kann doch gar nicht basteln!„, dann habt ihr genau richtig gedacht.

Tatsächlich bin ich eher die Frau fürs Grobe – das Basteln habe ich bereits im Kindergarten aufgegeben, als ich mit Pauken und Trompeten durch die Scheren-Führerschein-Prüfung gefallen bin. Ich bewundere ja Mütter und Väter, die voller Hingabe mit ihren Kindern Fensterbilder entwerfen, einen Jahreszeitentisch hübsch und staubfrei halten und Pinterest mit bunten Bildchen füllen, für die meine Phantasie nicht mal ausreichen würde. Da ich aber stolze Erziehungsberechtigte und -verpflichtete von fünf zauberhaften Klebstoffterroristen bin, komme ich um das Thema „künstlerisches Gestalten“ nicht so ganz herum.

Kaltporzellan – wenig Aufwand für viel Schönes

Kochen und Backen kann ich ganz gut (zumindest besser als Basteln), also kam mir dieses DIY ziemlich gelegen. Es beginnt nämlich mit Kochen und ähnelt dem Kekse-Backen. Aus nur drei Zutaten entsteht ein völlig einfach zu verarbeitender Teig, den ihr wie Plätzchen ausstechen oder per Hand zu tollen Kunstwerken formen könnt. 

Im Gegensatz zu Salzteig ist das Kaltporzellan, auch Fake Porzellan genannt,  strahlend weiß und erinnert durch die sehr feine Oberfläche sehr an echtes Porzellan. Die Modeliermasse lässt sich etwas leichter formen und bekommt eine sehr glatte Oberfläche, perfekt also für filigranen Baumschmuck oder festliche Dekoration.

3 Zutaten, 2 Arbeitsschritte, 1 Kaltporzellanteig

Es ist wirklich so einfach wie es sich anhört. Ihr benötigt:

Für den Teig:

  • 600g Natron
  • 200g Speisestärke
  • 350g kaltes Wasser

Für die Verarbeitung und Dekoration:

  • Ausstechförmchen
  • Teigrolle
  • Stempel
  • Glitzer
  • Bänder, Schleifen
  • Gedöns

Und schon geht’s los:

Die drei Zutaten werden in einem Topf vermischt bis eine milchige Flüssigkeit entsteht. Wichtig ist dabei besonders, dass das Wasser zuerst kalt ist, damit sich die Zutaten gut vermischen lassen. 

Vorher – noch ist die Masse kalt…

Im zweiten Schritt wird die Flüssigkeit unter Rühren erhitzt, bis sich die Konsistenz von flüssig zu breiig ändert. Die Modeliermasse erinnert bereits nach 2-3 Minuten an Griesbrei. Nicht erschrecken, bei Zugabe von Wärme reagiert das Natron mit dem Wasser, es entstehen Blasen und es knistert und spratzelt im Topf.

Die warme Masse kann jetzt mit einem feuchten Tuch abgedeckt werden oder zum Abkühlen in einen Gefrierbeutel gefüllt werden. Da die Oberfläche an der Luft sehr schnell antrocknet, sollte sie zum Kühlen luftdicht verpackt sein.

Da ich im Team „Ungeduldig“ bin habe ich die Variante Gefrierbeutel + Kühlschrank gewählt.

Nachher – nach 2-3 Minuten ändert sich schon die Konsistenz. Magic!

Ist die Modelliermasse vollständig abgekühlt kann sie wie ein Keksteig weiterverarbeitet werden. Keine Sorge übrigens um eure Töpfe, die Masse ist wasserlöslich.

Backe Backe Kekse, aber bitte nicht naschen!

Wir haben uns für einen klassischen Baumschmuck entschieden und den abgekühlten Teig auf eine Stärke von ca. 1cm ausgerollt. Mit „ca. 1cm“ meine ich, dass mir 8 fleißige Kinderhände geholfen haben, daher schwankt die tatsächliche Dicke zwischen 0,5 und 6cm.

 

Mit handelsüblichen Keksausstechern machten wir uns also ans Werk, gar nicht mal so schwierig! Die größte Challenge bei diesem Arbeitsschritt war, die Kinder vom Naschen abzuhalten, die Masse ist nämlich ungenießbar. Aber ratet doch mal, wer sich am Ende doch die Finger abgeleckt hat…?

Backe Backe Plätzchen, aber bitte nicht naschen!

Sind alle Kekse, Herzen und Kunstwerke ausgestochen und geformt müssen sie rund 48 Stunden an der Luft trocknen, je nach Dicke des Kaltporzellans lieber einen Tag länger. Eine Trocknung im Ofen bei niedrigen Temperaturen ist ebenfalls möglich, könnte aber einen gelblichen Schleier hinterlassen. Trocknet die Masse zu schnell ab (zum Beispiel auf der Heizung) können sich Risse bilden. Geduld ist also gefragt.

Sollen die kleinen Kunstwerke zu Baumschmuck verarbeitet werden, bitte ein Loch für den Aufhänger nicht vergessen!

Der größte Spaß – Kaltporzellan dekorieren

Ab hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt – fast! Kaltporzellan ist leider nicht wasserfest, daher nicht als Schmuck für den Außenbereich geeignet und auch die gute Wasserfarbe muss in der Schublade bleiben.

Wir haben uns bei der Dekoration für eine Menge Glitzer, Perlen und Glitzer, rustikale Bänder, Serviettentechnik und Glitzer entschieden. 

Transparent trocknender Bastelkleber hält den Glitzer an Ort und Stelle und gibt einen leichten Glanz.

Oldie but Goldie, die Serviettentechnik
Omas Spitzendeckchen macht hübsche Muster
Viel hilft viel. Das sieht auch der Thronfolger so.
Minimalistisch können wir auch
Schneeflocken-Stempel
Vielseitig einsetzbar, warum nicht auch als Geschenkanhänger?

Ohne die Trocknungszeit beträgt der Aufwand ungefähr 2 – 3 Stunden, die Verarbeitung ist so simpel wie spaßig und alle Kinder hatten viel Freude und klebrige Finger. An den Kaltporzellan-Kunstwerken haben vier Kinder im Alter zwischen 5 und 9 Jahren mitgewirkt, für jedes Alter gibt es einen passenden Schwierigkeitsgrad. Für welche Schönheit ich verantwortlich bin wird aber für immer mein Geheimnis bleiben…

 

Viel Spaß beim Nachbasteln!

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