„Die streiten sicher nicht!“, wird sofort vorweg genommen, bevor ich über eine Antwort auch nur ansatzweise nachdenken kann.
Ein Gastbeitrag von Buchautorin
Astrid Oberhammer
„Natürlich streiten die beiden! Das sind Kinder! Noch dazu Jungs!“, sollte ich sagen. Was denken denn die Leute, was die beiden den ganzen Tag machen? Immer Händchen haltend und gute Laune verbreitend durch die Gegend laufen?
Ein kleines Beispiel. Meine Zwillinge, heute nenne ich sie Kain und Abel, kamen gestern als heulendes Elend gemeinsam mit ihrem Vater vom Spielplatz nach Hause. Nach den Sturzbächen aus ihrem Tränenkanal hätte man vermuten können, dass sich beide verletzt hätten. Allerdings blutete nur einer aus der Platzwunde auf der Stirn. Platzwunden lassen einen erfahrene Buben-Mama mittlerweile nicht mehr bleich werden. Ich weiß, was zu tun ist. Der andere heulte vor Schuldbewusstsein, denn er war derjenige gewesen, der dem eigentlich geliebten Bruder einen Stein auf den Kopf geworfen hatte.
Zwillinge schlagen, treten, hauen sich genau wie andere Geschwister auch. Das kann ich bezeugen. Der Unterschied mag im Danach liegen. In unserem Fall hat sich der Übeltäter mit Worten, Zeichnungen, Blumen, Tränen, Versprechungen und vielen Umarmungen sowie Bussis beim verletzten Bruder entschuldigt.
Wir lernen:
Auch wenn Steine durch die Gegend fliegen,
muss man sich nicht in die Haare kriegen.
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