Einer der Mitbegründer von Dad's Life: Kurt Vierthaler.

Dad’s Life: Zu Gast am digitalen Stammtisch für Väter

Kurt Vierthaler ist Papa. Und weil er sich im Netz über alles rund um seinen Nachwuchs informieren wollte, hat er kurzerhand die Plattform Dad’s Life  gegründet. Einen virtuellen Stammtisch für Väter, bei dem sich Männer Tipps und Infos zum Vatersein holen können. Natürlich kommt auch der Humor nicht zu kurz. Wir haben mit dem Senkrechtstarter über die Vaterrolle im Wandel der Zeit, die besten Kinderbücher und Familienpolitik geplaudert.

Ihr habt eine Plattform für Väter gestartet, die aktuell gerade durch die Decke geht: Was ist euer Erfolgsrezept?

Unser Erfolgsrezept ist die Community, in der wir bereits über 270.000 Väter vereinen. Aus Fragen und Diskussionen auf unseren Social-Media-Kanälen haben sich viele Empfehlungen ergeben. Diese greifen wir auf und bearbeiten sie in unserer Redaktion. Dadurch hat sich dadslife.at nach und nach zu einem Nachschlagewerk für Väter entwickelt, das jeden Tag mehr und mehr Besucher anzieht.

Dad‘s Life richtet sich nur an Väter?

Ja, wir sind in erster Linie eine Community für Väter. Das heißt aber nicht, dass wir Mütter ausschließen. Unsere redaktionellen Beiträge richten sich natürlich an beide Elternteile. Beim Humor kann es aber vorkommen, dass sich die Geister scheiden 😉

Warum hat genau eure Plattform noch gefehlt? 

Als wir „Dad’s Life“ Ende 2016 gestartet haben, gab es zwar unzählige Mütter-Seiten, -Foren und -Communities, aber kein spannendes Angebot für Väter. Das wollten wir ändern. Mit Empfehlungen zu über 50.000 Artikel rund um Spielzeug, Kinderbücher, Kinderfahrzeuge, Familienurlaub oder Familienauto sind wir die erste Anlaufstelle für alle Fragen rund ums Vatersein – ob auf Social Media oder dadslife.at.

Wie hat sich die Vaterrolle im Laufe der Zeit verändert? 

Ich denke, da hat sich schon einiges verändert. Papas sind im Familien-Alltag wesentlich präsenter, auch wenn die Verteilung gerade zu Beginn oft noch klassisch ist: Die Frau ist zu Hause bei den Kindern, der Mann geht arbeiten. Aber es tut sich was. Immer mehr Männer nehmen nach der Geburt das Papa-Monat bzw. etwas später auch die Väter-Karenz in Anspruch. Das sind zwei Dinge, die sich etablieren müssen. Unsere Generation hat dabei die Vorreiterrolle.

Welche Großväter sind eure Väter heute?

Definitiv nicht so streng wie damals als Väter 😉, Und natürlich haben auch sie sich weiterentwickelt. Als ich geboren wurde, war es ja nicht mal üblich, dass Väter bei der Geburt dabei waren. Das ist heute zum Glück kein Thema mehr.

Verlangen wir Frauen heute zu viel von den Männern?

Ich bin der Meinung, dass die Gesellschaft generell zu viel von beiden Geschlechtern verlangt. Als Beispiel: Bleiben Frauen länger als ein Jahr zu Hause, werden sie kritisiert, dass sie zu lange daheimbleiben und eigentlich arbeiten gehen sollten. Bleiben sie nur ein Jahr beim Kind, werden sie kritisiert, dass sie ihr Kind schon so früh in Fremdbetreuung geben. Meine Idealvorstellung wäre, dass beide Elternteile maximal 30 Stunden pro Woche arbeiten und sich alles fifty-fifty aufteilen. Also Kindererziehung, Haushalt und Arbeit.

Was kann die Politik tun, damit Väter ihrer modernen Rolle besser nachkommen können?

Ich glaube, dass die Gesellschaft als Ganzes umdenken muss. Wie ich vorhin schon erwähnt hab, wäre ich für weniger Wochenstunden mit flexiblen Arbeitszeiten. Also Orts- und Zeit-unabhängig arbeiten zu können. Dann könnte man die Aufgaben und Verantwortungen auch auf beiden Eltern-Schultern verteilen.

Seid ihr emanzipiert? Stichwort Halbe-Halbe….

Wir arbeiten daran. Und Dad’s Life gibt uns dabei die Möglichkeit, dieses Vorhaben auch tatsächlich in die Tat umsetzen zu können. Weil wir frei entscheiden können, wann und von wo wir arbeiten. Durch diese Flexibilität ist es auch möglich, als Vater mehr am Alltag teilnehmen zu können.

Wie schaut es mit dem Mental Load aus?

Auch die hat man besser im Griff, wenn die Work-Life-Balance passt. Der Stress entsteht im Alltag auch deswegen, weil man unmöglich alles unter einen Hut bringen kann. Ein bisschen Entschleunigung würde uns sicher allen gut tun. 

Wie soll sich eure Plattform weiterentwickeln? Gibt es Pläne?

Unser großes Ziel ist es, der tägliche Begleiter für Vätern zu werden. Wir wollen alle Papas dabei unterstützen, die für sie richtigen Entscheidungen zu treffen.

Dad’s Life findest du hier:

Und natürlich auch unter www.dadslife.at

 

Wer schreibt hier eigentlich?

Zwillingsmama, Kinderdompteurin, Geburtstagsveranstalterin, Chaosmanagerin und „Mädchen für eh alles“: Unter dem Netz-Pseudonym Anna Attersee schreibe ich hier über das turbulente Leben mit Kindern – schonungslos ehrlich, denn einer schreit hier bei uns immer… Im richtigen Leben bin ich Journalistin, arbeite im Bereich „Irgendwas mit Medien“ und habe kürzlich mein erstes Buch veröffentlicht. Mehr über mich und unsere Familie findest du HIER.

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