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Wie kann man mit Kleinkind auf Weltreise gehen? Weltenbummlerin Alina im Interview...

Eine Weltreise mit Kleinkind: „Natürlich geht das!“

Alina und Steffen sind beide 29, seit 13 Jahren ein Paar und Weltenbummler aus Leidenschaft. Bereits vor drei Jahren bereisten sie ein Jahr lang zu zweit die Welt und sind nun wieder auf großer Reise – diesmal mit dem 2-jährigen Sohn Demian.  Für ihr großes Abenteuer kündigten sie ihre Büro-Jobs, packten zwei Rucksäcke und buchten ein one-way Flug nach Thailand. Wieder sesshaft werden wollen sie in absehbarer Zukunft nicht und arbeiten an einem Online Business, das ihnen in Zukunft ermöglichen soll, ortsunabhängig Geld zu verdienen – als digitale Nomaden. Unter Wanderlustbaby.de könnt ihr der Familie folgen – wir haben sie zum Interview getroffen – ganz digital….

Ihr seid leidenschaftliche Weltenbummler – wohin führte euch die erste Reise?

Unsere Weltreise vor drei Jahren führte uns in 14 verschiedene Länder. In Südostasien haben wir angefangen, haben Thailand, Kambodscha, Laos und Vietnam gereist. Dann ging es ganz klassisch mit dem Camper durch Neuseeland, die Fidschis und Australien. Indien, Südafrika und Brasilien folgten, bevor es wieder nach knapp 1 Jahr zurück nach Deutschland ging. Es ist tatsächlich schwer, sich herauszupicken, was am schönsten war! Neuseeland hatte uns mit seiner atemberaubenden Landschaft verzaubert, die Fidschis mit den nettesten Menschen, die wir je getroffen haben. Und Südafrika natürlich mit der großartigen Tierwelt. Indien war magisch.. Wir könnten wohl über jedes Land stundenlang erzählen! Unser Highlight war aber natürlich unsere Hochzeit am Strand von Koh Samui!

Mit Kind ist nun alles anders? Oder doch nicht?

Jetzt mit unserem Knirps ist tatsächlich vieles anders, was aber die Reise keineswegs „schlechter“ macht. Wir waren zu zweit gern abends unterwegs, bis in die Nacht hinein. Mal etwas trinken, spazieren gehen.. Das ist jetzt schwierig, da Demian zwischen 20 und 21 Uhr schlafen möchte. Und auch sonst stehen wir einfach nicht mehr im Mittelpunkt, das ist völlig klar. Unser Sohn geht immer vor, wir richten unseren Alltag vollkommen nach ihm aus. Daher war das damals schon eine andere Nummer, denn da waren wir nur für uns selbst verantwortlich und um einiges „wilder“ drauf! ;-) Aber mit Kind zu reisen hat auch Vorteile. So sind wir jetzt langsamer unterwegs, bleiben länger an einem Ort und genießen mehr die Umgebung. Zu zweit wollten wir am liebsten ganz viele Orte und Sehenswürdigkeiten besuchen. Jetzt steht Familienleben an erster Stelle.
Einmal um die Welt bitte! Auf wanderlustbaby.de kannst Alina und Familie begleiten.

 Wie sieht es mit medizinischer Versorgung aus? Speziell für Demian?

Das ist hier in Thailand gar kein Problem. Man findet sehr viele moderne Krankenhäuser und obwohl wir damit selbst (zum Glück) noch keine Erfahrung machen mussten, so haben wir schon von einigen anderen reisenden Familien nur Gutes gehört. Wir halten uns egal in welchem Land in Orten auf, in denen es auf jeden Fall kein Problem ist, schnell Hilfe zu bekommen, falls etwas sein sollte. Eine gute Auslandskrankenversicherung ist natürlich sehr wichtig, die nicht nur die Behandlungskosten übernimmt, sondern im Zweifelsfall auch den Rücktransport nach Deutschland organisiert.

Digitale Nomaden – das klingt so toll. Ist es das auch?

Die Frage können wir wohl am ehesten in 1-2 Jahren beantworten! Denn noch sind wir erst dabei, welche zu werden. Wir sind noch lange nicht soweit und leben noch von unseren Ersparnissen, während wir unterwegs daran arbeiten, ein Online Business aufzubauen. Aber wie jede Selbstständigkeit ist auch unsere nicht von heute auf morgen aufgebaut. Daher brauchen wir da auf jeden Fall noch Zeit. Aber unser Lebensstil macht uns unglaublich glücklich und wir fühlen uns sehr wohl auf unserer Reise! Genauso möchten wir auch weiterhin leben uns setzen alles daran, dass es auch klappt. Die Arbeit am Blog und an den Videos macht uns zum Beispiel richtig Spaß und wir freuen uns auch schon auf alles, was wir in Zukunft angehen wollen. Die Ortsunabhängigkeit ist für uns der Schlüssel zur Freiheit und wir genießen den „digital nomad lifestyle“ in vollen Zügen!

Wie kann man als digitaler Nomade Geld verdienen?

Da gibt es unbegrenzte Möglichkeiten! Ein digitaler Nomade verdient sich seinen Lebensunterhalt online uns ist damit nicht ortsgebunden. Er kann von überall arbeiten, benötigt nur einen Internetanschluss. Bestens eigenen sich z.B. Berufe aus dem IT-Bereich wie Programmierer, Web-Designer etc. Es gibt aber auch viele erfolgreiche Blogger und Youtuber, die sich z.B. mit Affiliate Marketing und Werbung finanzieren. Im Prinzip kann man alles machen – von Ratgeber schreiben über Coaching bis hin zu Online Fitnesskursen. Man benötigt nur Menschen, die sich dafür interessieren und bereit sind, Geld für dein Produkt/Dienstleistung auszugeben. Es ist also wichtig, dass man etwas anbietet, was Mehrwert liefert.

Warum macht das eigentlich nicht jeder?

Zum Einen natürlich, weil es nicht jedermann‘s Traum ist. Viele sehnen sich z.B. nach einem Eigenheim, das sie mit viel Liebe einrichten. Oder sie sind glücklich in ihrem Job und fühlen sich in ihrer Umgebung wunderbar wohl. Ein Leben auf Reise ist nicht immer einfach und natürlich mit Ups und Downs verbunden. Man muss den Lifestyle als reisende Familie also wirklich aus vollem Herzen lieben, sonst macht es keinen Sinn. Aus Erfahrung wissen wir auch, dass es doch einige gibt, die über sich selbst sagen, dass sie sich den Schritt nicht trauen würden, den wir gewagt haben. Die Sicherheit eines guten Jobs aufzugeben und etwas vollkommen Neues auszuprobieren, das vorerst auf nichts als einigen Ideen ruht. Da muss man voll und ganz dahinter stehen und an sich glauben.

Wie sieht euer Tagesablauf aus?

Bei uns gibt es keine richtige Routine und wir leben einfach so in den Tag hinein. Aber ein Beispiel für einen Tagesablauf bei uns sieht so aus: Wir stehen gemeinsam auf und beginnen den Tag ganz gemütlich mit frischem Obst vom Markt. Je nach Wetter gehen wir vormittags gern an den Strand, bevor mittags die Sonne zu heiß wird. Dann nutzen wir die Zeit zum Arbeiten während Demian sein Mittagsschläfchen hält. Wenn uns nach mehr Action ist, schnappen wir uns den Roller und machen Ausflüge. Abends gehen wir gern auf Märkte, wo es von leckeren Thai Gerichten nur so wimmelt. Und wenn unser Kleiner gegen 20Uhr einschläft, arbeiten wir auch nochmal an unserem Blog oder schneiden unsere Youtube-Videos. Unser Tagesablauf steht aber immer ganz im Zeichen des Familienlebens. Wir nehmen uns viel Zeit für unser Kind und füreinander als Familie. Das ist uns das Wichtigste!

Wie beeinflusst das Reisen die Kindheit von Demian?

Demian war 13 Monate alt, als wir die Reise begonnen haben und bisher sind wir absolut begeistert von seiner Entwicklung. Er war in Deutschland ein reserviertes Kind, was Fremden gegenüber eher skeptisch war. Das hat sich hier in Thailand nach wenigen Wochen komplett geändert. Auf einmal haben wir den fröhlichsten Jungen, der allen zuwinkt, zulächelt und am Liebsten direkt auf den Arm geht. Die Menschen in Asien sind wahnsinnig kinderfreundlich und das merkt man immer und überall. Wir sind sehr glücklich, dass Demian so viel Liebe und Zuneigung von außen erfahren darf.
Wir wünschen uns, dass er vorurteilsfrei aufwächst, da er von klein auf Menschen aus den verschiedensten Kulturkreisen trifft. Er lernt durch unseren minimalistischen Lebensstil, dass es im Leben nicht auf den Besitz ankommt und dass Konsum nicht glücklich macht.
Demian soll möglichst frei aufwachsen und frei lernen dürfen. Wie genau das später aussehen wird, wenn er ins Schulalter kommt, wissen wir jetzt natürlich noch nicht. Aber bis dahin haben wir ja noch ein paar Jährchen Zeit!

Was sagen Familie und Freunde dazu? Sind die Reaktionen immer positiv?

Die Reaktionen sind komplett gemischt. Einige können unseren Lebenswandel nicht nachvollziehen und stehen dem ganzen Vorhaben sehr skeptisch gegenüber. Andere dagegen finden es toll und mutig, dass wir unserem Lebenstraum nachgehen. Und ein paar Mal wurde uns auch schon gesagt: „Naja, mir war eh klar, dass ihr irgendwas ganz anderes aus eurem Leben macht. So ganz 08/15 hätte nicht zu euch gepasst.“ Wir können uns auf jeden Fall über viel Unterstützung freuen und das ist natürlich richtig schön, aber für uns definitiv kein „Muss“. Wir haben uns für diesen Weg entschieden und stehen zu 100% dahinter, auch wenn es nicht jedem gefällt.

Wie viel Geld plant ihr ein für eure Reise?

Wir haben uns ungefähr 1000-1200 Euro monatliches Budget eingeplant. Das ist ein Durchschnittswert und wir müssen noch herausfinden, ob das auf Dauer so hinkommt. Hier in Asien kommen wir damit gut hin, im Sommer werden wir auch viel mit unserem Wohnmobil unterwegs sein und sind gespannt, wie günstig wir da reisen können. Bei unserem Budget sind keine großen Sprünge und teuren Länder drin, aber das ist vollkommen in Ordnung für uns. Wir reisen lieber langsam (und damit deutlich günstiger) und konzentrieren uns darauf, in absehbarer Zeit Geld zu verdienen. Alles andere wird kommen! Hauptsache, wir sind als Familie zusammen und können unseren Traum leben.

Na? Lust auf Mehr bekommen?

Alina bloggt auf Wanderlustbaby von ihrem Abenteuer.

 

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1 Kommentar

  1. Schöner Artikel, nach dem man wirklich Lust auf das Reisen mit Kindern bekommt :)!

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