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Anfangs war ja alles ganz einfach: Die Zwillinge rollten und robbten durch das Wohnzimmer. Und alles, was nicht gerade in Griffweite war, stellte demnach keine größere Gefahr dar. Wenn ich schnell etwas zu erledigen hatte, dann legte ich die Kinder kurz in die Gehschule, von uns auch liebevoll „das Babygefängnis“ genannt, und gut war’s.
Das war wohlgemerkt BEVOR die beiden laufen konnten, bevor sie kletterten und hüpften und mit ihrem Entdeckungsdrang an so ziemlich jedem Vorhang und Tischtuch zerrten. Die beiden haben übrigens die schreckliche Angewohnheit Holzspielzeug durch die Gegend zu werfen – dass die zwei lebhafte Wildfänge sind, schrieb ich ja bereits….
Ich bin keine Helikopter-Mutter, habe aber dennoch leichte Ansätze in diese Richtung. Daher war für mich spätestens als die Kinder mit dem Bobby-Car die Rutsche runterfahren wollten klar: Wir müssen unser Zuhause einmal gründlich überdenken. Denn die Todesfalle Haushalt gibt es sehrwohl, immerhin passieren 5,8 Millionen Unfälle pro Jahr zu Hause – am Häufigsten dabei ist der Sturz.
Das Gute an der Umrüstaktion in unserem Haus: Meine Nerven sind geschont, weil ich weiß, dass nichts passieren kann. Daher hatten wir gleich am Anfang einige Anschaffungen um Unfälle zu Hause zu vermeiden:
- Blumen entfernen: Bis vor zwei Jahren liebte ich Orchideen, Kerzen und Dekokram. Heute besitze ich keine einzige Topfpflanze mehr – das liegt daran, dass Kinder nicht nur gerne die Erde im ganzen Haus verteilen, sondern auch die Töpfe schnell herunterfallen. Fallende Blumentöpfe und kleine Kinderköpfe passen nicht zusammen, so leben wir heute ohne Grün-, dafür mit viel Spielzeug. Und weniger Arbeit ist das auch noch…
- Steckdosenschutz: Nie im Leben hätte ich geglaubt, was für eine Faszination Löcher in der Wand haben: Man kann die Finger oder die Zunge rein stecken und natürlich auch noch die Zehen. Oder man kann die Finger des kleinen Bruders reinstecken – das scheint besonders lustig und interessant zu sein. Wir kauften also für alle Steckdosen, die auch nur im weitesten für die Kinder irgendwie erreichbar sind, einen Steckdosenschutz. Eine Investition, die ich empfehlen kann.
- Kantenschutz: Ein Kantenschutz macht Ecken rund. Das ist vor allem bei Tischen und Fensterbrettern sehr sinnvoll. Zu bedenken gibt es aber dabei, dass es das Kind nicht aufhält, sich trotzdem von unten den Kopf an der Tischplatte anzuschlagen.
- Stiegen- und Türengitter: Hier sollte man nicht sparen. Manche Gitter sind nämlich so kindersicher, dass sich sogar die Großeltern aussperren können. Zu bedenken ist auch, dass man so ein Türschutzgitter täglich 15 mal öffnet und schließt. Kinder rütteln daran oder schaukeln darauf. Mit anderen Worten: Die Gitter müssen strapazierfähig sein und sich gut in der Verankerung halten. Wir haben eine sehr lange Treppe mit 18 Stufen, daher wollten wir verhindern, dass die Kinder die Stiege runtersegeln können. Das ist mir nämlich selbst fast mal passiert. Das Gitter hatten wir relativ lange im Einsatz und ich fand es unabdingbar.
- Neue Fenstergrifffe: Als Mutter mit Hang zum Helikoptern war es mir wichtig, dass die Kinder die Fenster nicht öffnen können. So kauften wir im Baumarkt Fenstergriffe mit einem kleinen Schloss. Sie können nur von den Eltern geöffnet werden. Haken an der Sache: Die Schlüssel gehen leicht verloren. Mein Tipp also: Einen kleinen Nagel neben dem Fenster einschlagen und den Schlüssel daran aufhängen.
- Türklinke umhängen: Eine besonders große Faszination für Kinder hat vor allem die Haustüre. So war es bald für uns klar, dass wir die Türklinke der Haustüre umschrauben mussten: Mein Mann drehte einfach die Klinke um 90 Grad nach oben – wer sich das jetzt nicht ganz vorstellen kann, dem habe ich ein Foto davon auf Instagram gepostet.
- Schubladen- und Schranksperre: Egal ob Schublade oder Küchenkästchen – es macht einen unglaublichen Spaß beides auszuräumen. Und es ist noch viel lustiger ist es sich darin zu verstecken. Nur kommt man dann manchmal nicht mehr raus… Uns war es demnach wichtig, dass die Gefahren drinnen und die Gefahren-liebenden Kinder draußen bleiben.
- Putzmittel verstauen: Geschirrspülmittel und Küchenreiniger haben wirklich tolle knallige Farben. Kinder lieben Buntes – daher sind bei uns alle Putzmittel sicher in einem Kasten versperrt.
- Brandmelder kaufen: Wir wohnen in einem Holzhaus – Feuermelder waren daher schon immer ein großes Thema bei uns. Darum haben wir gleich nach der Geburt der Kinder in den Kinderzimmern über den Betten einen Brandmelder aufgehängt.
- Doppeltes Türchen: Die Neugier von Kindern endet nicht am Gartenzaun und der kleine Riegel an der Tür bot nur geringen Widerstand den forschenden Kindefingern. Also haben wir notgedrungen einen Schubriegel montiert, der ein Mindestmaß an Kraft voraussetzt.
- Kinderleine: Nicht wirklich der Pädagogik letzter Schluss, aber für besonders neugierige Kinder mit augeprägtem Freiheitsdrang ist es anfangs sicher nicht falsch, die Grenzen des Erkundbaren deutlich einzugrenzen. Wer schon einmal mit zwei Kindern einkaufen war, weiß wovon ich spreche. Die Kinderleine gibt’s übrigens halbwegs unauffällig als Griff an einem Rucksack. Die Kinderleine gibt’s übrigens halbwegs unauffällig als Griff an einem Rucksack. Die Leute schauen trotzdem ganz entsetzt wenn man sie verwendet. Für mich war es allerdings anfangs einfacher, wenn ich mit beiden Kindern eine Straße queren wollte. Und wer blöd redet, soll das ganze erst mal selber versuchen…
Mittlerweile sind die Kinder alt genug, dass wir uns von den Türschutzgittern verabschieden konnten – der Steckdosenschutz bleibt aber! Die Helikopter-Mutter in mir will das einfach so….
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*haha* Die Blumen haben sich bei uns schon das Leben genommen bevor die Zwillinge krabbeln konnten ;-)
Unsere sind ja noch nicht ganz so gross wie Eure, aber auch schon zu Fuß unterwegs. Super Idee mit den Tür- und den Fenstergriffen!
http://www.maternita.de/kindersicherheit-1285.html
Meine Nachbarn haben zwei Kinder. Als ich bei ihnen zu Besuch war, war mir aufgefallen, dass alle ihre Tische und Fensterbretter runden Kantenschutz hatten. Es ist sehr sinnvoll, sich um den Kantenschutz im Voraus zu kümmern, wer Kinder hat bzw. plant. So kann man bestimmte Unfälle vermeiden.