Happy Halloween! Unsere Top 7 – Warum Eltern so schwer zu erschrecken sind

Happy Halloween! Heute ist es wieder an der Zeit für Grusel und Nervenkitzel, für Kürbisse und tanzende Skelette. Irgendwie hat doch jeder ein wenig Spaß am Fürchten, oder etwa nicht?

Nur für uns Mütter und Väter darf es gerne ein bisschen mehr sein. Zombies? Schockt uns nicht. Ein Messer im Kopf? Schon alles gesehen. Blutunterlaufene Augen? Alltäglicher Anblick im Spiegel, wenn man ein Kleinkind Zuhause hat.

Warum es so schwierig ist, uns Eltern noch einen richtigen Schrecken zu verpassen, zeigen wir euch in unseren “TOP 7 – Warum Eltern so schwer zu erschrecken sind”.

1. Dracula vs. Stillkind

Ein fremder Typ kommt nachts ans Bett der holden Maid und gönnt sich ungefragt einen Schluck Körperflüssigkeit. Das flüssige Gold ist sein Lebenselixier, ohne kann er einfach nicht überleben.

Was für eine lahme Geschichte, wenn man ein Stillkind Zuhause hat. Nicht nur nachts, sondern rund um die Uhr verlangt der winzige Milchvampir nach Nahrung und verleiht seiner Forderung akustisch Nachdruck.

Während Dracula seine Opfer ebenfalls zu Vampiren macht und ihnen damit die Möglichkeit gibt TAGSÜBER zu schlafen, saugt der selbstgeborene Milchvampir Milch, Lebenskraft und Nachtschlaf aus seiner wehrlosen Mutter. 

Fazit: Milchvampir schlägt transsilvanisches Flattervieh um Längen!

2. Ich weiß was du letzten Sommer getan hast vs. Kindergartenkind

In dem Filmklassiker aus den 90ern versuchen vier Freunde ohne jegliche Datenschutzverordnung ihre dunklen Geheimnisse vor der Öffentlichkeit zu verbergen. Ein fieser Dude ist aber weniger diskret und droht, peinliche Details herumzuerzählen.

“Du Kathariiiina, die Mama hat einen Ohrring, aber gar nicht am Ohr. Den sieht man nur, wenn die nackig ist”. Gespräche, die man halt zwischen Garderobe und Kindergartengruppe führt, wenn man ein Kleinkind seiner Erzieherin übergibt. Kindergartenkinder sind das größte Datenschutzproblem der Welt, das Wort “Leak” ist nichts anderes als die Abkürzung von “laudatierende Erstgeborene arrangieren Kundgebungen”.

Alles, aber auch wirklich alles, was in einer Familie geheim bleiben soll, wird im Kindergarten haarklein diskutiert, bildlich dargestellt und vorgetanzt. Die Kindergartenpadagogin weiß nicht nur, was du letzten Sommer getan hast, sondern auch wann du deinen letzten Stuhlgang hattest, ob Mama und Papa sich manchmal ganz laut küssen oder wie tief deine Brüste über den Bauchnabel hängen. Theoretisch könnten Erzieherinnen sich durch Erpressung von Elternteilen ein beträchtliches Zubrot verdienen.

Fazit: Das Kindergartenkind erzählt dem Typ in der Regenjacke vom letzten Kindergeburtstag und dem haarigen Popo seines Vaters. Irgendwann rammt der sich aus Verzweiflung seinen Fleischerhaken selbst ins Ohr, nur damit endlich Ruhe ist. Keine Chance für dich Regenjackentyp, sorry.

3. Der Exorzist vs. Trotzphase

Ein junges Mädchen ist vom Teufel besessen und nervt ihre Eltern durch exzessive rhythmische Sportgymnastik, Inkontinenz und zu hohe Lautstärke während der Ruhezeiten. Damit ihnen der Vermieter nicht aufs Dach steigt, wird ein Kirchenexperte von den bereits gezahlten Kirchensteuern engagiert, der für Recht und Ordnung sorgen soll.

Ein Kind in der Trotzphase würde über die junge Dame nur müde lächeln. Schreien, beißen, stampfen, Dinge werfen und sie dann sofort zurückhaben wollen sind nur einige Beispiele aus dem Stress-Repertoire eines Trotzkindes. Zum Glück haben Eltern die angeborene Fähigkeit, ihre Nachkömmlinge souverän durch diese schwierige Zeit zu begleiten, denn die Zunft der Exorzisten fühlt sich für trotzende Wutzwerge so gar nicht zuständig.

Fazit: Exorzisten, Pädagogen, Erziehungsberater – mir egal wer von euch herausfindet, wie man ohne Weihwasser durch die Trotzphase kommt, das hat definitiv Potential für die nächste große Weltreligion. 

4. The  Blair Witch Project vs. Stille im Kinderzimmer

 Ein paar Jugendliche hocken zusammen im Wald und gruseln sich. Eigentlich passiert nichts, aber mit ihrem Kopfkino und teeniehaftem Hang zur Übertreibung wird aus einer netten Party an der frischen Luft eine mittelgroße Massenpanik.

“Nichts passiert” Wenn ein Kind diesen Satz ruft, schrillen die elterlichen Alarmglocken in mindestens sechs Oktaven. Es muss noch nicht mal Krach, Geschrei oder Blaulicht zu hören sein, an der Tonlage des Nachwuchses ist deutlich zu hören, dass sie was fieses ausgeheckt haben. Lediglich die vollständige Ruhe aus dem Kinderzimmer deutet auf ein noch schlimmeres Szenario hin. Blut, Innereien, Feuer oder ein Atomunfall? Rennend auf dem Weg ins verdächtig ruhige Kinderzimmer malen sich Eltern splatterartige Horrorfilm-Drehbücher in Rekordzeit aus. 

Fazit: Nicht nur im dunklen Wald, auch im hell durch Nachtlichter erleuchteten Kinderzimmer verbirgt sich der Schrecken hinter jedem diffusen Schleichtierschatten.

5. Gremlins, kleine Monster vs. Meine Kinder, kleine Monster

Zu Weihnachten bekommt ein Junge ein niedliches, aber sinnfreies Plüschvieh geschenkt (Gizmo, nicht Furby), mit dem er nicht ordnungsgemäß umgeht. Da er, wie jedes andere Pubertier, weder Bock noch kognitive Ressourcen hat, sich drei einfache Regeln zu merken, eskaliert der Fellball und macht mit seinen Fellkumpels alles kaputt.

Drei. Einfache. Regeln. Eltern müssen sich jeden Tag hunderte Regeln merken, um eine Kindereskalation im eigenen Wohnzimmer zu verhindern. Wir dürfen das Brot nicht falsch schneiden, wir dürfen nicht das falsche Lieblingsessen kochen – Achtung, die Wünsche ändern sich regelmäßig – wir dürfen nicht Nein sagen oder gar die Brut mit Zucker füttern. Weder vor, noch nach Mitternacht. Nass werden möchten die Nachkommen auch nur ungern und das Zerstörungspotential einer Kindergeburtstagsgesellschaft lässt jedes Abbruchunternehmen hysterisch mit Arbeitsverträgen winken. 

Fazit: Süß sind sie ja, aber meine Kinder treten trotzdem jedem Gremlin in den pelzigen Flauschpopo.

6. Saw  vs. “Mama, lass uns ein Spiel spielen”

Ein semi-talentierter Spieleentwickler, der so unsympathisch ist, dass niemand mit ihm spielen möchte, ist richtig mies gelaunt und entführt ein paar Spielkameraden, die aber so gar keine Lust auf seine zweifelhaften Kreationen haben. Am Ende sind alle tot.

Zwar stirbt beim gemütlichen Brettspiel mit den lieben Kinderlein (meistens) niemand, bis die kleinen Racker ein gewisses Maß an Frustrationstoleranz erlernt haben, ist es aber schon ab und an echt knapp.Vielleicht macht es Sinn, den Kindern erst die Bedeutung des Spiels “Mensch ärgere dich nicht” im Detail zu erklären, bevor es zu einer Runde “Mensch, lass bloß die Kinder gewinnen, wenn dir dein Leben lieb ist” ausartet. Jigsaw gibt 5 von 5 Sternen.

Fazit: Schachmatt für dich Jigsaw, geht doch gerne nochmal im Kindergarten in die Lehre.

7. The Walking Dead vs. Pubertiere

Familienvater liegt nur kurz im Koma um endlich mal ausschlafen zu können, schon verwandeln sich um ihn herum alle in verranzte, stinkende Kreaturen, die sich in  Zeitlupe bewegen, ständig fressen wollen und kognitiv am hintersten Ende der langen Leitung stehen. Sie hinterlassen Chaos und Verwüstung und kommunizieren mit Ihresgleichen durch Grunz- und Grolllaute.

Sie werden so schnell groß. Und komisch. Manchmal auch übelriechend. Wir lieben sie trotzdem, in der Hoffnung, dass alles nur eine Phase ist. Hahaha….

Fazit: Erst noch süß und niedlich, dann kickt die Pubertät. Ende.

Ihr seht, der Horrorfilm, der Eltern aus der Fassung bringt, muss erst noch erfunden werden. Vielleicht schon heute, von einem kreativen Kleinkind mit rotem Filzstift? In diesem Sinne, Happy Halloween!

 

Hier schreibt Gastautorin Neffa. Mehr von Neffa? Dann klicke auf das Bild!

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