Der Häusliche Unterricht ist in Österreich rechtlich gedeckt. Alle Fotos: Irene Kainz

Homeschooling 3.0: Irene hat ihren Sohn sieben Jahre lang zu Hause unterrichtet – ein Erfahrungsbericht

Während Corona waren wir alle Lehrerinnen. Doch da gibt es eine, die hat das alles freiwillig gemacht: Sieben Jahre lang hat Irene ihren mittlerweile 14-jährigen Sohn zu Hause unterrichtet. Wobei das Wort „unterrichten“ vermutlich falsch gewählt ist – denn vielmehr handelt es sich um einen „häuslichen Unterricht“. Dazu später mehr im Interview… Die 47-jährige Österreicherin wohnt heute mit ihrem Elternpartner in einer unkonventionellen Elternschaft“. Das bedeutet: Sie sind zwar kein Liebespaar mehr und leben in getrennten Haushalten, jedoch sind sie als Eltern gute Freunde und Familie. Das Wohl ihres Sohnes, ein stärkendes Familienleben, ist den Eltern sehr wichtig. 

Warum unterrichtest du deinen Sohn selber?

Genau genommen habe ich meinen Sohn noch nie wirklich „unterrichtet“. Zu Beginn probierte ich dieses „Schule spielen am Küchentisch“ immer wieder einmal aus, doch merkte ich, dass dabei immer ganz schnell meine eigenen Konditionierungen zum Leistungsdruck zum Vorschein kamen, und wir somit oft in eine Konfliktsituation gerieten. Es war ja auch tatsächlich ein Konflikt in meiner Message, die ich meinem Sohn aussandte: ich ermutigte ihn ja nach seinen eigenen Interessen und Begeisterungen zu lernen – und da wollte ich dann doch plötzlich, dass er etwas lernt, was er vielleicht jetzt gar nicht so ausgesucht hätte und schon gar nicht in der Art und Weise, wie ich glaubte und es von Schule kannte, wie es vermittelt werden sollte. Aber um auf die Frage zurück zu kommen: mein Sohn ist seit Anbeginn seiner Schulpflicht, also seit 7 Jahren im sog. Häuslichen Unterricht. Seit Mitte September geht er allerdings nun das aller erste Mal zur Schule.
 
Bevor mein Sohn noch schulpflichtig wurde, war er in einem Kinderhaus nach Montessori. Es war grundsätzlich ok für ihn dort, auch wenn es ihn nicht unbedingt begeisterte. Es gab dann eine Vertrauensverletzung und ab dem Zeitpunkt wollte mein Sohn nicht mehr hin. Sein Papa brachte ihn an einem der folgenden Tage in die Einrichtung und unser Sohn weinte und wollte nicht bleiben. Die Pädagogin konspirierte daraufhin mit meinem Elternpartner und lockten unter falschen Vorwänden unseren Sohn in die Kindergruppe und sein Papa fuhr weg. Als mein Elternpartner im Anschluss nach Hause kam (damals lebten wir noch zusammen), war er fix und fertig und fühlte, was er getan hat und wusste, dass er so etwas nie wieder tun möchte. Ich wusste, dass ich sowieso so etwas nicht tun konnte. Nun standen wir ca 6 Monate vor der Schulpflicht vor der Situation, dass unser Kind die einzige alternative Einrichtung weit und breit (wir wohnten am Land), in der wir auch geplant hatten, dass er in die Schule gehen würde, verweigerte. Und meines Erachtens auch völlig zurecht. Aufgrund meiner eigenen Schulerfahrung kam für mich Regelschule ohnehin nicht in Frage.
 
Das war 2016. Das Jahr an dem die ersten deutschsprachigen Online-Kongresse raus kamen. Und wie ein Wunder wurde ich auf einen Bildungskongress aufmerksam. Dieser Kongress war gestaltet von Lena Busch und es ging um freie und selbstbestimmte Bildung. Es kamen 40 Speaker zu Wort, alles Menschen, die auf diesem Feld schon Erfahrung hatten: Eltern, Pädagogen, Psychologen, Hirnforscher und sogar Jugendliche, die selbst in den Genuss kamen, sich frei bilden zu dürfen. Dieser Kongress veränderte mein Leben. Ich erkannte, dass dieser potenzialorientierte Ansatz, der mir in meinem Leben als Erwachsene auch damals schon so wichtig war, natürlich auch von Anfang an mit unseren Kindern gelebt werden konnte. Ich verstand durch diesen Kongress erst, dass „Freilernen“ nicht eine weitere alternative Pädagogik ist, sondern eine ganz eigene Kategorie darstellt. 
 
Nachdem wir in Österreich leben, war mir aber auch schnell klar, dass der Häusliche Unterricht, der in Österreich rechtlich zugelassen ist, und der eine jährliche Externistenprüfung einfordert, „echtes Freilernen“, also bewertungsfreies Lernen nicht ganz zulässt. Und trotzdem inspirierten mich die Geschichten von den Österreichischen Familien, die diesen Wege eingeschlagen hatte, weit mehr, als die konventionelle Idee von Schule.
Der Sohn von Irene Kainz war bis zu diesem Jahr noch nie in einer öffentlichen Schule.
 
Kannst du einen kurzen Einblick geben wie die rechtliche Situation in Österreich ist?
 
Rechtlich ist der sog. Häusliche Unterricht als Grundrecht in Österreich verankert. Es ist ein Gesetz, das damals vor allem für Diplomaten- und Zirkuskinder gemacht wurde. Als wir 2016 damit begannen, waren rund 2000 Kinder in Österreich im häuslichen Unterricht. Das waren ca 1% der schulpflichtigen Kinder in Österreich. Die meisten Bürger wussten nicht einmal, dass es das gibt. In den C-Jahren wurde der häusliche Unterricht (HU) sehr populär und die Anzahl der Schüler im HU verzehnfachte sich kurzfristig. Seitdem schrauben die Bildungsbehörden bei den Regelungen um einiges nach, um den HU weniger attraktiv, bzw. dem Schulbesuch „gleichwertiger“ zu machen. Letztlich sehe ich eine autoritäre Handhabung darin, um einem drohenden Machtverlust seitens der Bildungsbehörden und auch dem Staat vorzubeugen. Aktuell sind die Bildungsbehörden auch erfolgreich damit. Viele Kinder sind wieder zurück im (Regel)Schulsystem. Mittelfristig sehe ich persönlich allerdings, dass die Bewegung der Eltern für eine freie und selbstbestimmte Bildung schon so stark geworden ist, immer mehr Kinder dies auch über unterschiedliche Wege selbst einfordern und das bisherige Schulsystem ohnehin sich immer weniger aufrecht erhalten lässt. So wie in so vielen Bereichen unserer Gesellschaft zeichnet sich meines Erachtens auch hier klar ein Paradigmenwechsel ab.
 

Wie sieht euer Alltag aus? 

Nun mittlerweile haben wir einen konventionellen Schulalltag. 😅 Und ich bin total stolz und begeistert, wie mein Sohn dies meistert. Zur Erläuterung: er ist auch frei und selbstbestimmt in der Schule. Es war seine Wahl. Und er ist dabei unbeschreiblich selbstmotiviert und selbstorganisiert. 
 
Doch die Frage war ja natürlich auf unsere schulfreie Zeit bezogen: Die ersten 4 Jahre, also von 7-11 war mein Sohn tatsächlich zu Hause und wir hatten keinen strukturierten Lernalltag. Er dufte spielen und sich befassen, womit er wollte. Was immer es war, wir waren in gutem Austausch und in Kommunikation darüber. Während der Woche vermisste er seine Freunde etwas, dafür hatten wir am Wochenende meistens full house, meist auch gleich mit Übernachten…😅 In diesen Volksschul- bzw. Grundschuljahren reichte es völlig aus, dass mein Sohn sich in den letzten Monaten bzw. Woche vor der Externistenprüfung auf diese vorbereitete. Da ich wie oben erwähnt, bald wusste, dass ich als „Lehrerin“ nicht taugte, wurden wir kreativ. In einem Jahr war für ein paar Wochen eine junge diplomierte Grundschullehrerin aus Deutschland, die aber nicht im Schulsystem arbeiten wollte, bei uns und bereitete meinen Sohn auf die Prüfung vor.
 

Ein andermal war er für ein paar Wochenstunden bei einer pensionierten VS-Lehrerin mit viel Geduld, Humor und Hund. Es klappte alles immer wunderbar. In der 4. Klasse VS (Grundschule) war mein Sohn dann doch schon etwas nervös und aufgeregt. Er wusste ja, dass es von dieser einen Prüfung abhängt, ob er weiterhin im HU sein darf oder nicht. Insofern machte sich spätestens in diesem Jahr bemerkbar, dass diese Idee des Nicht-bewertet-werdens auf einem schulfreien Bildungsweg im HU eben auch nicht ganz aufgeht. Es war trotzdem für uns die bevorzugte Wahl. Mein Sohn wollte nicht auswandern. (Ich hätte es wahrscheinlich gemacht. 😅). Nach der E-Prüfung in der 4. Schulstufe sagte er zu mir: im kommenden Schuljahr wünsche er sich eine kleine Gruppe und etwas mehr Struktur. Und so kam es, dass wir tatsächlich auch auf dem Land eine Lerngruppe fanden, die er 3 Jahre lang geliebt hat. 

Auch ohne klassischem Unterricht kehrt irgendwann Alltag ein.
 

Wie gefällt es deinem Sohn?

Wie schon oben an unterschiedlichen Stellen erwähnt: mein Sohn hat bei allen Entscheidungen mitgewirkt. Natürlich gibt es nirgends nur Sonnenseiten, doch haben wir die Schattenscheiten auch immer abgewogen und uns immer wieder alle bewusst für diesen Weg entschieden. Zu Beginn sogar tatsächlich Jahr für Jahr.
 

Wie sieht es mit Freundschaften aus? Habt ihr viele Freizeitaktivitäten? 

Mein Sohn hat noch immer Freunde aus der Zeit vor seiner Schulpflicht. Er hat natürlich auch Freunde von der Lerngruppe. Er spielt Tennis in einem Verein. Er war ein paar Jahre in einem Verein für Sportakrobatik oder für Basketball oder unterschiedliche Kampfsportarten und Kampfkünste. Er spielte in einer Theatergruppe. Wir sind auch innerhalb der „Freilernerszene“ gut vernetzt und er kennt auch einige Kinder davon. Letztlich ist allerdings zu beobachten, dass seine Freunde sich aus allen Altersgruppen zusammensetzen und nicht nur gleichaltrig sind. Auch beobachte ich, dass er gleichermaßen offen ist für Freundschaften mit Mädchen und Buben. Dass er dann trotzdem mehr männliche Freunde hat, hängt viel mehr von den gemeinsamen Interessen, als vom Geschlecht ab. Also, letztlich entwickelt mein Sohn auf die gleiche Weise Freundschaften, wie jedes andere Kind. 
 

Wenn du dein Kind mit anderen vergleichst (ich weiß – das soll man nicht) –  aber welche Fertigkeiten kann er besonders gut / schlecht im Vergleich zu Kindern im Regelschulsystem? 

Mein Sohn hat eine hohe soziale und emotionale Kompetenz und ist für sein Alter ungewöhnlich reflektiert.  Bisher hat ihn das Schreiben noch nicht wahnsinnig stark interessiert, doch ist er nun in dem Alter, wo er merkt, dass, wenn er als konstruktives Mitglied der Gesellschaft zählen möchte, er diese Kulturfertigkeit braucht. Daher ist er aktuell daran sich täglich um 1% zu verbessern und zwar in Schriftbild, Schreibschnelligkeit und Rechtschreibung – und das sowohl in Deutsch, also aus in Englisch.
 
Er hört regelmäßig Hörbücher und YouTube-Videos von einem Coach, der diese Strategie des sich täglichen Verbesserns um 1% propagiert und mein Sohn arbeitet großartig damit. Dieses Phänomen, dass es Kinder gibt, die sich lange nicht für Lesen und Schreiben interessieren, wenn es ihnen eben unvoreingenommen frei steht, womit sie sich beschäftigen, hat Peter Grey, ein amerikanischer Psychologe, beschrieben. Ich habe vor Jahren schon bei ihm gelesen, dass solche Kinder – und mein Sohn zählt offensichtlich dazu – im Teenager-Alter die Gesellschaft auf ihrer Meta-Ebene begreifen und über dieses Verständnis das ursprüngliche Nicht-Interesse an Lesen und Schreiben nun doch in eine intrinsische Motivation verwandelt wird, weil in diesem Alter nun das Bedürfnis wächst, ein wertvolles Mitglied in der Gesellschaft sein zu wollen und die Kids verstehen, dass dazu Lesen und Schreiben Voraussetzung ist.
 
Grey hat beschrieben, dass ab dem Zeitpunkt, wo Teenager dies für sich entscheiden, das Lesen und Scheiben nur ein paar Monate Übung braucht, um den Standard seiner Gleichaltrigen aufzuholen. Diese Studie hat mich immer entspannt sein lassen zu der Zeit, als mein Sohn mit diesen Fähigkeiten vergleichsweise bei seinen beschulten Alterskollegen zurück lag. Das Lesen hat er in den letzten beiden Jahren schon aufgeholt. Nun kommt gerade das Schreiben dran. Und bei jedem Tag 1% Verbesserung braucht es keine 3 Monate, da er ja nicht bei Null begonnen hat. Auf den Coach ist er übrigens selber im Internet gestossen. Gleichzeit ist mein Sohn verbal sehr eloquent, übrigens auch seinem Niveau entsprechend in Englisch. Er traut sich locker vor einem größerem Publikum – bestimmt auch vor 50 oder 100 Menschen, zu sprechen und kann das auch durchaus mit einem Spannungsbogen und mit Pointen.
 
„Ich bin keine Lehrerin. Ich bin Coach, Mentorin, Verbündete.“

Wie hat sich deine Rolle als Mutter/ Frau Arbeitnehmerin verändert? 

Wie schon weiter oben erwähnt, wusste ich immer, dass ich nicht Lehrerin für meinen Sohn sein kann. 
Vorbild: ja, Mentorin: ja, Trainerin & Coach: ja, Vertraute und Verbündete: ja, Lehrerin: nein.
Natürlich habe ich mein Leben und meinen Alltag daran angepasst, dass ich für meinen Sohn da sein konnte und zwar bis zur Lerngruppe in einem doch relativ großem zeitlichen Rahmen. Ich hab mich schon zu Beginn als Mutter selbständig gemacht und konnte mir daher meine Arbeitszeiten gut einteilen und auch mit seinem Papa absprechen. Ich erinnere mich sehr wohl, dass es Zeiten gab, in denen ich mich zerrissen fühlte, ob all der verschiedenen Bedürfnisse und Anforderungen.
 
Doch letztlich handelte es sich um wenige Jahre. Das kommt einem viel vor, wenn man mittendrin ist, doch im Nachhinein gesehen, war es kurz. Mir war immer bewusst, dass diese Zeit, dass diese Jahre unwiederbringlich sind und ich es bereuen würde, wenn ich diese Jahre nicht nach bestem Wissen und Gewissen für meinen Sohn und auch für uns als Familie gestalte. Ja, vielleicht kam ich dabei manchmal zu kurz. Da spielten bestimmt auch tiefe Prägungen in mir selbst eine Rolle, wo ich aus meinen teils mir sogar unbewussten, weil unterbewussten, Rollenbildern von Mutter und Frau, nicht ausbrechen konnte. Doch genau die Beschäftigung mit dem potenzialorientierten Aufwachsen meines Sohnes ließ mich diese Dinge auch an und in mir erkennen. Ich fühlte mich auch von Anfang an berufen unseren Weg und diesen Zugang auch über social media öffentlich und sichtbar zu machen, was auch wieder einen neuen Aspekt meine beruflichen Orientierung brachte.
 

Was sagen andere Eltern/ deine Familie, wie ihr den Weg geht… 

Ich habe mich von Anfang an stark abgegrenzt zu kritischen Bemerkungen zu unseren Weg. Ich kann mich grundsätzlich leicht abgrenzen und gerade auf diesem Weg wusste ich von Anfang an, dass ich all meine Kraft und Ausrichtung ganz klar fokussieren darf bzw. muss, um hier nicht ständig in (Selbst)Zweifel zu verfallen, was ja vor allem meinem Sohn geschadet hätte. Daher war ich von Anfang an sehr klar, mir eine stärkende Community innerhalb der Bubble der Freilerner aufzubauen und das ist mir auch gut gelungen, nicht zuletzt auch Dank des Internets. Meine Herkunftsfamilie war teilweise sehr unterstützend, teilweise  kommentarlos beobachtend, wofür ich sehr dankbar bin. Mein Elternpartner und mein Sohn haben in den letzten Jahren sich mehrmals ausdrücklich für diesen Weg bedankt. Wir können mittlerweile alle die Früchte spürbar ernten.

Welche Stolpersteine gibt es? 

Oh Stolpersteine gibt es wie überall viele! Einer der wichtigsten ist wahrscheinlich, zu übersehen, dass letztlich die Kinder ein inspirierendes und inspiriertes Umfeld brauchen, wo sich sich abschauen können, wie es geht ein erfüllendes und glückliches Leben zu führen. Und damit lenkt sich der Fokus des Sich-Entwickelns und Wachsens auf sich selbst als Elternteil. Ich muss für mich einen Weg finden, wie ich mich selbst verwirkliche, damit mein Kind sich das bei mir Abschauen kann. Mit dem Kind selber braucht es „nur“ eine gesunde Beziehungskultur, welche letztlich ebenfalls wieder in der Beziehungskultur von mir zu mir selbst wurzelt und natürlich auch in den anderen nahen Beziehungen mit Familie und Freunde. Dieser Weg ist jedenfalls ein Achtsamkeits- und Bewusstseins-Booster für sich und sein Leben, an dem ja die Kids lernen dürfen und sollen.

Es scheint nicht immer die Sonne – was ist besonders anstrengend? 

Ehrlich gesagt war für mich, sinnbildlich gesprochen, die Sonne viel öfters da, ab dem Zeitpunkt der Entscheidung zur freien und selbstbestimmten Bildung, weil es auch mich als Mutter selbstermächtigt hat und ich nicht mehr das Gefühl hatte, dass ich Dinge zu tun hatte, die man eben einfach so macht, bei denen ich mich aber ehrlicherweise als Opfer gefühlt habe und nicht in meiner Schöpferkraft.
 
„Für mich gab es mehr Sonnenseiten!“
 

Was ist besonders toll? 

Die Beziehungsqualität, mit der ich jetzt mit meinem Sohn als Teengager stehe, ist unglaublich schön. Entwickelt sich in großen Schritten und ist absolut kein Kind mehr. Er ist über 1,80 m groß, muskulös und wurde letztens sogar auf 22 geschätzt. Und mit all den hormonellen Veränderungen gibt es für ihn trotzdem keinen Grund gegen mich oder uns als Eltern zu rebellieren. Er hat sich ja auch nie in einer Position gefühlt, wo wie unsere elterliche Macht über ihn ausgeübt hätten, wo wir etwas gegen seinen Willen entschieden hätten. Diese Achtsamkeit in der Beziehung, die mir von Anfang an mit ihm so wichtig war, die darf ich jetzt auch schon von ihm zu mir ernten. Ehrlich, ich glaube, es gibt kaum was Schöneres….
 

Was würdest du Eltern mit auf den Weg geben, die auch überlegen ihre Kinder zu Hause zu unterrichten? 

Da muss ich jetzt leider ein bisschen wortklauberisch werden: wenn Eltern ihr Kind zu Hause UNTERRICHTEN möchten, dafür bin ich nicht die richtige Ansprechpartnerin und dazu habe ich auch keinen Rat. Wenn Eltern ihre Kinder auf einem freien und selbstbestimmten Bildungsweg begleiten möchten, denen empfehle ich meine Serie der FreilernerTalks auf YouTube bzw. Instagram. Und wahrscheinlich ist das beste, was man dabei machen kann, sich selber begleiten zu lassen, um seinen eigenen Schul-Konditionierungen auf den Leim zu gehen. Dafür stehe ich natürlich sehr gerne zur Verfügung.
 
 
 
 

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