Interview mit Mobbingfrei-Experte Yannick Haile: „Wie aus einem gemobbten Kind ein Superheld wird“

Mobbing ist ein Thema, das den meisten von uns in der Schulzeit begegnet ist. Entweder waren wir selbst Zielscheibe fieser Attacken unserer Mitschüler oder Zeuge eben solcher. Manchmal merken wir auch rückblickend selbst, dass wir unseren Klassenkamerad*innen vielleicht Unrecht getan haben und uns nicht immer korrekt verhalten haben. Egal auf welcher Seite wir standen, Mobbing ist ein hochemotionales Thema und löst auch noch Jahre nach unserer eigenen Schulzeit eine Vielzahl von Gefühlen ins uns aus.

Was passiert nun, wenn unser eigenes Kind in eine solche Situation gerät? Wie können wir helfen? Sollen wir überhaupt helfen?

Mobbingfrei-Coach Yannick Haile begleitet seit einigen Jahren Kinder und Eltern auf diesem emotionalen Weg und hat uns verraten, wie aus einem gemobbten Kind ein Superheld werden kann und warum wir uns einmal in die Mobber hineinversetzen sollten. 

Lieber Yannick, danke, dass du dir Zeit für uns genommen hast. Du bist zertifizierter Mobbingfrei-Coach. Wie genau wird man das und warum hast du dich entschieden, Kindern und Jugendlichen Wege aus dem Mobbing zu zeigen?

Sehr gerne! Im deutschsprachigen Raum ist es leider sehr schwierig eine Ausbildung direkt als Mobbingfrei-Coach machen zu können, daher habe ich in den letzten Jahren verschiedene Ausbildung zum Coach oder Trainer gemacht. Für mich persönlich ist die größte Ausbildung die Schulzeit gewesen, die ich machen durfte. Du kannst so viel Theorie lernen, wie du möchtest, wenn du Mobbing nicht selbst erlebt hast und dann anderen dort heraushelfen möchtest, dann hilft dir die Theorie auch nicht weiter.

Ich habe über die Jahre meinen eigenen Zweig, basierend auf meinen Erfahrungen und einer Mischung aus den möglichen Zertifikaten im deutschsprachigen Raum, aufgemacht. Meine eigene “Superheldenreise”, wie ich es auch in den Coachings gerne nenne. 

Du musst dir vorstellen, ich habe 10 Jahre lang von der ersten bis zur zehnten Klasse mit meinen Eltern alles mögliche probiert um aus dem Mobbing herauszukommen. Von Therapeuten über Psychologen, Diakonie, katholische Kirche, Seelsorger, bis hin zu Seminaren, in denen ich lernen sollte, mich zu integrieren und mit anderen Kindern zu spielen. Es gab Klassenwechsel und Schulwechsel… Du kannst dir vorstellen, wie verzweifelt meine Eltern waren, und vor allem ich auch war. Durch all diese Sachen habe ich ja auch immer wieder die Bestätigung bekommen “Ok, es liegt an mir, ich bin der Fehler”. Ich mache jetzt also eigentlich nichts anderes, als das, was ich mir selbst gewünscht hätte, in meiner Schulzeit. 

Mobbing oder Ärgern? Damals, zu meiner Schulzeit, gab es den Begriff “Mobbing” noch gar nicht, auch keinerlei Aufklärung, Prävention o.ä. Wie oft habe ich den ganzen Heimweg bitterlich geweint, weil die anderen mich so “geärgert haben”. Leserin Inka, 50 Jahre

Zum Thema Mobbing kann gefühlt jede*r eine Geschichte aus der Schulzeit beitragen. Manche sprechen dabei von Mobbing, andere berichten, dass sie auch oft geärgert wurden. Wo genau liegt der Unterschied zwischen harmlosen “ärgern” und “mobben”? Gibt es überhaupt einen Unterschied?

Wenn man sich das Thema Mobbing auf Wikipedia anschaut, steht dort “über einen längeren Zeitraum geärgert werden”. Hier stell ich mir dann natürlich ein paar Fragen. Was ist ein längerer Zeitraum und was genau ist die Bedeutung von “geärgert werden”? Da ich selbst in meiner Schulzeit zu Anfang nicht Ernst genommen wurde – auch von meinen Eltern, weil wir es zum damaligen Zeitpunkt auch nicht besser wussten – habe ich daraus meine eigene Definition entwickelt. 

In dem Moment wo ich das fühle, wo ich nach Hause komme und denke “Ich werde in der Schule gemobbt’”, da fängt es schon an. Es muss auch nicht immer unbedingt das Wort “Mobbing” fallen, bis man etwas dagegen tut, es kann auch einfach diese Schwere sein, dieses Leiden, was sich hinter dem Begriff versteckt. Manche Kinder möchten das anfangs auch gar nicht so schlimm deuten, hier kommt nämlich auch das Thema Scham hinzu. Scham ausgegrenzt zu werden, nicht dazu zu gehören, oft bei Jungs auch noch etwas intensiver als bei Mädchen.

Für mich zählt der Punkt, wo ich bei meinem Kind spüre, da ist gerade ganz schön etwas los, was belastet. Die Eltern kennen ihr Kind am besten und merken, wenn etwas los ist und sollten da ihr Bauchgefühl und ihre Intuition nutzen, empathisch sein und manchmal auch gar nicht auf das Gesprochene zu hören, sondern wahrzunehmen, wie das Kind sich verhält. Fängt mein Kind an den Kopf zu senken, kommt es nicht mehr mit einem Lächeln aus der Schule, verlieren die Augen an Lebensfreude? Wir müssen nicht warten, bis mein Kind sagt, es wird gemobbt, die Anzeichen kommen schon viel früher. 

Mobbing hat viele Gesichter  Ich wurde mit 15 von meiner Lateinlehrerin gemobbt. Unter anderem wurde ich immer vorgeführt vor allen Mitschülern. Ich brauchte Latein für meinen Traumberuf Apothekerin. Es ist nichts daraus geworden. Sie hat mich am Ende der 9. Klasse genötigt von der Schule zu gehen oder ich kriege eine 5 und bleibe sitzen. Ich bin runtergegangen. Leserin Jana  

Wenn ich als Mutter nun merke, etwas ist mit meinem Kind, es wird gemobbt oder fühlt sich nicht wohl, wo fange ich an? Sobald Eltern bemerken, es geht dem Kind nicht gut, kommt natürlich ganz schnell der Beschützerinstinkt zum Vorschein und ich möchte für mein Kind kämpfen. Was kann ich als Mutter oder Vater als “erste Hilfe” tun?

Das Fatalste wäre, hier als Eltern in eine Art Hilflosigkeit zu verfallen. Natürlich ist man als Elternteil erstmal verzweifelt, aber das Letzte, das ein Kind in einer solchen Situation gebrauchen kann, ist eine verzweifelte Mama oder ein Papa. Das Wertvollste wäre, in diesem Moment als Elternteil bei sich zu bleiben, denn es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen “Leide ich mit meinem Kind” oder “Fühle ich mit”. Viele Eltern rutschen in dieses Mitleid und in eine gewisse Überforderung, was die Kinder direkt spüren. Die Kinder brauchen im ersten Moment Eltern, die powervoll dastehen, mit dem Vertrauen, es als Familie gemeinsam zu schaffen. Das nimmt dem Kind die erste Unsicherheit.

Und was kann mein Kind selbst unternehmen, wenn es in der Schule oder Freizeit in Auseinandersetzungen gerät? Was kann ich meinem Kind raten, wenn es mich um Hilfe bittet?

Hier bin ich ein großer Fan davon, mit den Kids zusammen die Antworten herauszuarbeiten. Wir sind nicht die Ratgeber für die Kinder, denn langfristig nehmen wir damit den Kindern die Selbstständigkeit. Das Kind lernt so nur, wenn ich ein Problem habe, dann frage ich Mama oder Papa (was ja grundsätzlich sehr schön ist!), aber einmal weiter gedacht haben wir dann besonders im Pubertätsalter Kinder, die eine große Abhängigkeit von Mama und Papa haben, dass sie nur schwer Entscheidungen treffen können, was für sie gerade richtig ist. 

Mein Vorschlag wäre hier, dass man sich als Familie zusammenhockt, mit dem Kind gemeinsam erst einmal schaut, was für Gefühle sind da gerade im Spiel? Was macht die Situation mit dir und was fühlst du in der Situation, in der dir etwas passiert? Vielleicht hilft es, je nach Alter des Kindes, ein Blatt Papier zu nehmen und dem Ganzen eine bildliche, farbige Form zu geben. Das Kind kann hier auf eine ganz andere Art und Weise verarbeiten und Bilder wiedergeben, wie es sich anfühlt, wenn es wütend ist, vielleicht einen Smiley dafür finden. Die Schlussfolgerung davon ist zu erfahren, welches nicht erfüllte Bedürfnis des Kindes steckt gerade dahinter. Das Kind erzählt “Da geht gerade jemand blöd mit mir um” und das Befürfnis dahinter ist eine Überforderung in der Situation, eine Hilflosigkeit die traurig oder wütend macht. 

Der nächste Ankerpunkt wäre dann die Frage, was dem Kind in einer solchen Situation helfen oder gut tun würde, um eine Antwort zu finden. Manchmal hilft es – ganz schnell gesprochen – zu sagen, dass hier gerade Gefühle verletzt wurden. Das alles dauert seine Zeit. Die größte Challenge für Eltern ist es, lernen zu dürfen, viele verschiedene Fragen zu stellen, um dadurch am Ende mit dem Kind ein natürliches Selbstbewusstsein aufzubauen und zu erkennen, dass es alle Antworten schon in sich drin hat.  

From Zero to Hero

Ein Umframing kann schon so viel ausmachen. Einfach mal zu sagen “Das ist jetzt hier unsere Superheldenherausforderung – Superhelden haben ja auch alle ihre Schurken”. Wenn ich einem Kind dieses Bild vermittel, dann haben sie auf einmal das Gefühl, sie wären auf einer geheimen Mission und die Superhelden des Alltages, was niemand von außen sieht. Das gibt dem Kind nochmal eine ganz andere Power, solche Themen anzugehen, denn oftmals ist damit eine gewisse Schwere und Belastung verbunden und viel Raum in der Familie einnimmt.

Du bietest betroffenen Kindern und deren Eltern in deinen Kursen die Möglichkeit, mit dir und deinem Team auf Superheldenreise zu gehen und gemeinsam mit dir Wege aus dem Mobbing zu finden. Was macht ein Coaching gemeinsam mit anderen Betroffenen so wertvoll für die Kinder?

Kinder brauchen ein Team, Gleichgesinnte, und das kreieren wir in unseren Seminaren. Wir bringen die richtigen Kinder zusammen, die in einer ähnlichen Situation sind und plötzlich ein Superheldenteam sind, die ihr Problem gemeinsam angehen. Allein schon darüber reden zu können, in einer Gruppe mit anderen Kindern, in einem Rahmen der mal nichts mit Eltern zu tun hat, das ist auch wichtig für die Entwicklung. Es gibt das soziale Gefühl, da sind Menschen, die verstehen mich auf einem ganz anderen Level, als Mama und Papa es können. Das heilt oftmals auch Traumata, vor allem bei den Älteren mit 14, 15 Jahren, die schon viel blöde Erfahrungen gemacht haben. Zu merken, ich bin in einem sicheren Rahmen mit Gleichgesinnten, einem coolen Team, das hilft, Ängste zu überwinden oder mit einem guten Gefühl in die Schule zu gehen, was jahrelang vielleicht nicht möglich war. In der Pubertät macht es auch oft am meisten Sinn, externe Angebote in Anspruch zu nehmen, da man als Elternteil ab einem gewissen Punkt nicht mehr weiterkommt. Wenn ich meinem Kind Fußballspielen beibringen möchte, dann frage ich auch einen Trainer, der weiß wie es geht. 

Die Unsicherheit bleibt Ich wurde von der 7. bis zur 10. Klasse gemobbt und ausgegrenzt. Meine damals beste Freundin wollte lieber mit einer anderen befreundet sein und hat dann die ganze Klasse gegen mich aufgehetzt. Dazu gehörte u.a. massiver Telefonterror. Noch heute gibt es Phasen, in denen ich zusammenzucke, wenn das Telefon klingelt. Ich gehe ich nie ran, wenn ich die Nummer nicht kenne. Leserin Nadine  

Wie kann ein Kind denn eigentlich in eine solche Situation geraten? Warum mobben Kinder und wer wird zum Opfer, wer zum Täter?

Ich habe für mich ein Konzept kreiert, das nennt sich “Spiel des Mobbings”. Dieses Spiel erklärt sich für mich in verschiedenen Varianten, wir haben einmal Mobber und einmal die betroffene Person. 

Hätte ein Kind in seinem Leben zu 100% Liebe, Power und Lebensfreude, dann hätte es keinen Grund, ein anderes Kind fertig zu machen. Das heißt, dass irgendwo im Leben des Mobbers ein gewaltiger Mangel vorliegen muss und dieser Mangel kommt meistens von daheim. Das Kind bekommt zu wenig Liebe, Mama hört mir nicht zu, Papa sieht mich nicht, Eifersucht unter Geschwistern, das kann alles mögliche sein. Jetzt nimmt dieses Kind diese Verzweiflung mit in die Schule und merkt, durch Ausprobieren oder was es von Daheim mitbekommen hat, dass dieser Mangel befriedigt werden kann, dadurch, dass es einem anderen Kind schadet. Oft geschieht das durch Ausprobieren, in den ersten Wochen in einer Klassengemeinschaft bekommt fast jeder mal was ab, aber bei manchen funktioniert es halt besser als bei anderen.

Mein Mobber ist selbst auch ein Opfer

Was ich selbst erst nach meiner Schulzeit verstanden habe, war, dass der größte Mobber meiner eigenen Schulzeit selbst Zuhause von seinem Papa geschlagen wurde. Und auf einmal habe ich gemerkt, ich war gar nicht das Opfer in der ganzen Zeit, sondern mein Mobber, weil er keinen anderen Ausweg mehr gesehen hat, selbst ein gutes Gefühl zu bekommen, als mir zu schaden.

Fun Fact: Wenn du einen klassischen Mobber auf der Straße triffst und den fragst, ob er ein schlechter Mensch ist, der würde niemals auf die Idee kommen dem zuzustimmen. Auch so ein Mobber, der möchte einfach nur nach Hause kommen und von Mama oder Papa geliebt werden, Anerkennung bekommen und genau das ist für viele Familien schwierig anzunehmen. Dass nämlich das eigene Kind gar nicht das Opfer in der Situation ist. Klar bekommt das Kind den Frust ab, natürlich wird alles auf das Opfer projiziert, aber diese Erkenntnis gibt den Familien auch die Freiheit zu verstehen “Es geht gar nicht um mich”. 

Wir fragen auch regelmäßig die Kids in unseren Trainings, ob das nicht unheimlich traurig ist, dass ein Mensch jemanden verbal oder körperlich verletzt, damit er sich selber besser fühlt. Die Schlussfolgerung daraus ist dann auch, solange ein Mobber das bekommt, was er will – unsere Gefühle verletzen, sehen, dass es uns schlechter geht als ihm – bekommt er immer wieder die Bestätigung “Das was ich mache funktioniert“ und dann macht er weiter.

Man ist also auch gar nicht Schuld, dass man gemobbt wird, man ist nicht falsch, sondern dieser Mobber sieht vielleicht in uns etwas, was er selbst nicht hat.

Es ist faszinierend, diese ganzen Dinge einfach mal zu hinterfragen oder aus der anderen Perspektive zu sehen. Empathie ist so ein toller Skill und wichtig das von klein auf zu üben, was aber auch schlussfolgernd wieder heißt, dass es nicht ok ist, was der Mobber tut. Nur weil es ihm schlecht geht heißt das nicht, dass es ok ist. 

Warum gerade ich? In der Grundschule wurde ich laufend von Jungs verprügelt und nach Hause gehetzt. Warum weiß ich nicht, ich war ein extrem unsicheres Kind. Ich begann zu stottern. Ich begann Nägel zu kauen und zuzunehmen. Im Gymnasium musste ich im Schulbus fahren. Beim Warten auf den Bus, während der Busfahrt und so, wurde alles an mir verbal auseinander genommen. Hässlich, Haare scheisse, Stotterin, Klamotten scheiße, sie nannten mich Zehnzentnerkuh, fette Hure, hässliches Kind. Haben mein Stottern nachgeäfft. Ich habe aus Verzweiflung getan als hörte ich sie nicht. Jeder Tag die Hölle, ein Spießrutenlauf. Leserin Lisa, 41 Jahre 

Es gibt ein Mantra was ich immer mit den Kids mache “Alles was passiert, hat nichts mit mir zu tun”. Die ganzen Beleidigungen haben nichts mit mir zu tun, sondern sind ein Ausdruck des inneren des Mobbers, um irgendwas zu bekommen, wo er gerade einen Mangel hat. Das gibt uns die Freiheit uns abzugrenzen von der Thematik und das ist am Ende der größte Skill für die Kids, Wörtern und Situationen die Bedeutung zu entziehen. Was der Mobber sagt ergibt erst dann einen Sinn, wenn ich ihm einen Sinn gebe.  

Kann ich Zuhause meinem Kind helfen, indem ich kleine soziale Oasen schaffe, wie zum Beispiel eine Mitgliedschaft im Sport- oder Musikverein, fernab von den Problemen in der Schule?

Das würde ich tatsächlich davon abhängig machen, wie lange das Mobbing schon geht. Viele Kinder hören mit ihren Hobbies auf oder fangen erst gar keine Hobbies an, wenn sie gemobbt werden. Warum ist das so? Weil diese Selbstzweifel aus der Schule die ganze Zeit mitgeht. “Ich schaffe das eh nicht”, “Ich bin nicht gut genug”, “Die mögen mich eh nicht”. Das zieht sich genau so durch. Die Kinder sind dann viel Zuhause, möchten gar nicht mehr rausgehen und sich verkriechen. 

Darunter leidet dann natürlich nicht nur die schulische Leistung?

Eine klassische Verbindung ist natürlich das Schulische. Bei vielen ist es der Fall, dass beim Thema Schule der Kopf dicht ist, was Noten oder Leistung angeht. Die Kinder können sich nicht mehr konzentrieren, weil die Angst so viel Raum einnimmt. 

Mobbing kann sogar körperliche Auswirkungen haben

Viele Kinder unter Bauchschmerzen, so war es bei mir auch. Morgens nach dem Aufstehen fing es an und abends beim Schlafengehen, weil ich ja wusste, morgen muss ich wieder zur Schule. Auch Kopfschmerzen und Migräne sind häufige körperliche Begleiterscheinungen. Erst kürzlich berichtete ein 15jähriger im Seminar, dass er, nachdem er unser Training absolviert hat, keine Kopfschmerzen mehr hat, nachdem er über 4 Jahre diese Schmerzen mit sich rumgeschleppt hat.

Zum Podcast: So wird dein Kind wieder positiv! 

Gibt es eine Art Prävention gegen Mobbing? Was kann man tun, um ein Kind vor Mobbing zu schützen oder auf schwierige Situationen vorzubereiten?

Ganz viel macht es aus, wie die Kinder aufgewachsen sind und wie auch die Eltern selbst über Gefühle gesprochen haben. Teilweise gab es 8jährige in den Seminaren, die sich ganz krass ausgedrückt haben und ihre Gefühle benennen konnten und das ist ganz stark abhängig davon, wie offen in der Familie über Gefühle gesprochen wurde und wie alle Gefühle erlaubt wurden. Wir trainieren das ebenfalls mit den Kindern, Gefühle einzuordnen und zu kategorisieren.

Ganz wichtig ist für die Kinder auch das Thema Wut, das wird oft so runtergemacht, weil es gesellschaftlich so abgelehnt ist. Kinder dürfen nicht wütend sein, nicht laut sein, nicht die Türen knallen oder jemanden anschreien. Klar ist das alles nicht schön, die Frage ist aber, wie wird dieses Gefühl bewertet oder verurteilt. Viele Kinder haben eine ganz schlechte Assoziation zum Thema Wut, weil Mama oder Papa mögen es nicht, wenn ich Zuhause laut werde. 

Das Lautwerden heißt aber in dem Moment gar nichts anderes, als das noch nicht der richtige Weg gefunden wurde um diesem Gefühl Raum zu geben oder es auszudrücken. In Wutausbrüchen explodiert alles, was sich vorher angestaut hat. 

Kinder, die gemobbt werden, fühlen am meisten Wut, Angst und oft auch Trauer oder sogar Sehnsucht. Sehnsucht nach den richtigen Freunden oder dazu zu gehören.

Welche Spuren hinterlässt Mobbing während der Schulzeit? … und die Moral von der Geschichte: Bis zum heutigen Tage traue ich mir selber wenig Grosses zu, bin streckenweise immer noch krass unsicher und fühle mich von Grüppchen schnell ausgeschlossen und bin darüber todunglücklich. Außerdem sind mit teilweise Nichtigkeiten todespeinlich und ich werfe mich regelmäßig ins Büßergewand, obwohl das gar nicht nötig ist. Das war eine extrem schlimme Zeit. Leserin Martina, 47 Jahre  

Was genau trainierst du in den Coachings mit den Kindern?

Es gibt 6 holistische Module für die Kinder: Das Spiel des Mobbings, Emotionen kontrollieren, Selbstbewusstsein, Mentale Resilienz, Freundschaft und Schlagfertigkeit. Jedes Modul hilft dem Kind zu verstehen, was Mobbing ist und wie es damit umgehen kann. 

Im nächsten Familienseminar am 21.05.2023 ab 10 Uhr erkläre ich in einem Livestream, welche Möglichkeiten ein Kind hat und wie wir diesen Weg gemeinsam beschreiten können.

Hier entlang zum kostenlosen Familienseminar: https://www.yannickhaile.de/seminar

Wir machen mit den Kindern kein reines Schlagfertigkeitstraining. Ein Kind kann die beste Schlagfertigkeitstechnik der Welt haben, wenn es Angst hat, in der jeweiligen Situation etwas zu sagen, dann bringt das alles nichts. Die Schlagfertigkeit gegenüber anderen macht am Ende vielleicht 20% aus, die restlichen 80% sind unser Kopf, unsere Einstellung, unsere Ausstrahlung – das ist unser großes Ziel!

Wir müssen das Funkeln wieder in die Augen bringen, mit einem Lächeln in die Schule gehen und die Energie aufbauen, mein Glücklichsein nicht von anderen abhängig zu machen. 

 

Yannick Haile hat nach über 10 Jahren Mobbing einen Weg aus diesem Teufelskreis gefunden und hilft heute anderen mit seinem einzigartigen Wissen, dies in wenigen Wochen zu erreichen. Yannick hat einen ganzheitlichen Weg gefunden, wie er Kindern und Jugendlichen das Wissen vermitteln kann, die es wirklich benötigt, um erfolgreich und nachhaltig aus dem Mobbing zu kommen und gleichzeitig ein glückliches Leben führen zu können.

https://www.yannickhaile.de/

Von Herzen vielen Dank lieber Yannick, dass du dir Zeit für uns genommen hast! und Danke an unsere lieben Leserinnen für ihre offenen Worte!

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