Wer ist wer? Blogger erinnern sich an ihren ersten Schultag
Der erste Schultag – ein wichtiger Meilenstein in der Kindheit. Wir erinnern und heute zurück an unseren ersten Schultag. Gemeinsam mit anderen tollen Bloggern lassen wir euch an unseren Erinnerungen teilhaben.
Um ehrlich zu sein kann mich nicht mehr so gut an meinen ersten Schultag erinnern, dafür aber an die Tage und Wochen davor. Schon damals war ich vor großen Umstellungen immer sehr nervös und der Wechsel von Kindergarten auf Schule hat schon Monate im Voraus an mir genagt. Ich hatte Angst, dass nun „der Ernst des Lebens“ beginnt und die LehrerInnen nicht nett zu mir sein könnten. Ich war definitiv nicht für meinen Arbeitselan bekannt und sah mich vor meinem inneren Auge schon, wie ich fortan jeden Tag in Hausaufgaben untergehen und mir die entspannten Kindergarten-Tage zurück wünschen würde.
An meinem ersten Schultag schließlich führte mich mein Vater an seiner Hand die Schule und spätestens, als ich meine Lehrerinnen kennenlernte, wurde mir klar, dass ich keinen Grund zur Sorge hätte haben müssen: Frau Greier und Frau Grünwald waren zwei sehr herzliche und lebensfrohe Damen, die mir schon bald die Lust am Lernen vermittelten und mir zeigten, dass Schule auch Spaß machen kann. Meine Volksschulzeit war wirklich wunderschön und ich denke gerne daran zurück. Und übrigens: Der „Ernst des Lebens“, den ich damals so fürchtete, lässt bis zum heutigen Tag auf sich warten.
Meine Einschulung war ein ganz besonderer Tag für mich, denn ich bin mit all meinen Freunden aus der Straße zur Schule gekommen.
Jeden Morgen trafen wir uns nun an der Turnstange und gingen gemeinsam zu Fuß den Schulweg. Manchmal waren wir fast zehn Kinder, wenn keiner zu spät kam. Was war das herrlich! Ein Gefühl wie in Bullerbü, nur in der Stadt. Wir haben gequatscht, gelacht, gesungen, Blumen und Schätze gesammelt und einmal zwei entlaufene Kaninchen gefunden. Schon damals jeden Tag an meiner Seite, mein heutiger Ehemann. Nicht nur auf dem Schulweg und auf dem Pausenhof, auch in der Schule teilten wir uns eine Sitzbank.
Andere Länder, andere Sitten – und da, wo Diktatoren herrschen, ist mal ganz dramatisch alles anders: Ich bin im kommunistischen Ceausescu-Rumänien aufgewachsen. Den ersten Schultag habe ich in nicht so guter Erinnerung. Schultüten gibt es eh landestypisch nicht, die Kids werden zur Schule gebracht und basta. Damals war das aber so, dass wir in Uniform aufmarschieren mussten und zunächst eine patriotische Zeremonie über uns ergehen lassen mussten, stramm stehend auf dem Schulhof: Parteilieder und Gedichte der Kinder in den älteren Klassen. Dann ging es ins Klassenzimmer und da erinnere ich mich, dass ich es doof fand, dass mir ein Platz zugewiesen wurde und ich nicht selbst aussuchen durfte.
Der schlimmste Flashback ist aber für mich die erste Begegnung mit den schmutzigen Toiletten im maroden Schulgebäude. Was für ein Dreck und Gestank! Allerdings cool dabei: Die Zweitklässler brachten uns Kleinen bei, wie man da die Türen öffnet und schließt mit gekonntem Fußkick und wie man Pipi macht, auf der Toilettenschüssel hockend – damit man nicht mit Dreck in Berührung kommt.
Meine Volksschule war klein, sehr klein. Insgesamt nicht einmal 30 Kinder, die erste und die zweite sowie die dritte und die vierte Klasse waren jeweils in einem Raum mit einem Lehrer zusammengefasst. Man nimmt eigentlich an, dann müssten sich alle Kinder untereinander kennen, taten wir aber nicht.
Ich weiß noch, dass ich sehr nervös war, als ich mit meiner Mama in dieses alte Gebäude stapfte, in dem auch sie schon gewesen war. Wenn ich mich so recht zurückerinnere, waren wir 8 Kinder, vier Mädchen und vier Buben… Alle bekamen ein Zeichen – ich das Rad, weil mein Vater eine Autowerkstatt hatte beziehungsweise noch immer hat. Das war dann auch gleich die erste HÜ – ich musste ein Blatt mit Rädern zeichnen. Hintennach zwar unverständlich, jedoch war ich sehr enttäuscht darüber – ich wollte mehr… Freute mich über jeden Buchstaben, jede Hausübung, jeden Test… Tja, das hat sich dann im Laufe der Zeit oder spätestens in der Oberstufe geändert…. Ich hoffe nur, dass das bei meinen Lieblingen nicht so eintrifft.
1. Schultag von Lisbeth (Einerschreitimmer)
An meinen ersten Schultag kann ich mich nur mehr vage erinnern: Ich bin in der ersten Reihe neben meiner Freundin gesessen. Und ich war ganz in Rosa und Türkis gekleidet, denn das waren meine absoluten Lieblingsfarben. Meine Schultasche war natürlich auch rosa mit dem Pink Panther drauf und ein ergonomisches Unding. An was ich mich noch gut in meiner Volksschulzeit erinnern kann ist, dass ich mit meiner Freundin immer diskutiert habe, wer mehr Platz auf unserem Pult braucht. Wir haben dann immer einen Strich genau in der Mitte gezogen und keiner durfte auf die andere Seite. Außerdem kann ich mich noch erinnern, dass uns der Lehrer einmal auseinander gesetzt hat, weil wir so viel getratscht haben. In der Pause haben wir immer mit dem Gummitwist gespielt oder sind im großen Schulwald auf Erkundungstour gegangen. Dadurch dass meine Mama Lehrerin der Parallelklasse war, wusste sie außerdem immer über alles Bescheid. Über Hausübungen schwindeln war also nicht möglich.
1. SCHULTAG von Anneliese (Einerschreitimmer)
An den ersten Schultag erinnere mich nicht mehr genau. Allerdings an meine Schultüte: Die war voll mit Schokolade und ich war beģeistert! Generell habe ich meine Grundschulzeit nicht in guter Erinnerung. Ich ging auf eine katholische Privatschule, die Methoden dort waren eher verstaubt als modern. Die Lehrerin mochte ich nicht besonders. Im letzten Jahr hatten wir eine ganz junge und empathische Lehrerin, das war dann viel besser. Die Zeit am Gymnasium hingegen habe ich genossen. So richtig Spass am Lernen habe ich dann im Studium bekommen. Und auch heute lerne ich immer noch viel. Am meisten vom Leben und besonders von meinen Kindern.