Neun Kinder! Was für viele von uns heutzutage undenkbar wäre, ist für Bloggerin Lisa von 8 im Glück ganz normal: sie lebt mit ihrem Herzensmensch Johannes und ihren acht Kindern (das 9. ist unterwegs) in der Nähe von Wien und lässt ihre 220.000 Fans auf ihrem Insta-Feed 8 im Glück an ihrem Leben teilhaben. Und sie ist dabei super entspannt und mega sympathisch. „Einer schreit immer“ hat sie für den aktellen Podcast getroffen.
ESI: Lisa, wenn man dir auf Insta folgt hat man den Eindruck – bei dir klappt alles immer! Wiegeht das?
Lisa: Hast du den Eindruck? Entspannt bin ich schon, aber was zum Beispiel überhaupt nicht klappt: ich hätte es gerne ordentlich. Aber ich hab nicht, wie viele andere, Hilfe von anderen, und damit bin ich chancenlos.
ESI: Wie beginnt dein Tag?
Lisa: Um halb sieben, da richte ich für alle das Gewand, die Jause, mein Mann bringt die Älteren in die Schule und den Kindergarten und ich bin mit den Kleinen – Otto und Frieda – alleine, mach den Haushalt, E-Mails und so, und um 12 Uhr 30 hole ich die Kleinen ab. Die Großen essen in der Schule und kommen um drei.
ESI: Stell uns doch bitte kurz deine Kids vor!
Lisa: Der Finn ist elf, Oskar ist acht, Emil sieben, Anton und Greta fünf, Adam vier, Frieda ist drei und die Lieselotte ist ein Jahr und das Baby kommt im März.
ESI: Das heißt, du hast in elf Jahren neun Kinder bekommen?
Lisa: Ja, aber einmal Zwillinge!
ESI: Wie packt man das, wie organisierst du dich?
Lisa: Ich bin nicht organisiert – das würde mich stressen, ich bin ein Freigeist. Deshalb hab ich im Profil auch stehen ordentliche Chaotin.
ESI: Wie schaut ein Wocheneinkauf aus bei euch?
Lisa: Das macht mein Mann. Ich würde viel zu oft sagen: Das brauch ich! Das brauch ich auch! Für drei Tage zahlen wir so 150 Euro. Da sind 2 Liter Milch pro Tag dabei, oder zwei Packerl Eier, also eigentlich gar nicht so viel wie man glaubt.
ESI: Das überrascht! Dein Mann arbeitet Vollzeit?
Lisa: Ja. Er kommt am späten Nachmittag heim, und wir sind voll gleichberechtigt. Natürlich mache ich zu Hause mehr weil ich da bin, aber sonst hilft er mir viel, auch mit Social Media und Buchhaltung.
ESI: Bei neun Kindern kommt schnell das Vorurteil asozial. Du lebst in einer schönen, hellen Altbauwohnung , die Kids wirken glücklich und essen Äpfel. Aber trotzdem kommt das?
Lisa: Sobald mich die Leute kennenlernen gar nicht mehr. Aber vielleicht trifft es manchmal zu, weil manche nicht die emotionale und soziale Intelligenz besitzen, mit so vielen Kindern umzugehen, sich auf die Situation einzulassen und nicht zu sehen, dass ein Kind zu kurz kommt.
ESI: Bei dir hat man den Eindruck, dass du wirklich auf jedes Kind eingehst. Wie schaffst du das?
Lisa: Ich glaube, ich habe eine hohe Auffassungsgabe und ein hohes Belastungspotential und ich sehe meine Kinder, ihre Stärken und Schwächen, und kann auf sie eingehen. Es kommt niemand zu kurz. Naztürlich kann ich nicht drei Mal die Woche mit einem Kind Exklusivzeit verbringen. Aber ich hab z.B. ein Theaterabo, da gehen wir gemeinsam hin, mein Mann macht viel mit Oskar und Emil, Klettern etwa, und ich mit den Mädchen, Mädlsabende und so.ESI: Was ist die größte Herausforderung?Lisa: Der Haushalt! Wie gesagt, ich hätte es gerne sauberer, aber das schaffe ich nicht, dann wäre ich Superwoman. Aber da muss ich drüberstehen.
ESI: Wieviel Trommeln Wäsche sind‘s pro Tag?
Lisa: Drei!
ESI: Du hast keine Hilfe und schaffst das alles trotzdem! Und wie schaut‘s aus mit dem Kochen?
Lisa: Ich koche meistens frisch, oft am Vormittag, manchmal bestellen wir auch.
ESI: Wieviel Zeit für dich als Frau?
Lisa: Zeit für mich habe ich nur am Abend, wenn die Kinder schlafen. Mir ist wichtig, dass allezeitig und pünktlich ins Bett gehen, etwa um acht, denn sie brauchen Struktur und einen geregelten Ablauf. Die Großen lesen, hören Hörbücher.ESI: War es immer schon dein Wunsch so viele Kinder zu haben?Lisa: Nein, das hat sich so ergeben.
ESI: Und wie schaffst du es, immer entspannt zu bleiben, wie du sagst.
Lisa. Es ist wohl mein Naturell. Und was bringt es mir, wenn ich mich innerlich stresse? Ich denk mir das lieber: es geht auch wieder vorbei!
ESI: Ihr wollt übersiedeln mit dem 9. Kind aus der Altbauwohnung raus?
Lisa: Wir wollen ein großes Haus aber keine Schulden oder einen Kredit, deshalb werden wir jetzt viel sparen. Ich finde es nicht so wichtig, dass jedes Kind ein eigenes Zimmer hat, aber wir haben zu wenig Raum, sodass ich mal durchatmen kann. Wir sind immer alle im selben Raum, im Wohnzimmer, hier spielt sich alles ab.
ESI: Es war auch gar nicht so leicht, einen Interviewtermin zu finden! Wir haben es drei Mal versucht, und bei den letzten beiden Malen hatten fast alle einen Magen Darm Virus!
Lisa: Meine Kinder sind ganz selten krank, aber wenn, dann brechen wir alle! Ich wird auch nie rank, aber Magen Darm kriege ich!
ESI: Aber wie schaffst du Heldin des Alltages noch alles am Laufen zu halten, wenn vier von acht Kids so etwas haben?
Lisa: Die haben ein Schüsserl, und sagen mir wird schlecht – und dann passiert‘s halt. Aber nicht irgendwohin! Und in der Nacht lege ich Handtücher überall hin, damit ich nicht so viel waschen muss. Ich hasse Wäsche! Das macht auch mein Mann, ich bin viel zu hibbelig fürs Wäsche Sortieren.
ESI: Jetzt kommt bald Bay Nummer 9, weißt du, was es wird?
Lisa: Nein. Lasst euch überraschen und schaut bei 8 im Glück vorbei! Ich bin gespannt, alle Kinder sind ja früher gekommen.
ESI: Ist die Familienplanung abgeschlossen?
Lisa: Ja, die ist definitiv abgeschlossen. Jetzt geht’s noch, dass ich mich um alle kümmere und das muss gewährleistet bleiben!
ESI: Kannst du dir vorstellen wie es wird, wenn alle ausgezogen sind?
Lisa: Mir wird so langweilig sein! Ich muss mir dann wieder etwas Ehrenamtliches suchen. Als ich nur drei Kinder hatte, sind wir z.B. immer noch ins Altersheim gegangen und haben die Menschen dort besucht, ihnen vorgelesen. Das ging natürlich dann nicht mehr, hat mir aber viel gegeben.
ESI: Gibt es doch Situationen, bei denen sogar du an deine Grenzen kommst?
Lisa: Das wird grauslich. Wenn die Frieda z.B. aufs Topferl geht, und die Otti dann glaubt, so ein schönes Planschbecken! Da graust mir. Oder als ich nicht in mein Hochzeitskleid gepasst hab, weil die Kinder dazwischengekommen sind, und ich mir in einem China Shop eines um 60 Euro besorgt hab! Also Trotzanfälle sind mir egal, aber Chaos halte ich nicht aus. Wenn z.B. die ganze Lego Kiste ausgeleert und verteilt wird.
ESI: Ist das wichtigste in deinem Leben Flexibilität?
Lisa: Ja. Und dass man kein Kontrollfreak ist, sonst würde ich verrückt werden. Manchmal, wenn ich mit Leute unterwegs bin und die sagen, war das anstrengend mit den vielen Kinder,denke ich mir? Was? Das war doch ein ganz normaler Tag!
ESI: Du gehst ja auch alleine mit 8 Kids ins Museum!
Lisa: Genau. Oder ins Feibad! Da glauben immer alle: wie fahrlässig! Aber ich ab alles im Griff, wir schaffen das, es nie gefährlich. Das denken nur Leute, die die Dynamik einer Großfamilie nicht kennen.ESI: Bist du gerne schwanger? Magische Zeit oder geht’s dir auf die Nerven?Lisa: Nein, das nicht. Ich finde es schön, wenn das Baby boxt, aber ich habe oft Angst. Es ist eine emotionale Belastung, dass mit den Kindern etwas ist ihnen etwas passiert, weil ich so vieles schon erlebt habe. Ich bin dankbar, wenn die Kinder gesund sind , das ist das Wichtigste.
ESI: Hattest du natürliche Geburten oder einen Kaiserschnitt?
Lisa: Alle natürlich, bis auf die Zwillinge, da war die Greta ein Kaiserschnitt, der Anton kam spontan, und danach hatte ich drei normale Geburten, die alle so zwischen drei und fünf Stunden gedauert haben.
ESI: Kannst du eine Großfamilie empfehlen?
Lisa: Das kommt auf den Menschen an. Man muss sehr belastbar sein, sonst geht man vor die Hunde.
ESI: Und was ist das Schönste an einer Großfamilie?
Lisa: Alles! Das Leben, die Charaktäre, es ist immer spannend und wird nie langweilig!
ESI: Danke für das Interview und viel Glück für die Schwangerschaft!
Lisa findest du auf Instagram und auch auf ihrem Blog. Alle Podcast-Folgen findest du hier.
Mein allergrößter Respekt! Ich bin wirklich absolut nicht belastbar, zumindest was Kinder angeht. Ich hab nur zwei Kinder und komme fast täglich an meine Grenzen, habe aber auch nur sehr wenig Me-Time und hatte oft monatelang nur 3h Schlaf. Es kommt sicherlich auf die Belastbarkeit der Eltern an, aber auch auf den Charakter der Kinder. Meine Kinder sind extrem willensstark, sie wissen genau was sie wollen. Ich bin froh, dass sie so sind wie sie sind. Aber es ist wirklich anstrengend für hochsensible Menschen wie mich. Hut ab nochmal und alles Gute für die 9. Geburt! :)
Unseren Respekt und Anerkennung. Aber man merkt schon im Interview, dass sie Vollblutmama ist. Schön soviel Herz zu sehen. Ein Segen für die Kinder. Nicht zu vergessen den Papa, der Vollzeit arbeitet. Da erscheinen unsere Probleme sehr klein.