Welche Pflanzen sind für Kinder giftig?
Pflanzen die für Kinder giftig sind.

Giftiger Garten – welche Pflanzen du mit Kindern lieber nicht ansetzen solltest

Unser Garten wurde Prenatal angelegt. Und daher haben wir so ziemlich alles geplanzt, was zwar schön, aber eben auch giftig ist. Und ja – euch Profimüttern muss ich es nicht sagen: Kinder lieben es aus Blättern, Blüten und Wasser eine Suppe zu matschen und damit zu spielen. Das kann aber gefährlich sein, da es selbst im eigenen Garten einige giftige Pflanzen für Kinder gibt. Heute wollen wir euch zeigen welche Pflanzen wirklich eine Bedrohung darstellen und was getan werden sollte, wenn es doch zu einer Vergiftung kommt.

Giftige Pflanzen im Garten

Die häufigen giftigen Pflanzen im Garten werden von den Eltern selbst angepflanzt. Der Garten wird noch bevor man Kinder bekommt angelegt und so macht man sich über giftige Pflanzen kaum Gedanken. Das Aha Ergebnis kommt dann erst, wenn man sich damit beschäftigt. Hier findet ihr die häufigsten giftigsten Pflanzen im Garten.

Gemeiner Efeu (Hedera helix)

MichaelGaida / EFEU

Der gemeine Efeu wird oft als Zierde gepflanzt oder soll als Sichtschutz dienen, da die Ranken des Kletterstrauchs mit der Zeit zu einem dichten Geflecht verwachsen. Zwischen den immergrünen Blättern wachsen kleine schwarze Beeren. Beide Bestandteile, sowohl die Blätter als auch die Beeren des Efeus, gelten als giftig für Kinder. Sie enthalten Triterpensaponine, eine Gruppe von Pflanzengiften, die den Efeu vor Pilzen und Fressfeinden schützen soll.
Wenn Kinder Teile vom wilden Efeu essen, kann es zu Übelkeit, Durchfall und Fieber führen. Häufiges Anfassen der Blätter oder des Stammes kann zudem Hautreizungen verursachen.
 

Maiglöckchen (Convallaria majalis)

_Alicja_ / MAIGLÖCKCHEN

Die Blumen mit den hängenden, weißen Kelchblüten zählen ebenfalls als giftige Pflanzen für Kinder, obwohl sie gerne als Zier- und Gartenpflanzen im Frühling genutzt werden. Die Schwierigkeit ist auch, dass die Blätter oft mit denen von Bärlauch verwechselt werden. Während Bärlauch aber essbar ist, sollten Kinder von Maiglöckchen weder die Blätter, die Blüten oder auch die roten Beeren essen, die an den Pflanzen wachsen. Alle Bestandteile der Pflanzen enthalten Glycoside. Während der giftige Anteil in den Blättern aber eher gering ist und zu Übelkeit und Durchfall führen kann, kann der Verzehr der Blüten oder der Beeren zu Herzrhythmusstörungen führen, die für Kinder durchaus gefährlich werden können.
 

Gemeiner Goldregen (Laburnum anagyroides)

MabelAmber / GOLDREGEN

Der gemeine Goldregen – umgangssprachlich als „gewöhnlicher Goldregen“ bezeichnet – ist Zierpflanze, die häufig in Gärten gepflanzt wird, weil ihre gelbe Blütenpracht ein sehr hübscher Anblick ist. Gerade die goldgelben Blüten sind es, die Kinder häufig zum Spielen und auch zum Essen verleiten. In den Blüten befinden sich die Samen des Goldregen. Diese sind mit einem Gift namens Cytisin versehen. Der Verzehr von wenigen Samen sorgt bereits für Übelkeit, Krämpfe im Bauchraum und ein schmerzhaftes Brennen im Mund. Für kleine Kinder reicht aber schon der Verzehr von 5 bis 8 Samen, um eventuell zu einer tödlichen Vergiftung zu führen. Darum sollte Goldregen nicht als Gartenpflanze gewählt werden, wenn kleine Kinder in der Nähe wohnen.
 

Fingerhut (Digitalis)

Couleur / FINGERHUT

Giftige Pflanzen im Wald sind sehr zahlreich und einige von ihnen sind unverkennbar. Zu den giftigsten Waldpflanzen zählen die Fingerhüte. Ihren Namen tragen Pflanzen dieser Familie, weil ihre herabhängenden Blütenkelche an die Form von Fingerhüten erinnern. Das Problem ist, dass sie sehr farbenfroh sind und deshalb die Aufmerksamkeit von kleinen Kindern schnell auf sich ziehen. Das ist allerdings gefährlich, denn die verschiedenen Sorten von Fingerhut tragen eine Vielzahl an Giften wie Glykoside, Anthranoide oder Sorbitole. Die Gifte wirken bei Verzehr direkt auf den Herzkreislauf und führen zu Herzrhythmusstörungen, Schwindel und Atembeschwerden. Es reichen schon ein bis zwei gegessene Blätter, um tödliche Folgen zu haben. Aus diesem Grund ist es unbedingt zu vermeiden, einen Fingerhut als Zierpflanze im Garten anzupflanzen.
 

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Abendländischer Lebensbaum (Thuja occidentalis)

Barthwo / THUJA

Dass giftige Pflanzen Garten und Zuhause zieren sollen, kommt sehr häufig vor und viele Pflanzen werden unterschätzt. Das gilt auch für den abendländischen Lebensbaum, der gerne als Sichtschutz im Garten gepflanzt wird. Seine verästelten Blätter bilden ein sehr dichtes Geflecht – ideal für Hecken. Sowohl die Zweige als auch die Zapfen vom Lebensbaum enthalten ein ätherisches Öl namens Thujon. Es kommt in der Heilkunde zum Einsatz, um damit Warzen zu behandeln. Der häufige Kontakt der Zweige kann zu Hautreizungen führen. Werden die Zweige oder Zapfen gegessen, führt das zu Übelkeit, Erbrechen und starken Bauchschmerzen. Auch Krämpfe und Nierenschäden können auftreten. Darum ist es wichtig aufzupassen, dass die Kinder mit den Pflanzen so wenig wie möglich in Berührung kommen.
 

Europäische Eibe (Taxus baccata)

moka / EIBE
 

Die europäische Eibe wird sehr gerne als Sichtschutz in Gärten gepflanzt, was daran liegt, dass die immergrünen Nadeln der Sträucher ähnlich dicht wie bei einer Tanne wachsen. Die roten Samenmäntel sorgen zudem für kleine farbliche Tupfer. Aber kleine Kinder verwechseln die Samenmäntel häufig mit essbaren Beeren und stecken sie sich in den Mund. Die eigentliche Gefahr geht allerdings nicht vom roten Fleisch aus, sondern von den Samen, die damit umhüllt werden. Wenn ein Kind diese zerkaut, wird ein Gift im Körper freigesetzt, das Taxin heißt. Es sorgt für Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Schwindelanfälle und später auch zu Durchfall. Schwere Vergiftungen führen zu Herzsagen, Bewusstlosigkeit und eventuell sogar zum Tod. Kleine Kinder sollten deshalb nach Möglichkeit von den Pflanzen ferngehalten werden, um kein Risiko einzugehen.
 

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Wie können Eltern eine Vergiftung erkennen?

Eine Vergiftung zu erkennen, ist nicht einfach, da die Symptome nicht immer eindeutig sind. Zu den frühen Anzeichen, die auftreten, zählen häufig Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen. Aber auch Hautrötungen, besonders an den Händen und um den Mund herum sind nicht unüblich. Manche Pflanzengifte wirken sich auf das Nervensystem der Kinder aus. Halluzinationen, Fieber, Schwindel und Verwirrung sind dafür dann typische Indikatoren.
Schwere Fälle von Vergiftungen haben dagegen Taubheit, Probleme bei der Atmung, Schmerzen in Bauchraum und im Mund, Bewusstlosigkeit, Lähmungen und eventuell sogar Atemstillstand zur Folge.
 

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Was tun bei Vergiftungen?

Notrufnummern bei Vergiftungen

Wenn das Kind sich durch eine giftige Pflanze im Garten vergiftet haben sollte, ist es wichtig die Ruhe zu bewahren und nicht in Panik zu verfallen. Als erster Schritt sollte der Notruf gewählt werden. Hier können Eltern entweder auf die 112 in Deutschland oder die 144 in Österreich zurückgreifen oder sie wählen direkt die Giftnotruf-Nummer. Für Anrufer in Deutschland ist eine zentrale Anlaufstelle der Giftnotruf Berlin mit der Nummer +493019240. Anrufer in Österreich wählen die +4314064343. Es gibt aber auch Notrufnummer aus der eigenen Wohnregion, die sich die Eltern am Besten im Vorfeld heraussuchen sollten und für den Ernstfall einspeichern.

Maßnahmen bei Vergiftungen

Die Reste der Pflanzenteile sollten unbedingt aus der Reichweite der Kinder geschafft werden, um zu vermeiden, dass noch mehr gegessen wird. Außerdem sollten die Eltern es vermeiden, ihre Kinder zum Erbrechen zu bringen, weil das zu Erstickungen führen kann.

Trinken nach Vergiftungen

Gebt den Kindern keine Milch zu trinken, im Glauben, dass sie das Gift bindet und so unschädlich machen soll. Tatsächlich beschleunigt Milch aber nur die Vergiftung, weil durch die Fette die Giftstoffe vom Körper schneller aufgenommen werden. Wasser sollten die Kinder auch nur nach Absprache mit den Helfern vom Notruf zu trinken bekommen.

Wenn sich in der Hausapotheke Aktivkohle* befindet, können die Kinder davon eventuell eine zerdrückte Tablette verabreicht bekommen. Durch die Kohle werden Giftstoffe gebunden und können so später leichter ausgeschieden werden, ohne größere Schäden zu verursachen.

 

Sicherheitshalber sollten Eltern ihre Kinder immer zu einem Arzt oder ins Krankenhaus bringen, damit ihnen dort geholfen werden kann.

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