„Mein Sohn ertrank während eines Kindergartenausflugs“

Monika aus dem Bezirk Mattersburg (Burgenland/Österreich) ist Mama von drei Kindern. Davon leben noch zwei. Ihr kleiner Zwillingssohn Martin ertrank während eines Kindergartenausflugs. Das war im Februar 2023. Nach einem halben Jahr ohne ihren geliebten Schatz Martin findet Monika die Kraft, mit uns über Martins letzte Stunden und frühkindlichen Autismus zu sprechen.

Liebe Monika, dein Leben hat sich von einem Tag auf den anderen verändert.

Als meine Tochter Jozefina 14 Monate alt war, kamen unsere Zwillingsbuben Miro und Martin auf die Welt. Ich glaube jeder Elternteil kann sich vorstellen, dass der Alltag mit drei so kleinen Kindern meinen Mann und mich oft an unsere Grenzen gebracht haben. Auch später, als bei den Buben frühkindlicher Autismus diagnostiziert wurde, war es oft fordernd. Aber wir haben das als Familie trotzdem super hinbekommen, Jozefina war sowieso die fürsorglichste große Schwester überhaupt, die man sich vorstellen kann! Oft mussten wir sie daran erinnern, dass sie selbst ein Kind ist und auch sein darf, sie fühlte sich für ihre kleinen Brüder gerne mitverantwortlich. Jedes der drei Kinder ist unglaublich und auf seine Art einzigartig!
 
 

Was war Martin für ein Kind?

Martin war immer mein Mini-me. Er war ein so vielseitig interessierter 5-Jähriger, konnte in sechs Sprachen zählen und war an chinesischen Schriftzeichen und Technik besonders interessiert. Durch seinen frühkindlichen Autismus wurde er manchmal schnell ungeduldig und zornig, wenn er das Gefühl hatte, nicht verstanden zu werden. Gleichzeitig hatte er aber auch ein riesiges, Wärme schenkendes Herz für seine Familie und Mitmenschen. Und dieses Herz hörte auf zu schlagen, weil Martin in einem Biotop ertrank, während eines Ausflugs mit seinem Kindergarten.

Eine Horrorvorstellung für jede Mama! Hast du die Kraft, uns zu erzählen, wie das genau passiert ist?

Ich habe das Gefühl, als wäre dieser 20. Februar 2023 gestern gewesen, so präsent sind mir die Ereignisse noch. Alles in mir zieht sich zusammen und droht doch gleichzeitig zu zerreißen. Ich weiß noch genau, wie ich Martins Pädagogin in der Früh erzählt habe, dass er gerade das Wort „existieren“ lernt auszusprechen. Dieses Wort hat er in Bezug auf das Löwenbuch gelernt, das er sich eingebildet hat. Ich habe mit ihm zusammen das Internet abgesucht über Tage, keines der Bücher hat seiner Vorstellung entsprochen, bis mir am 18.2. irgendwann der Geduldsfaden gerissen ist und ich ihm gesagt habe, dass die Version des Buches nicht existiert – das Wort hat ihm so gefallen. Er hat es geübt und geübt. „Wir haben kein exestier, wir haben kein ekstastiert, wir haben kein Ecstasy.“ Und ich weiß noch, wie wir alle gelacht haben und der Opa meinte: „Na das erklär mal, wenn er das in der Öffentlichkeit sagt.“
Ich weiß noch genau, wie ich Martin an diesem Montag in den Arm genommen habe, wie er mir ein Bussi gegeben hat, seine Bücher genommen hat und aus der Garderobe spaziert ist. Ich würde alles dafür geben, die Zeit zurückzudrehen zu diesem Moment und würde Martin nie mehr loslassen. Seiner Pädagogin habe ich noch gesagt, sie soll sich nicht über die Aussage „Wir haben kein Ecstasy“ wundern, wir mussten beide schmunzeln und Martin ist noch einmal kurz zurückgekommen, um sich ein zweites Mal zu verabschieden. Natürlich konnte ich damals nicht ahnen, dass ich meinen geliebten Sohn Martin an diesem Montagmorgen in der Kindergartengarderobe das letzte Mal lebendig sehen sollte.

Ich erinnere mich, wie ich mit meinem Mann um 11:55 Uhr telefoniert habe. „Ich räume den Einkauf noch schnell ein, trink noch einen Kaffee und dann hol ich unsere kleinen Monster ab“ – so oder so ähnlich lautete mein Satz in dem Telefonat, das vom Anruf der Leiterin des Kindergartens unterbrochen wurde.
Dieser Anruf sollte mein Leben für immer verändern. Ich bin sofort gefahren, ohne das Haus abzusperren und habe meinen Mann nochmals angerufen, der sofort von seinem Arbeitsplatz in Wien losgefahren ist. Dann habe ich Omi und Opi angerufen, auch sie stiegen sofort ins Auto, um bei der Suche nach Martin zu helfen. Ich erinnere mich, dass mir niemand sagen konnte, in welche Richtung er eigentlich gelaufen bist. Sie haben im Feld hinter dem Bach gesucht und alles in mir hat – trotz seiner Angst vor Wasser – gefühlt, dass er im Wasser ist. Ich weiß noch genau, wie ich in den eiskalten Bach gelaufen bin und nach ihm geschrien habe. Wie sein Papa mich angerufen und gesagt hat: „Moni, bitte such beim Wasser, er ist im Wasser! Moni bitte, ich spüre das!“
Ich stand bauchtief im Bach und schrie seinen Namen, immer und immer wieder. Ich habe instinktiv gewusst, dass es nicht der Bach ist. Aber ich konnte gleichzeitig nicht aufhören, darin zu suchen, denn er war so kalt und stellenweise so tief. Und ich weiß doch, wie sehr er Kälte hasste, wie sehr sie ihm weh tat. Ich werde mein Leben lang die Schuldgefühle in mir tragen, im falschen Gewässer gesucht zu haben.

Wie ging es dann weiter?

Ich weiß noch, dass der Polizist mit mir zur sogenannten Stierwiese zurückfahren wollte, um nochmal von dort aus zu suchen. Den Funkspruch während dieser einminütigen Fahrt werde ich nie vergessen, er wurde gefunden. Ich sprang in der Gasse aus dem Auto und die Polizistin rief mir irgendetwas nach. Ich war wie in Trance und sah nur diese Frau, über seinen Körper gebeugt und wie sie verzweifelt versuchte, sein Herz wieder zum Schlagen zu bringen. Ich sah Martins wunderschönes Gesicht und seine sonst so strahlenden Augen, in denen kein Leben mehr war. Ich erinnere mich, wie ich mich über ihn beugte um ihn zu beatmen und wie eiskalt er war. Und plötzlich war die Polizei da und die Sanitäter. Der Hubschrauber landete, alles ging so schnell und langsam gleichzeitig. Ich weiß noch, wie der Arzt versucht hat, sein Shirt aufzuschneiden und nicht durchkam mit der Schere, wie ich es zerrissen habe. Ich erinnere mich an seine Stiefel, die so schwer abgingen, weil sie voller Wasser waren. Wie mein Mann, Oma und Opa ankamen und wie sie versuchten, stark zu sein. Ich habe gebetet, ich habe gefleht und gebettelt, dass du überlebst, Martin.

Der Defibrillator wurde zweimal eingesetzt, ich weiß noch, dass mein Mutterherz gespürt hat, wann Martin endgültig aufgehört hat, für das Leben zu kämpfen, noch am Unfallort. Ich kann es bis heute nicht erklären, aber ich hatte das Gefühl, seine winzig kleine Hand an meiner Wange zu spüren. Der Notarzt erklärte mir, dass sie ihn mit dem Krankenwagen transportieren müssten, der Hubschrauber wäre keine Option, aber ich dürfte mitfahren.
Ich weiß noch, dass ich sein Bein im Krankenwagen und im Krankenhaus streicheln durfte. Sein Bein, das sich anfühlte wie ein Eisblock. Seine Haut, die sich so falsch anfühlte. Und ich weiß noch, wie die Ärzte nach über zwei Stunden ihren Kampf um sein Überleben aufgaben. Ich legte mich zu ihm ins Bett und hielt ihn fest in meinen Armen, während mein Gehirn zu keinem klaren Gedanken mehr fähig war. Dann kam mein Mann ins Zimmer, in der Hand Martins Lieblingspyjama mit T-Rex. Ich erinnere mich an seine Verzweiflung und daran, dass er es auch nicht begreifen konnte und wollte, dass unser geliebter Schatz nicht mehr an unserer Seite ist. Eine Krankenschwester kam rein, wir haben Martins kleinen Körper gewaschen und dann habe ich ihm seinen Pyjama angezogen, seinen ihm heiligen T-Rex-Pyjama. Ich habe seinen Papa zu uns ins Bett geholt, zum Kuscheln.

Was geschah dann?

 

Irgendwann musste ich die Großeltern anrufen. Mein Herz war leer, ich funktionierte. Doch nachdem ich das Unaussprechliche ausgesprochen und aufgelegt hatte, fing ich an zu schreien, mein Handy zu werfen, ich wollte mir selbst weh tun, mein eigenes Leben nicht mehr haben, bis ich schließlich schluchzend zusammenbrach und die Krankenschwester mich in den Arm nahm. Als ich den kleinen Raum verließ und mich zu ihm kuschelte, machte der Wahnsinn in meinem Kopf wieder Pause. Scheinbar schaltete mein Verstand oder was auch immer das Chaos in meinem Kopf ab, damit ich mich auf Martin konzentrieren konnte. Ich erinnere mich an jedes Detail, jeden Millimeter seines perfekten Gesichts, an seine blasse Haut, an jede Ader. Daran, wie ich meinen Kopf an seine Brust legte und an den Moment der Erkenntnis, dass ich seinem Herzschlag und seinem Atem nie wieder würde lauschen können, wie ich es sonst jede Nacht machte, wenn er eingeschlafen war. Wir haben noch so lange mit ihm gekuschelt, wir konnten uns einfach nicht von ihm trennen, aber uns war klar, dass wir das mussten, denn zu Hause warteten doch noch unsere Jozefina und unser Miro. Aber wie in aller Welt, sollten wir uns von dir lieber Martin verabschieden, wie sollte ich dich dort allein liegen lassen?

Mein wunderschöner Martin, dich in diesem Zimmer, in dem viel zu großen Bett alleine zu lassen, war das Schwerste, was ich in meinem ganzen Leben musste. Und als ich den Raum bereits fast verlassen hatte, rannte ich nochmal zu dir, um ein letztes Mal mein Baby zu spüren. Ich habe dir gesagt, dass ich dich unendlich und ewig liebe und dass du bitte auf mich warten sollst, dort wo du jetzt bist. Bitte kleiner Prinz, warte auf mich, denn ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dich wieder in meinen Armen zu halten, während ich deinem Atem und deinem Herzschlag lausche.

Wie hast du es seinen Geschwistern beigebracht?

Ich werde nie vergessen, wie ich die Welt seiner Schwester zerstörte, als ich ihr erklärte, was passiert war. Ihre schmerzerfüllten Augen werden mich – genauso wie seine weit aufgerissenen, leeren – nie wieder loslassen. Sein Zwillingsbruder Miro wusste es von Anfang an und neben seinem Bett hat er nur von den Windrädern erzählt, nichts sollte mehr so sein wie früher. Martin lebt jetzt im Regenbogen, davon sind seine Geschwister überzeugt.

Wie ist euer Alltag heute?

In diesem halben Jahr haben wir gelernt, nach außen hin zu funktionieren. Wir tragen unsere Masken, wir lachen, wir spielen, wir funktionieren und doch ist alles nur Fassade.
Ein halbes Jahr ist vergangen, doch unsere Welt steht seit dem 20. Februar still. Der Schmerz ist unvergleichbar, unerträglich und tut auch körperlich so weh, dass ich oft nicht weiß, wie ich auch nur einen einzigen Schritt gehen soll. Doch ich habe keine Wahl. Ich habe hier bei mir noch zwei unglaubliche Kinder, die mich jetzt mehr denn je brauchen. Zwei Kinder die selbst im Schlaf um ihren geliebten Bruder weinen. (weint)


Welche Reaktion kam seitens des Kindergartens?

Anfangs haben sie ein Plakat mit den Kindern gestaltet, Regenbögen gemalt und eine Kerze für den Morgenkreis gebastelt.
Traurig macht uns aber, dass beim Kindergartenfest im Juni unserem Martin nicht eine Sekunde gedacht wurde. Kein Foto, kein Gedicht, kein Lied, kein Luftballon, nicht einmal sein Name.
Stattdessen wurde für das Fest das Thema „Der Regenbogenfisch – eine berührende Geschichte aus der Tiefsee“ gewählt. Die Fensterfront wurde in eine Unterwasserwelt verwandelt, die Fenster, aus denen uns unsere Kinder zugewunken haben, blau angemalt und mit bunten Fischen verziert. Fische, so wie jene, nach denen unser Martin aller Wahrscheinlichkeit nach greifen wollte und dabei das Gleichgewicht verlor.

Martin und sein Zwillingsbruder Miro bekamen die Diagnose frühkindlichen Autismus. Nun möchtest du für mehr Akzeptanz von Autisten in der Gesellschaft kämpfen.

Ich sehe es als meine Aufgabe, als Martins Vermächtnis weiterzukämpfen. Unser Kampf für Akzeptanz und Verständnis von Autismus hat mit meinen Kindern begonnen. Denn: Autismus ist nicht heilbar, es ist ja auch keine Krankheit.
Wenn eine Autismusspektrum-Störung (kurz ASS) aber früh erkannt wird, kann man die Kinder eigentlich sehr gut fördern und unterstützen und natürlich auch die richtigen Regulations-Strategien erlernen.

Auch als intakte Familie war unser Leben mit zwei autistischen Kindern immer von Kämpfen geprägt, von bürokratischen Hürden und vielen Stolpersteinen in der Gesellschaft. Ich werde deshalb darum kämpfen, dass Autisten ein Leben führen dürfen, in dem sie als vollwertige Mitglieder der Gesellschaft angesehen werden und diese „Fingerzeig-Mentalität“ in Richtung verhaltensauffällige Kinder vermieden wird.  Ich werde dafür kämpfen, dass sie die notwendigen Therapien bekommen, dafür, dass die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Denn in jedem Bereich unseres Systems sind Autisten unterversorgt und ich frage mich, wie es sein kann, dass für so viele Menschen nichts getan wird. 

Um Aufklärungsarbeit zu leisten, arbeiten wir auch mit dem Verein „Autismus Burgenland“ zusammen. Sie begleiten mich auch zu meinen Terminen in der Politik. Wir ziehen am gleichen Strang, denn eines steht fest: Es muss endlich etwas passieren.

Fast zeitgleich mit unserem kleinen Prinzen Martin, der beim Kindergartenausflug weggelaufen und ertrunken ist, ist in Hamburg ein 10-jähriger Autist aus der Sonderschule weggelaufen und ebenfalls ertrunken. Leider muss ich betonen, dass Martins tragischer Fall als Unglücksfall abgetan wurde seitens der offiziellen Stellen, niemand macht sich Gedanken, wie sowas verhindert werden kann (wie wir erfuhren, wurde kürzlich bei einer Lehrer-Fortbildung in Wien über Präventionsmaßnahmen gesprochen, im Burgenland, wo wir wohnen, ist aber dahingehend nichts passiert).

Im Austausch mit anderen Eltern, deren Kinder ebenfalls ASS haben, wurde mir bewusst, wie viele ihrer Kinder schon aus Kindergarten, Schule, etc. weggelaufen sind. Ein Punkt, der den wenigsten bewusst ist. Es kann und darf nicht sein, dass so etwas immer und immer wieder passiert. Denn jeder einzelne dieser Fälle hätte so enden können wie unserer. Sei es im Wasser, auf der Straße oder bei einem Sturz. Niemand soll diesen unerträglichen Schmerz, mit dem wir täglich konfrontiert sind, mehr leiden müssen!

Danke liebe Monika, dass du mit uns über Martins Vermächtnis gesprochen hast. Wir wünschen dir und deiner Familie viel Kraft und alles erdenklich Gute!

Das letzte gemeinsame Foto von Martin (rechts) mit seinen Geschwistern Jozefina und Miro, aufgenommen einen Tag vor seinem Tod.

 

 

11 comments

  1. Unfassbar traurig… ein Kind zu verlieren muss das Schrecklichste auf der Welt sein.
    Mein tiefsten Mitgefühl der Familie. Bemerkenswert wie stark diese Familie ist
    Viel Kraft weiterhin.

    Danke für den einfühlsamen Artikel – auch traurige Themen gehören aufgegriffen und thematisiert.

  2. Mein aufrichtiges Mitgefühl! Mein Herz schmerzt wenn ich das Interview lese.
    Es fehlen mir einfach die Worte und ich wünsche der Familie das Sie noch einmal richtig glücklich werden -mit Martin der immer in ihren Herzen weiterleben wird!

    • Danke für deine lieben Worte!
      Wir sind alle sehr betroffen von der Geschichte, unsere Mamaherzen weinen mit Monika um Martin.

  3. Das ist doch unfassbar. Seitens des Kindergartens liegt eine schwerste Nachlässigkeit vor, und ich frage mich, warum man ohne ausreichendes Personal bzw eine Einzel- oder Elternbegleitung überhaupt solche Ausflüge macht!?
    Mein Kind ist 9, kann sprechen und schwimmen, aber braucht auch eine Begleitung, obwohl es nicht weglaufgefährdet ist.
    In der Schule hat es eine Schulbegleitung, eins zu eins, im Kindergarten hätte ihm ebenfalls eine Integrativkraft zugestanden, aber die (anthroposophische!) Einrichtung wollte dies nicht. Stattdessen wurde meinem Kind das Mitgehen zu einem Ausflug an eine Quelle verwehrt, obwohl ich (alleinerziehend und mit aktuellem Führungszeugnis) meine Begleitung angeboten hatte.

    Auch jetzt noch sichere ich eine Einzelbegleitung zu Ferienprogrammen usw, ich frage mich warum der Kindergarten dieses Risiko zu den Kindern nicht richtig einschätzen konnte, und der arme Martin ertrinken musste.

    Dass man seiner dort nie wieder gedacht hat ist auch furchtbar, und dass anscheinend niemand (?) strafrechtlich verfolgt wurde.

    Jedes Kind hat das Recht auf Teilhabe, und die Umsetzung von angemessenen Vorkehrungen.

    Diese arme Familie, ich halte sie in meinem Herzen.

  4. Danke für dieses Interview. Was für eine starke Frau. Unendlich Traurig, was sie erleben musste und muss und ich mage mir ihr leid nicht vorstellen…

    In den USA gibt es etwas, das project Life saver heißt. Der autistische Sohn einer Bekannten hat einen gps tracker um die Fuß Fessel, der direkt mit der örtlichen Polizei station verbunden ist für den Fall, dass er wegläuft, was schon öfter vorkam. Wie man sieht kann es Leben retten!
    Generell Kinder, die nicht schwimmen können oder zum weglaufen tendieren nie ohne eins zu eins Begleitung mit auf Kita/Schulausflüge lassen. Vorsicht ist besser als Nachsicht habe ich in den USA gelernt.

  5. Leider ist dies keine Einzelsituation. Erzieher und Erzieherinnen gibt es immer wieder, die Kinder verlieren.
    Da müssen die Kinder noch nicht Mal eine Besonderheit (z.B. Autismus) haben.
    Ein Kollege hat ständig Kinder unter seiner Aufsicht verloren. Sei es auf den Kita-Gelände, sei es im nahe gelegenen Park oder bei Ausflügen zum Rhein. Er schaffte es sogar eine Dreijährige im Schlafraum mit weit geöffnetem Fenster einzuschließen (über zwei Stunden war sie eingesperrt und ich habe es entdeckt).
    Wir Kollegen und Kolleginnen waren mit diesem Kollegen, auch wegen weiterer Punkte überlastet. Keiner (Fachkraft plus Praktikant) wollte mit ihm alleine Ausflüge machen.
    Weder Gespräche direkt mit ihm oder mit der Leitung haben Konsequenzen mit sich gezogen. Leitung und Stellvertretende Leitung hatten die Einstellung, dass wir das doch bitte Teamintern klären sollten…
    Was soll man da noch sagen….

  6. Mein aufrichtiges Mitgefühl, während ich das Interview lass, liefen mir die Tränen. Es gibt nichts schlimmeres für Eltern als Ihre Kinder zu verlieren. Wünsche der Familie viel Kraft und Martin wird immer in euren Herzen bleiben, er lebt in euren Erinnerungen weiter.

  7. Ich kann mich gut erinnern als ich vom Unfall in der Zeitung gelesen habe! Jetzt dieses traurige Interview – ich wünsche euch ganz viel Kraft!!!
    Ich bin selbst Autistenmama – hatte im Frühling Sucherinnen Anruf „wir wissen nicht wo das Kind ist“

    Ich würde euch sehr gerne unterstützen bei eurem Kampf Autisten nicht als verhaltensauffällig zu sehen und noch vielen anderen Themen.
    Viel Kraft und alles Liebe!!

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