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Das Kleinkind-Rockstar-Geburtstags-Drama

So ein Kindergeburtstag ist gar kein Kindergeburtstag. Es ist ein Nahtoderlebnis. Zumindest für Eltern. Und es ist schon gar nichts für Erwachsene, Instagram oder Menschen mit schwachen Nerven. Man stellt sich das ja alles sehr idyllisch vor. Diese silbernen Zahlenluftballons. Die perfekte Geburtstagstorte. Hübsch angezogene Geburtstagskinder mit diesen entzückenden Motto-Shirts und Krönchen. Und ein Schar voll fröhlicher Kinder, die friedlich gemeinsam Topfklopfen spielen. Oder Stopptanz. Oder wie diese ganzen Kinderspiele alle heißen.

Ein klarer Fall von Denkste!

Aber beginnen wir ganz am Anfang: Weil die Kinder heuer zum ersten Mal eine „Party“ mit Freunden eingefordert hatten, habe ich mich den Wünschen des Nachwuchses gebeugt. Und weil ich weder Teilzeit-Zuckerbäckerin noch Hobby-Konditorin bin, habe ich mir für einen idiotensicheren Geburtstagskuchen, der hauptsächlich aus Schokolade besteht, entschieden. Süß geht ja bekanntlich immer bei Kindern.  Als Shopping-Addict, wanderten auch diese völlig überbezahlten Luftballons in den Einkaufskorb.  Tja, und viel mehr braucht man dann eigentlich auch nicht für eine Geburtstagsparty oder? Ich sah sie schon, die schönen Fotos von den Kindern, die mit glänzenden Augen dem Ballon nachschauen… Ich habe mich natürlich geirrt. Wie etwa jener Mensch, der Anfang der 90er-Jahre behauptete, das Internet sei nur eine Modeerscheinung.

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Alles hätte doch so schön sein können….

 

Die Wirklichkeit ist naturgemäß nicht instagramfähig. Was uns erwartetete war eine Mischung aus Kleinkind-Rockband-Jam-Session und Krümelmonster-Schokokuchen-Esswettbewerb. Die Gästen waren: Mick Jagger, James Hetfield und Amy Winehouse. Oder wie der beste Ehemann von allen nur kurz feststellte: „Der Hunnensturm unter Attila war harmloser.“

Das Indoor-Trampolin

Treffsicher instruierten meine Kinder die Gäste, wie man die Couchpölster am Boden als Trampolin verwenden kann. Und die Zahlen-Luftballons waren bald ein begehrtes Experiment für naturwissenschaftliche Versuche. Denn die Dinger schweben natürlich wunderbar in den ersten Stock: Die Kinder-Kolonne wanderte also treppauf und treppab um sich oben an der Brüstung nach der Decke zu strecken. Im inneren Auge sah ich sie schon herunterpurzeln, die Kinder. Knochenbruch, Notfallaufnahme, kiloweise Gipsverbände. Und meinen Versicherungsmakler sah ich geistig kreidebleich unter dem Schreibtisch verschwinden. Gott sei dank ist nichts passiert, aber was soll ich sagen: MEINE NERVEN!

Obwohl wir keine Pinata gekauft hatten, sah der Boden trotzdem genau so aus, als hätten wild gewordene Mexikaner bei uns gefeiert. Und nach drei Stunden (gefühlte fünf Tagen) Hard-Core-Party, hatten der beste Ehemann und ich schließlich die große Erleuchtung:

Der Zwillingseltern großes Glück,

beim Geburtstag gibts nur ein Stück…

 

 

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Wer schreibt hier eigentlich?

Zwillingsmama, Kinderdompteurin, Geburtstagsveranstalterin, Chaosmanagerin und „Mädchen für eh alles“: Unter dem Netz-Pseudonym Anna Attersee schreibe ich hier pädagogisch wertlos über das turbulente Leben mit Kindern – schonungslos ehrlich, denn einer schreit hier bei uns immer… Im richtigen Leben bin ich Journalistin, arbeite im Bereich „Irgendwas mit Medien“ und habe kürzlich mein erstes Buch veröffentlicht. Mehr über mich und unsere Familie findest du HIER.

 

 

 

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2 comments

  1. Juhu, das Wohnzimmer steht noch! Das ist doch auch schon viel wert! ;-) Bei uns war vor Kurzem auch Kindergeburtstag angesagt. Und ja, sie haben durch die Wohnung getobt wie ein Wirbelwind, und gleichzeitig war es so entzückend zu sehen, wie sich die Kleinen gut verstanden und amüsiert haben und wie sich meine Tochter darüber gefreut hat, dass es jede Sekunde wert war!

  2. Ich musste sehr lachen bei deinem Text. Kommt mir alles so bekannt vor.
    Unsere Zwillinge sind letzte Woche auch 5 geworden. Leider wollen sie seit letztem Jahr getrennt feiern. Also, war ich mit 9 Mädchen zu Hause und habe tatsächlich eine Einhornpinata besorgt. Wie wild gewordene Bestien haben sich die Mädels auf das Einhorn gestürzt und das arme Ding zerfetzt. Und auch sonst jede Menge Chaos angerichtet. Aber ich hatte es noch gut.
    Mein Mann ist mit 6 Jungs mit der Bahn in den Zoo gefahren und ist im Zoo versehentlich am Spielplatz vorbei gegangen. Da gab es kein halten mehr. Um ein Haar wäre er nur mit 5 Jungen zurück gekommen…
    Jetzt sammeln wir Kräfte bis zum nächsten Jahr und bewundern mal wieder alle Erzieherinnen, die sich jeden Tag mit Gelassenheit um so viele Kinder auf einmal kümmern.

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