The same procedure as every evening… So aufregend ein Tag auch war, irgendwann sind alle Kinder mal müde und möchten (mehr oder weniger gerne) ins Bett gebracht werden. Bei uns hat sich nach anfänglichem Einschlafstillen die Einschlafbegleitung als tägliches Ritual eingebürgert. Ein warmes Bad, eine schöne Gute-Nacht-Geschichte und dann kuschelnd ins Bett – soweit die Theorie, doch wie so viele Dinge im mysteriösen Elternkosmos klaffen auch hier Vorstellung und Realität weit auseinander. Niemals hätte ich mir vorstellen können, wie schwierig es sein könnte ein schon fast komatös-müdes Baby vom Wachzustand ins Traumland zu befördern, doch die Erfahrung zeigt, hier sind Profis gefragt! Damit die Einschlafbegleitung bei euch reibungslos gelingt, stellen wir euch die häufigsten Baby-Einschlaf-Typen ausführlich vor – vielleicht ist auch euer kleiner Schatz dabei?
Das tollwütige Eichhörnchen
Auch wenn sie den ganzen Tag wie koffeinbetankte Duracell-Hasen durch Wohnzimmer, Flur und Küche geflitzt sind, der Bewegungsdrang der Eichhörnchen kennt keine Grenzen! So ist es nicht verwunderlich, dass sie auch im Schlafanzug noch eine Szene aus Schwanensee tanzen, unbedingt zeigen möchten, wie hoch sie ihre Beinchen schwingen können oder das einschlafbegleitende Elternteil durch einen gekonnten Ninja-Kick außer Gefecht setzen. Besonders beliebt ist ein Stunt, bei dem sich ein Baby in seinem Schlafsack mehrfach um die eigene Achse dreht, bis es völlig bewegungsunfähig ist – der Baby-Burrito.
Der Minnesänger
Wie eine Mischung aus Peter Maffay und einem betrunkenen Seemann auf Landgang verhält sich das Minnesänger-Baby beim allabendlichen Versuch ihn zum Date mit dem Sandmann zu bringen. Zwar liegt das müde Bündel kuschelnd in eurem Arm, doch während ihr im Sekundentakt auf die Uhr schaut legt der kleine DJ eine Platte nach der nächsten auf. Von „La-Le-Lu“ über „Happy Birthday“ bis hin zu „Highway to Hell“ – Minnesänger verfügen über ein erstaunliches Repertoire an klassischer und moderner Musik, welches sie UNBEDINGT noch vor dem Schlafen zum Besten geben müssen. Die nachfolgenden Sendungen verschieben sich um gefühlte 6 Jahre…
Der Astronaut
Am wohlsten fühlt sich ein Astronaut auf dem Arm von Mama und Papa. Langsame Schaukelbewegungen und ruhiges Summen bringen diesen kleinen Flieger jeden Abend sanft ins Reich der Träume. Einziger Nachteil: Wird ein Astronaut durch unvorhersehbare Vorfälle aus seiner Schwerelosigkeit gerissen (wie zum Beispiel durch das Ablegen ins Baby- oder Familienbett) sind alle vorherigen Bemühungen für die Katz und Peterchens Mondfahrt startet in die nächste Runde rückwärts. Besonders anfällig für das Astronautentum sind Kinder mit besonders hohem Geburtsgewicht oder gute Esser, die den Schwierigkeitsgrad für die Eltern kontinuierlich erhöhen – zwar verbringt man den Abend Kreise ziehend im Schlafzimmer, dafür spart man sich die Mitgliedschaft im Fitnessstudio.
Der Schizo-Schatz
Ja oder Nein, Nein oder Ja. So schwerwiegende Entscheidungen können ein müdes Baby leicht überfordern, wie auch der Entschluss, welches Einschlafritual heute an der Reihe sein könnte. „Mama, ich will auf den Arm! Fass mich nicht an! Warum legst du mich denn hin? Mir ist viel zu warm! Oh wie schön, kuscheln! Lass, das! Ich stech dir mit dem Schnuller die Augen aus! Hab dich lieb, Mama! Ich bin gar nicht müde! Warum gehen denn meine Augen immer zu? Oh, ein spannender Fussel! Noch eine Geschichte! Die Milch ist soooo lecker! Maaaaaamaaaaaaa!“
Die Hypnose-Kröte
Ein wohlriegendes Baby im Arm, eingekuschelt in einem dunklen Raum, in Gedanken schon bei der weiteren Abendplanung. Während man in Gedanken schon das Netflix-Angebot durchgeht und sich auf einen faulen Abend auf der Couch freut, schmiedet die Hypnose-Kröte bereits ihren perfiden Plan. Ausgestattet mit einem Schnuller beginnt sie leise, aber konstant das Geräusch eines Metronoms zu erzeugen, dass ahnungslose Eltern durch seine Niedlichkeit langsam aber sicher in seinen Bann zieht. „Tick, Tack, Tick, Tack… Wenn ich schon einschlafen muss, dann will ich wenigstens Mama mit in den Abgrund reißen!“ Meistens klappt das auch und das Hypnose-Baby hat erfolgreich seine Mama ins Bett gebracht. Herzlichen Glückwunsch!
Der Stein
Diese Sorte Babies sind ein Traum für gestresste Eltern, nur leider kommen sie in der freien Wildbahn eher selten vor. Stein-Babies sind abends lediglich mit einem Schnuller, einer Nuckelflasche oder einem Schnuffeltuch auszustatten und fallen bereits Sekunden später in einen ruhigen und friedlichen Tiefschlaf. Ich selbst habe nie ein solches Baby live bestaunen dürfen, doch antike alt-griechische Mythen besagen, dass Stein-Babies abends um 19 Uhr einschlafen und ohne eine noch so kleine Bewegung bis morgens um 9 Uhr durchschlafen. Sie essen übrigens auch alles, schreien nie und leben ihre Trotzphase durch exzessives Aufräumen des Kinderzimmers aus. Ich muss sagen, ich habe da meine Zweifel…
Der Stalker
Da liegt man nichtsahnend im Bett, lauscht den langsamer werdenden Atemgeräuschen des Nachkömmlings und fühlt sich bereits auf der Gewinnerseite der Tages-End-Challenge. Ob ich wohl einen Blick riskieren kann, ob das Baby schon schläft? Ein Auge öffnen, den Kopf langsam in Richtung Einschläferungsobjekt drehen – Da! Anstatt zu schlafen liegt der kleine Patient mit weit aufgerissenen Augen auf seinem Kissen und starrt mit einem Blick, der Hannibal Lecter das Blut in den Adern gefrieren lassen könnte! Was es damit bezweckt, wir wissen es nicht, aber fest steht, dass dieses Angestarrt-Werden bei Eltern eine unangenehme Form von Lampenfieber auslösen kann, ähnlich wie bei einem Konzertpianisten vor seinem Auftritt in der Royal-Albert-Hall. Was will der kleine Stalker bloß? Naja, einschlafen zumindest nicht.
Na, habt ihr euer Kind wiedererkannt? Je nachdem, welchem Typ euer Baby entspricht sagen wir „Herzlichen Glückwunsch“ oder „Tiefstes Beileid“ und wünschen euch und euren Babies eine gute Nacht. Wenn es denn irgendwann so weit ist…
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Ach heeeeeerlich geschrieben, richtig witzig ;D Also der Astronaut passt perfekt wie die Faust auf’s Auge auf unsere Tochter. Ich weiß noch wie lange wir uns bemüht haben das die Kleine schläft, die Arme taten schon weh und dann kam der Moment Richtung Kinderbett. Drüber gehalten und langsam rein gelegt, schwups die Kurze war wieder wach, alle Bemühungen umsonst.