Fakten Zwillinge

19 Fakten über Zwillinge, die dich überraschen werden

Spannende Mythen und interessante Fakten über Zwillinge begegnen einem immer wieder in den Medien. Aber was ist Wahrheit und was wird immer ein ungelöster Mythos bleiben? Wir haben im Folgenden 19 Fakten für dich zusammengestellt, die dich überraschen werden.

1. Fakt: Gezielt Zwillinge zeugen – geht das?

In Familien, in denen die Eltern oder Großeltern bereits Zwillingskinder zur Welt gebracht haben, ist die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass durch Vererbung auch die nachfolgende Generation Mehrlingsnachwuchs zeugen wird. Auch ein fortgeschrittenes Alter der Mutter kann eine Zwillingsschwangerschaft begünstigen, da die Menge der produzierten Hormone, die den Eisprung auslösen, mit dem Alter zunimmt. In gewissem Maße steigt auch bei einer künstlichen Befruchtung die Wahrscheinlichkeit auf eine Zwillingsgeburt. Eine ausgewogene Ernährung und zusätzliche Vitamine sowie Folsäure fördern ebenfalls Zwillingsschwangerschaften. Es gibt sogar Lebensmittel, denen man eine gewisse „Zwillingsförderlichkeit“ nachsagt, z. B. Kuhmilch oder Süßkartoffeln.

Lesetipp: Künstliche Befruchtung – Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit für Zwillinge? 

2. Fakt: Studie zur Zwillingshäufigkeit

In den Niederlanden führten Wissenschaftler im Jahr 2006 eine Studie durch, bei der das Erbgut von 2000 Zwillingsmüttern aus den Niederlanden, Australien und den USA mit dem Erbgut von Einzelkind-Müttern verglichen wurde. Hierbei wurden zwei Genvarianten entdeckt, die einen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit auf eine Zwillingsgeburt zu haben scheinen. Diese Gene sind mütterlicherseits vererbbar und sind für eine erhöhte Zwillingsgeburtenrate in einem Familienstamm verantwortlich. 

3. Fakt: Arten von Zwillingen

Allgemein bekannt sind die zweieiigen Zwillinge, die durch einen „Doppel-Eisprung“ bei der Mutter hervorgerufen werden, sowie die eineiigen Zwillinge, bei der sich die Eizelle während des Befruchtungsvorgangs teilt. Interessant ist auch die Unterscheidung zwischen den sogenannten Mono-Di- und Di-Di-Zwillingen. Bei Ersteren gibt es eine gemeinsame Plazenta, aber jedes Baby hat seinen eigenen Fruchtblasenbeutel. Di-Di-Zwillinge verfügen jeweils über eine eigene Chorion- und Fruchtblase, so als würden sie jeweils als Einzelkinder entstehen. Und dann gibt es noch den Begriff „Spiegelzwillinge“ – dieser beschreibt das physisch identische Aussehen und gleiche Verhaltensmuster von Zwillingen, die sich aus der selben Samen- und Eizelle entwickelt haben.

4. Fakt: Verbundenheit von eineiigen Zwillingen

Auch wenn man Zwillingen eine spezielle Verbundenheit nachsagt, konnte diese noch nie wissenschaftlich nachgewiesen werden. Und doch hört man immer wieder von Geschichten, in denen Zwillinge, die sich voneinander tausende von Kilometern entfernt befinden, das Gleiche denken, empfinden oder erleben. Und tatsächlich gab es bereits kuriose Begebenheiten, wie etwa die Zwillingsschwestern aus Ohio/USA, die nicht nur zeitgleich schwanger wurden, sondern ihre Söhne auch innerhalb weniger als zwei Stunden auf die Welt brachten. Und dann gab es noch die Zwillingsbrüder aus Texas, die Zwillingsschwestern geheiratet hatten. Zusammen brachten sie fünf Kinder zur Welt – darunter ein weiteres Zwillingspaar.

Spannende Fakten über Zwillinge.

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5. Fakt: Eine berührende Zwillingsgeschichte

Das Buch „Nelly und Harry – Zwillinge in zwei Welten“ erzählt eine wahre Geschichte, in der sich zwei Zwillingsgeschwister verloren haben und nach 62 Jahren wiederfanden. In frühester Kindheit während der Zeit des 2. Weltkrieges wurden sie durch Vertreibung und Flucht getrennt. Hinzu kam die Teilung Deutschlands sowie weitere unglückliche Umstände, die die Protagonisten nicht zueinanderfinden ließen. Die Schwester lebte mit ihrer Großmutter in Deutschland, der Bruder mit der Mutter in der UdSSR – bis sich durch ein Wunder die einander verlorengeglaubten Geschwister wieder in die Arme nehmen konnten. 

6. Fakt: Statistische Häufigkeit von Zwillingen

Laut einer langjährigen Statistik geht man bei deutschen Frauen davon aus, dass jede 85. Niederkunft eine Zwillingsgeburt ist. Eineiige Zwillinge kommen deutlich seltener vor; hier schätzt man, dass dies bei einer von 250 Geburten vorkommt. Allerdings hat die „Zwillingsrate“ in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Heute ist etwa jedes 28. Neugeborene ein Mehrlingskind. Diese Entwicklung liegt in der deutlich angestiegenen Zahl der Kinderwunschbehandlungen begründet.

7. Fakt: Gewichtszunahme bei einer Zwillingsschwangerschaft

Die Gewichtszunahme während der Schwangerschaft hängt in erster Linie vom Body Mass Index (BMI) ab. Schlanke Frauen mit einem BMI kleiner als 19 nehmen deutlich mehr zu, nämlich 12 bis 18 kg, wohingegen etwas „fülligere“ Frauen weitaus weniger zunehmen, nämlich nur rund 9 bis 16 kg. Bei Zwillingsschwangerschaften fallen diese Werte etwas größer aus, nämlich – je nach BMI – zwischen 15 und 20 kg. Dies nicht etwa nur wegen der zwei Embryonen, sondern auch aufgrund des erhöhten Massebedarfs für Plazenta und Fruchtwasser.

8. Fakt: Gewicht von Zwillingen bei der Geburt

Wie Jana Friedrich, eine Hebamme aus Berlin in ihrem Blog schreibt, kommen Zwillinge im statistischen Mittel in der 38. Schwangerschaftswoche mit einem Geburtsgewicht von 2,4 kg zur Welt. Aber es gibt natürlich auch Ausnahmen: Zweieiige Zwillinge sind meist etwas schwerer.

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9. Fakt: Zwillinge im Konkurrenzkampf

Der Name unserer Website „Einer schreit immer“ ist durchaus Programm. Und es kommt gar nicht so selten vor, dass ab einem gewissen Alter jeweils einer der beiden „der Bessere“ sein will. Und dies völlig unabhängig vom Geschlecht: ein Mädchen will schöner, be- und geliebter als das andere sein, ein Junge will stärker sein und das bessere Spielzeugauto haben als der andere. Dieser ständige Vergleichs- und Konkurrenzkampf wird meist von den Eltern sogar noch befeuert – wenn auch meist unbeabsichtigt: „Dein Bruder hat schon aufgegessen!“ oder „Deine Schwester ist schon fertig angezogen!“ Auf Dauer kann dies während der Pubertät und im Erwachsenenalter zu psychischen Problemen führen.

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10. Fakt: Zwillinge und psychische Probleme der Eltern

Relativ wenig bekannt ist die Tatsache, dass die Eltern von neugeborenen Mehrlingen in den ersten Monaten nach der Geburt Gefahr laufen, an Depressionen zu erkranken. Dies belegt eine Studie aus den USA aus dem Jahr 2018, bei der 241 Elternteile befragt wurden. Die Studie ergab eindeutig, dass Zwillingseltern einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind, unter Depressionen, Angstzuständen und weiteren psychischen Problemen zu leiden. Mehrere Eltern berichteten, dass sie durch das gleichzeitige Umsorgen zweier Babys Stress verspürten und schlecht schlafen konnten, was auf Angst- und Depressionszustände zurückzuführen ist. 

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11. Fakt: Zwillingspaare haben unterschiedliche Fingerabdrücke

In den ersten 13 Schwangerschaftswochen haben die Zwillingsföten noch identische Fingerabdrücke, aber danach beginnen sie, sich in der Fruchtblase bewegend diese mit den Fingern zu berühren. Und genau dadurch entstehen die Furchen und Linien, die den Fingerabdruck bilden und diesen einzigartig machen.

12. Fakt: Unterschiedliche Gene bei Zwillingen

Zwar entstammen eineiige Zwillingspaare aus der selben Eizelle und basieren somit auf dem gleichen Genom. Und dennoch kann sich das Erbgut im Lauf des Lebens sehr unterschiedlich entwickeln. Das ergab eine Untersuchung eines Wissenschaftlers in Birmingham. Er untersuchte 19 Zwillingspaare und stellte dabei unterschiedliche Häufungen der Gene bei ihnen fest.

13. Fakt: Zwillingskinder von unterschiedlichen Vätern – das geht!

Eine junge Frau aus Dallas, Texas (USA) sorgte 2010 für eine Sensation. Dass sie Zwillingsjungs zur Welt brachte, war an sich noch nichts Besonderes. Je größer die beiden aber wurden, umso äußerlich unähnlicher sahen sie aus. Ein Gentest brachte es ans Licht: Beide Kinder hatten unterschiedliche Väter. Die Mutter hatte innerhalb von fünf Tagen Geschlechtsverkehr mit zwei verschiedenen Männern. Je eine Samenzelle befruchtete nach einem Doppel-Eisprung je ein Ei, sodass es zu dieser außergewöhnlichen Konstellation kam.

14. Fakt: Zwillingsbabys verstehen einander ohne Worte

Wie bereits erwähnt, gehören „telepathische Verbindungen“ oder ein emotionales Band zwischen Zwillingen zum Reich der Mythen. Jedoch können Zwillingssäuglinge eine Art gemeinsame „Geheimsprache“ mit bestimmten Lauten entwickeln, bevor sie die elterliche Sprache erlernen. Die Kinder orientieren sich anfangs mehr an ihrem jeweiligen Ko-Zwilling als an ihren Eltern, was manchmal die Sprachentwicklung ein wenig verzögert.

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15. Fakt: Auch das gibt es: Zwillingspaare mit verschiedener Hautfarbe

Wenn die Eltern von Zwillingen unterschiedliche Hautfarben haben, haben Spermium und Eizelle verschiedenes Genmaterial, welches die Hautfarbe des Nachwuchses bestimmt. Für jedes der beiden Kinder sind viele verschiedene Genfolgen vorhanden.

16. Fakt: Lebenslauf von getrennten Zwillingen

Voneinander getrennte Zwillinge können mitunter eine vergleichbare Lebensführung haben. So sind Berichte von Zwillingen bekannt, die bei der Geburt getrennt wurden, und dennoch sind ihre Arten zu leben quasi ein Spiegelbild des anderen: gleiche Berufswahl, ähnliche Ehepartner. Und sie können sogar zur gleichen Zeit krank werden.

TV-Tipp: Three identical Strangers (Doku über getrennte Drillinge – SPOILER: Harte Kost!) 

17. Fakt: Verzwickte Verwandtschaftsverhältnisse

Beinahe lustig wird es, wenn eineiige Zwillingspaare Kinder mit anderen eineiigen Zwillingen bekommen. Sobald eineiige Zwillingsmänner Kinder mit eineiigen Zwillingsfrauen bekommen, sind ihre Kinder rein rechtlich Cousins und Cousinen, obwohl sie biologisch betrachtet Geschwister sind.

18. Fakt: Eindeutiges Identifizierungsmerkmal – der Bauchnabel

Bei Zwillingen, die einander zum Verwechseln ähnlich sind, gibt es eine einfache Methode, die beiden zu identifizieren: ein Blick auf den Bauchnabel. Dieser ist bekanntlich die Narbe, die zurückbleibt, wenn die Nabelschnur abgetrennt wird, und deshalb sieht er bei jedem Menschen etwas anders aus.

19. Fakt: Zwilling und Linkshänder

In einer niederländischen Studie aus dem Jahr 1996 hat man 800 Zwillingspaare zwischen 6 und 26 Jahren nach ihrer Händigkeit befragt. Dabei stellte man fest, dass bei Zwillingen die Wahrscheinlichkeit, als Linkshänder geboren zu werden, wesentlich höher ist als bei Einzelkindern.

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1 Kommentar

  1. Wow, das sind wirklich einige Dinge, die man so gar nicht weiß oder wahrnimmt. Ein toller Beitrag.

    Liebe Grüße,
    Steffi & Kimmel-Bummel

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