Individuelle Pressereise
Graz mit Kindern? Graz ist immer eine Reise wert! Im Sommer, wenn Künstler die Straßen bevölkern und die ganze Stadt italienisches Lebensgefühl versprüht, ebenso wie im Winter, wenn die Stadt ein einziger Christkindlmarkt zu sein scheint. Und im Herbst genauso wie im Frühling sowieso, denn unzählige Museen, Spielplätze und Wahrzeichen in Graz warten nur darauf, von Kindern erkundet zu werden. Graz hat also immer Saison und bietet als Kulturhauptstadt Europas auch Familien mit Kindern Überraschendes.
Ich lebe seit meiner Geburt in Graz, seit ich Mutter bin, lerne ich die Stadt aber regelmäßig neu kennen und bin selbst erstaunt, wie facettenreich meine Heimatstadt Graz mit Kindern ist – für Familien mit Kindern jeden Alters. Hier sind meine Insidertipps für euren Städtetrip nach Graz mit Kindern:
Die Grazer Innenstadt zu Fuß erkunden
Die Grazer Innenstadt ist überschaubar und leicht zu Fuß zu erkunden. Ganz nebenbei entdeckt man wunderschöne Fassaden, gut sortierte Shops und versteckte Innenhöfe.
Das Wahrzeichen von Graz erleben: Schloßberg mit Uhrturm
Er ist das unumstrittene Wahrzeichen von Graz – der Grazer Schloßberg mit dem Uhrturm. Oben angekommen, egal ob zu Fuß, per Lift oder Schloßbergbahn, wird man mit einem tollen Rundumblick über die Stadt belohnt. Meine Kinder lieben es, die 260 Stufen vom Schloßbergplatz ausgehend den Friedenssteig raufzugehen und dann unterhalb des Uhrturms in den Gartenanlagen die Aussicht zu genießen – im Sommer ein idealer Picknickort. Auch der Weg vom Karmeliterplatz ausgehend auf den Schloßberg hat seinen Charme, ist er doch weniger steil und führt in der Nähe des neuen Spielplatzes vorbei. Und wer gar nicht selbst gehen will, nimmt einfach den Lift oder die Schloßbergbahn. Ihr seht, alle Wege führen auf den Schloßberg – fast jedenfalls.
Plant für euren Schloßbergbesuch unbedingt genügend Zeit ein, denn neben Uhrturm (mit verdrehten Zeigern), Gartenanlagen und Spielplatz erwarten euch auch unterschiedliche Möglichkeiten einzukehren (zum Beispiel im Aiola Upstairs), die Märchenbahn, das Schloßbergmuseum, die Kasemattenbühne, der Hackher-Löwe und seit neuestem neben der Schloßbergrutsche auch ein 4D-Kino. Übrigens, zur Weihnachtszeit verzaubert der Aufsteirern-Adventmarkt am Grazer Schloßberg Jung und Alt.
Franziskanerviertel
Nicht minder charmant ist das Franziskanerviertel in Graz (auch Kälbernes Viertel genannt, weil hier früher besonders viele Fleischhauerbetriebe ansässig waren). Die vielen Schanigärten locken nicht nur im Sommer zum Verweilen ein, mein Lieblingsplatz im Franziskanerviertel bleibt aber der Balkon vom Cafè Schwalbennest (Reservierung unbedingt empfehlenswert). Versteckt und nicht sofort zu finden ist der Eingang zum Franziskanerkloster, dessen Innenhof vor allem in der heißen Jahreszeit eine grüne, schattige Oase ist. Direkt vor der Franziskanerkirche befindet sich auch der Kapistran-Pieller-Platz mit seinem neu gestalteten Spielplatz – ideal für einen kleinen Zwischenstopp in Graz mit Kindern. Unweit davon befindet sich auch der Citybeach, der im Sommer tagsüber und abends Treffpunkt für Touristen wie Grazer gleichermaßen ist.
Sporgasse-Karmeliterplatz-Stadtpark
Die Sporgasse führt stetig steigend Richtung Karmeliterplatz hinauf und wird von meinen Kindern gerne auch „Eisgasse“ genannt – finden sie hier doch einige Eisgeschäfte mit exotischen Sorten und Gassenverkauf. Wer kein Eis mag, holt sich Cakepops oder Tortenstücke bei Loanas Cakeaway – einfach köstlich! In der Sporgasse findet ihr auch die älteste Kirche von Graz – die Stiegenkirche, die erstmalig im Jahr 1343 erwähnt wird. Über den Karmeliterplatz schlendern wir weiter vorbei am Hotel Richtung Stadtpark. Der große Spielplatz, der Burggraben oder der Verkehrssicherheitsgarten – für Kinder bietet der Stadtpark viel zu entdecken.
Kaiser-Josef-Platz-Herrengasse-Hauptplatz
Wer in das Marktleben eintauchen will, ist am Kaiser-Josef-Platz vor der Oper genau richtig. Frisches Obst und Gemüse, Brot, Fleisch, Fisch und wunderschöne Blumen – der Markt ist speziell Samstag Vormittag sehr gut besucht und Treffpunkt vieler Grazer, die sich hier für Drinks und Getränke treffen (zum Beispiel in der Genießerei am Markt). Nachmittags, wenn die Direktvermarkter ihre Stände längst abgebaut haben, erobern sich die Skater den Platz zurück und vollführen ihre Kunststücke. Wir schlendern über die Girardigasse vorbei am Eisernen Tor und dem kleinen Spielplatz sowie der Mariensäule die Herrengasse entlang Richtung Hauptplatz (gerne mit Stopp im Landhaushof). Apropos Hauptplatz: Solltest du mit Wickel- oder Stillkind unterwegs sein, kannst du den Still- und Wickelraum im Grazer Rathaus nutzen. Er ist sehr gepflegt und versperrt, den Schlüssel dafür erhältst du beim Rathausportier.
Ausflug nach Graz-Eggenberg: Schloss und Park erkunden
Im Grazer Westen liegt das malerische Schloss Eggenberg, das ein barockes Gesamtkunstwerk ist. Mit Führung kann man auch die 24 Prunkräume der Beletage im zweiten Stock besuchen, was ich unbedingt empfehle, denn Planetensaal und Co. sind wirklich sehenswert! Dort erfährt man auch einige interessante Zahlen: So besitzt das Schloss 365 Fenster – für jeden Tag eines Jahres. Nach der Führung plant unbedingt noch ausreichend Zeit für den Schlosspark ein und genießt den alten Baumbestand. Meine Kinder lieben es, nach Pfauenfedern zu suchen, denn im Park wohnen einige Pfaue (Insidertipp: Wer nicht soviel Glück hat, eine Feder zu finden, kann sie auch günstig im Museumsshop im Schloss kaufen). Rosenhügel und Planetenhügel wollen auch erkundet werden, bevor wir den Ausflug am Spielplatz ausklingen lassen.
Salon Stolz: Musik-Mitmacherlebnisse für die ganze Familie
Noch relativ neu und deshalb auch an Regentagen meist nicht überlaufen ist der Salon Stolz. Hier erfährt die ganze Familie spielerisch bei Mitmachworkshops und den unterschiedlichen Stationen mehr über Musik, Instrumente und den Namensgeber, den Grazer Komponisten und Dirigenten Robert Stolz. Schaut unbedingt vorab, welche Workshops oder besonderen Events angeboten werden und sichert euch die Tickets! Unser Favorit: Das Mitmachtheater Melodia!
Plabutsch: Auf(fi) zum Fürstenstand!
Neben dem Hausberg der Grazer, dem Schöckl (der eigentlich im Grazer Umland liegt), ist der Plabutsch ein beliebtes Ausflugsziel. Einerseits zum Wandern und Spazieren, so zum Beispiel vom Schloß St. Martin bis hin zu St. Johann und Paul, andererseits aber seit Frühjahr 2024 auch für Essen mit dem ultimativen Ausblick. Auf 754m überblickst du die Stadt und kannst mit der Familie im „Fürstenstand – Das Bergrestaurant“ essen. Traditionelle Gerichte (zB Backhendlsalat, Zwiebelrostbraten…) treffen hier auf spannende Kreationen wie die Kernöl-Crème Brûlée – mmmmhhhhh! Auf der kompakten Speisekarte wird die ganze Familie fündig, das Servicepersonal ist extrem freundlich und bei Schönwetter ist der Blick vom Aussichtsturm einfach atemberaubend.
Zum Detektiv werden: Schatzsuche durch Graz mit dem Detektiv-Trail
Die Idee
Schnitzeljagd gefällig? Seit kurzem wird in Graz auch eine Schatzsuche von Detektiv Trails angeboten (Einladung), für die man online ein Downloadpaket erwirbt und danach Schatzkarte, Infos, Rätsel und Co. bequem ausdrucken kann. Kinder lieben es ja, verschiedene Rätsel zu lösen. Ganz nebenbei erfahren sie – und auch ihre Eltern – auf dieser Schatzsuche Wissenswertes über Graz. Wer alle Rätsel gelöst hat, darf sich am Ende über eine kleine Belohnung freuen.
Die Route
Die Schatzsuche umfasst eine Distanz von ca. 3km und ist für etwa 2 Stunden (ohne Pausen) bzw. 3 Stunden (mit Pausen) veranschlagt. Die Route startet auf der Grazer Murinsel und führt über den Schloßberg und die Innenstadt Richtung Augarten ins Grazer Kindermuseum FRida & freD. Dort öffnet sich für kleine Detektive nach Vorzeigen des Zahlencodes eine Schatzkiste mit einer kleinen Belohnung. Unser Fazit: Wer Graz noch nicht kennt, lernt die Kulturhauptstadt Europas mithilfe der Tour kompakt kennen. Aber auch wer Graz schon kennt, erfährt auf der Tour Überraschendes über Graz und die Aussicht auf einen Schatz hält die Motivation der kleinen Detektive konstant hoch. Für uns war die Detektivtour ein wirklich kurzweiliges Vergnügen und die Belohnung, die meine Detektive im FRida & freD für das Knacken des Codes bekommen haben, haben sie wirklich begeistert!
Diese Museen in Graz begeistern die ganze Familie
Regenwetter angesagt? In Graz ist das kein Problem, denn die vielen Museen lassen bei Kindern wie bei Eltern keine Langeweile aufkommen, natürlich auch bei schönem Wetter. In den Museen des Universalmuseums Joanneum haben Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre übrigens freien Eintritt. Hier eine Auswahl unserer liebsten Museen – ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
Naturkundemuseum
Wir starten im Joanneumsviertel unweit des Grazer Hauptplatzes mit dem Naturkundemuseum. Hier beginnt unser Spaziergang durch die Erdgeschichte, hier können wir wirklich viel Zeit beim Betrachten der präparierten Tiere und der wunderschönen Steine verbringen – die Exponate lassen schon die Kleinsten staunen. Im Naturkundemuseum finden interessierte Kinder unzählige Tierarten und können teilweise an interaktiven Stationen mehr zu ihnen erfahren.
CoSA – Center of Science Activities
Graz mit Kindern ohne ein Besuch im CoSA? Für meine Kinder unvorstellbar, wir sind mindestens zweimal pro Monat dort ohne dass ihnen dabei fad werden würde. In 13 Bereichen können Kinder technische und naturwissenschaftliche Zusammenhänge erforschen und ausprobieren. Workshops und Augmented Reality-Erlebnisse runden das Angebot ab.
Landeszeughaus
Sage und schreibe 32.000 Objekte sind hier zu sehen, kleine Ritterfans kommen also voll auf ihre Kosten. Aber Achtung, das Angreifen der Objekte ist verboten. Das Landeszeughaus gilt übrigens als größte erhaltene historische Schatzkammer der Welt.
Kunsthaus
Zum historischen Landeszeughaus bildet das Kunsthaus – auch Friendly Alien genannt – einen architektonischen Gegensatz. Internationale zeitgenössische Kunst findet man hier, meinen Kindern gefällt es aber vor allem, in der gläsernen Needle zu verweilen und die Stadt von oben zu betrachten.
Volkskundemuseum
Das Volkskundemuseum am Fuße des Schloßbergs am Paulustor gehört eher noch zur den Geheimtipps in Graz bzw. ist weniger bekannt als die anderen Museen des Universalmuseums Joanneum. Dabei ist die Dauerausstellung „Welten – Wandel – Perspektiven“ echt sehenswert und die Kinderführungen sehr zu empfehlen! Wenn ihr Graz mit Kindern in der warmen Jahreszeit besucht, nehmt unbedingt eine Picknickdecke mit, der Garten ist ein wunderbarer Ort für ein gemütliches Picknick und lädt zum Verweilen ein. Insidertipp: Picknickkörbe können auch vor Ort bestellt werden.
Kindermuseum FRida und freD
Last but not least, denn was wäre ein Bericht über Graz mit Kindern ohne ein Besuch im Grazer Kindermuseum FRida und freD?! Im Grazer Augarten, unweit der Augartenbucht und des genialen Spielplatzes, liegt das Kindermuseum und begeistert Kinder und deren Eltern auf zwei Ebenen – einmal für die jüngeren Kinder von 3-7 Jahren, einmal für die älteren Kinder ab 8 Jahren. Der Fantasie wird bei den Ausstellungen keine Grenzen gesetzt und Mitmachen und Angreifen ist ausdrücklich erwünscht. Aktuell drehen sich die Ausstellungen rund um das Thema Essen und Ernährung, auch die Theaterstücke und Workshops sind wirklich empfehlenswert und begeistern nicht nur die Kinder sondern auch die Eltern. Für uns ganz klar einer unserer Lieblingsorte in Graz!
Übernachten im modernen Wahrzeichen von Zaha Hadid: Wir testen das ARGOS in Graz
Als europäische Kulturhaupthauptstadt setzt Graz nicht nur auf historische Wahrzeichen, sondern auch auf moderne. Dazu zählt neben dem Kunsthaus und dem Lichtschwert neben der Oper auch das ARGOS in der Burggasse. Das von der Star-Architektin Zaha Hadid designte ARGOS (benannt nach einer griechischen Mythosfigur mit mehreren hundert Augen) wurde erst 2020 eröffnet und sorgt für Staunen – von Außen genauso wie von Innen. Für Staunen und Bewunderung sorgte bei uns auch die kindgerecht aufbereitete Biographie von Ausnahmearchitektin Zaha Hadid. (*)
Urbaner Komfort in Graz
Außen fällt das ARGOS natürlich wegen seiner außergewöhnlichen Architektur und den 43 Fenster (bzw. „Augen“) auf, innen bestechen die Appartments durch cleanen Chic und durchdachte Funktionalität. Das beginnt schon beim kontaktlosen Check-in via QR-Code und zieht sich durch bis zum Beleuchtungskonzept. Auf fünf Stockwerken verteilt bieten die serviced Appartments den Komfort eines Hotels, jedoch mit viel mehr Platz – und das macht sie auch für Familien sehr interessant!
Neben dem großzügigen Platzangebot waren wir auch von der zentralen Lage und den Services (Frühstücksgebäck-Lieferung, vollausgestattete Küche) wirklich begeistert und können das ARGOS für einen Trip nach Graz mit Kindern wirklich weiterempfehlen. (Einladung)
Frühstücken mit Kindern in Graz
Frühstück? Für mich die liebste Mahlzeit des Tages! In Graz gibt es wirklich viele Optionen, gut frühstücken zu gehen, viele davon sind für Familien auch absolut geeignet. Zu meinen absoluten Lieblingsfrühstückslocations in Graz zählt das Hotel Daniel am Grazer Hauptbahnhof (Einladung). Ein reichhaltiges Frühstücksbuffet, das keine Wünsche offen lässt und kinderfreundliches Servicepersonal in cooler Retroatmosphäre – für mich wirklich eine Herzensempfehlung!
Meine weiteren Favoriten für gemütliches Frühstücken in Graz mit Kindern sind:
- Cafè Fotter (im Sommer unbedingt im Rosengarten einen Tisch ergattern)
- Bäckerei Sorger (u.a. in Eggenberg und in der Sporgasse).
Neu und besonders toll ist die Kinderbackstube in der Filiale in Waltendorf (Waltendorfer Hauptstraße 32a). Kinder können hier tatkräftig in der Backstube mithelfen, zu unterschiedlichen Themen Backkurse belegen (während die Eltern gemütlich Kaffee trinken) und am Ende des Kurses Gebäck, Kekse und Co. neben einer Urkunde und des süßen Bäcker-Outfits mitnehmen. Meinen Jungs hat der Backkurs so gut gefallen, dass wir gleich ihre Kindergeburtstagsparty dort veranstaltet haben. Wirklich sehr liebevoll gemacht und absolut empfehlenswert!
- Black Coffee Breakfast (auch die Brunchboxen zum Mitnehmen sind genial!)
- Turners Cafè (im Norden von Graz, bekannt für seine fluffigen Waffeln und leckeren Toasts! Ideal in Kombination mit einem Ausflug in den Alpengarten Rannach). Seite Anfang 2024 gibt es ein zweites Cafè am Karmeliterplatz, das ganz besonders familienfreundlich ist (Brunch für Familien am Sonntag) und durch seine Innenstadtlage punktet.
3 Glücksorte für Familien von Graz-Profi Ruth
Ruth Nezmahen (Autorin von ,,Glücksorte in Graz“) ist bereits ihr Leben lang Grazerin. Die vielen Geheimnisse der Stadt haben sie als Kind in den Bann gezogen und nie mehr losgelassen. Als Erwachsene wurde sie Fremdenführerin und Historikerin, um Gästen die österreichische Stadt von ihren schönsten Seiten zu zeigen. Auch privat geht sie gerne mit ihrer Familie auf Erkundungstour. Sie hat zwei Söhne, 11/2 und 51/2, die sie sehr oft auf ihren Wegen durch die Stadt begleiten und mit denen sie viele Orte „getestet“ hat. Uns verrät sie drei Glücksorte für Graz mit Kindern:
Gleich mehrere Faktoren machen das Palmenhaus und den Botanischen Garten in der Schubertstraße zu einem Glücksort, den man unbedingt besuchen sollte. Die Architektur der neuen Palmenhäuser von Volker Giencke, eines Vertreters der Grazer Schule der Architektur, heben sich sichtbar von den Villen der Umgebung ab, stören aber die prunkvolle Gegend ganz und gar nicht. Denn die Bauwerke sind gut durchdachte Highlights in der wunderschönen Schubertstraße. Die Fenster können je nach Bedarf geöffnet werden und durch versteckte Rohre fließt Wasser, um die Temperatur im Gewächshaus zu regulieren. Durch die gewölbten Glasfenster werden optimale Lichtverhältnisse für die Pflanzen geschaffen. Hinter den neuen Palmenhäusern stehen die alten Glashäuser aus dem 19. Jahrhundert, die voller Charme, Geschichte und Schönheit stecken und glücklicherweise erst vor Kurzem restauriert wurden. Das, was sich in den Glashäusern befindet, ist ebenso faszinierend. Man kann hier durch gleich vier Klimazonen spazieren. Ist für Kinder der Hit, weil man ins Kühle gehen kann im Sommer und ins Warme im Winter, weil sie sich bewegen dürfen und tolle Blüten, Blätter usw. entdecken. Der Eintritt ist außerdem gratis.
In Graz gibt es viele schöne Gesichter, nicht nur Passanten und Passantinnen auf den Straßen lächeln den Vorbeigehenden zu, sogar die Häuser und Wände schenken ein Lächeln oder aber ziehen eine schaurige Fratze. In Graz findet man viele sogenannte Maskarone, das sind Fratzen an Häuserwänden, unter Dächern oder auf Säulen, die böse Geister abwehren sollten. Wer kein böser Untoter ist, muss keine Angst vor ihnen haben. Ganz im Gegenteil, die Gesichter sind eigentlich sehr sympathisch. Ein lustiges Suchspiel aus der Barockzeit findet man am auffällig schönen Haus Luegg, an der Ecke Sporgasse/Grazer Hauptplatz. Im zweiten Stock, zwischen den Fenstern, fallen bei genauem Hinsehen kleine Münder und Nasen, manchmal auch mit Bart, auf. Geschmückt sind sie mit fantasievollen Augen in Form von Verzierungen oder Blumen. Nicht weit vom Hauptplatz entfernt, in der Sackstraße lebt noch heute ein lustiger „Geisterjäger“. Die Säule an der letzten Ecke des Kastner Komplexes wird von einem Maskaron bekrönt, der etwas unvorteilhaft die Zunge zeigt. Geister haben sicherlich Angst vor ihm, Passanten und Passantinnen haben ihn aber schon lange ins Herz geschlossen und man grüßt ihn sogar beim Vorbeigehen. Zunge zeigen ist hier erlaubt! Etwas weiter in der Sackstraße am Schloßbergplatz findet sich die größte Ansammlung von Maskaronen auf einem Platz. Da es sich hier um eines der ältesten Siedlungsgebiete der Stadt handelt, sind die Dächer und Häuser etwas schief, gebogen und voller Charakter. Während man die alten Häuser bestaunt, wird man gleichzeitig selbst von vielen Augen beobachtet. Unter dem geschwungenen Dach des Hauses Sackstraße 22 befinden sich zahlreiche Maskarone, die seit Jahrhunderten das Geschehen am Schloßbergplatz beobachten und wer weiß, vielleicht unterhalten sie sich auch darüber. Jedes Gesicht ist anders, hat einen anderen Gesichtsausdruck und zeigt eine andere Grimasse. Böse Geister haben hier also nichts verloren, ein freundliches Lächeln ist allerdings immer willkommen. Die Grazer Altstadt ist eigentlich ein riesengroßes Suchspiel. Es gibt so viel zu entdecken: Pflanzen, Tiere, Verzierungen, Gesichter, Fresken, Höfe und, und, und.
Hier besteht die Chance, einfach einmal über seinen Schatten zu springen. Wer sich auf gut Österreichisch „nichts schert“, also nicht darum kümmert, was andere sagen, der könnte hier eine Minute lang Teil von etwas Großem werden. Denn es bietet sich die Möglichkeit, selbst ein bewundertes Kunstwerk zu sein. Die Idee dazu stammt nicht von irgendeinem Künstler, sondern von einem der weltweit renommiertesten Künstlern der Gegenwart, dem Steirer Erwin Wurm. Am Fuße des Schlossbergs, in der Sackstraße, befindet sich eine „moderne Ecke“ der Altstadt. Das Gebäude wurde von Günther Domenig, einem Vertreter der Grazer Schule der Architektur, entworfen. Das Gebäude zwischen Sackstraße und Murkai läuft zu einem Spitz zusammen, an dessen Ende drei unscheinbare Betonquader stehen. Doch genau diese „Klötze“ können zu Kunstwerken von Erwin Wurm gemacht werden, zu einer seiner berühmten One Minute Sculptures. Mit feinen Linien ist die Anleitung für die Kunstwerke am Stein angebracht. „Be a dog for one minute“ steht da beispielsweise geschrieben oder eine Idee für eine Skulptur um 8 Uhr in der Früh. Hat man zufällig ein Gummiband dabei, dann könnte es hier eine neue Funktion bekommen. Der besondere Kick dabei ist, dass es in der Natur der Sache liegt, wenn einem Passanten und vorbeifahrende Autos besorgte und belustigte Blicke zuwerfen, während man auf den Würfeln posiert. Denn kaum jemand weiß, dass es sich hier um ein Kunstwerk zum Mitmachen handelt. Nimmt man also die einzigartige Chance wahr und macht sich für eine Minute zum Kunstwerk, kann man mit Stolz erzählen, dass man am Domenig-Spitz in Graz als Skulptur von Erwin Wurm fungiert hat. Das haben übrigens auch schon Prominente gemacht, wie die Rockband Red Hot Chili Peppers oder der Schauspieler Peter Simonischek. Sie alle schienen dabei Spaß zu haben. Die One Minute Sculpture ist allerdings nichts für die Ewigkeit, wie der Begriff schon sagt, sondern vergänglich, wie vielleicht das Glück. Etwas für ältere Kinder und Erwachsene. Ich persönlich liebe es, wenn Kunst so frei zugänglich ist und ein bisschen verrückt. Das ist ein Riesenspaß für die ganze Familie.
Unsere Top 11: Insider-Fotopoints in Graz für dein ultimatives Erinnerungsfoto
1. Auf Tuchfühlung mit dem Grazer Schneemann
Im wunderschönen Innenhof des Priesterseminars (Bürgergasse 2), gleich gegenüber von Mausoleum und Grazer Dom steht ein Schneemann aus Marmor und ist ein beliebter Fotopoint. Für uns ein Fixpunkt bei jedem Innenstadtbesuch!
2. Abhängen mit Blick auf das Grazer Kunsthaus
Bei Gigasport (Kaiser-Franz-Josef-Kai 8) findest du in der Bademodenabteilung eine chillige Hängematte mit Sicht auf die Mur und das Grazer Kunsthaus. Auch einen Stock höher, im La Place, lässt es sich wunderbar auf der Terasse für das perfekte Erinnerungsfoto an deinen Urlaub in Graz mit Kindern posen.
3. …shine bright like a diamond
Graz hat als UNESCO-Weltkulturerbe jede Menge reizvolle Innenhöfe zu bieten. Ein ziemlich unbekannter mit versteckter Skulptur befindet sich am Opernring 7 (Ecke Girardigasse). Findest du den Diamanten?
4. Kaufhaus Kastner & Öhler
In der ehemaligen Spielwarenabteilung von Kastner & Öhler (Sackstraße) bieten sich gleich zwei Fotopoints für unvergessliche Erinnerungsfotos an: Einerseits natürlich das Retro-Karussel, das ich schon in meiner Kindheit geliebt habe, andererseits auch das Fenster unweit des Lifts, das einen schönen Blick auf den Grazer Uhrturm bietet.
5. Zwillingswendeltreppe in der Grazer Burg
Nicht nur für Zwillinge ein Spaß: Die Grazer Doppelwendeltreppe – oder Zwillingswendeltreppe – findet ihr in der Burg. Wenn wir die Zwillingswendeltreppe im Sommer besuchen, entspannen wir danach immer im versteckten Burggarten in der Nähe der Orangerie.
6. Schaufenster vom Haller
Nicht nur im Advent das meistfotografierte Schaufenster von Graz: Direkt neben der Stadtpfarrkirche in der Herrengasse 23 findet man Süßen, Schmuck und Geschenke. Das Schaufenster ist immer einen Besuch wert, gerade in der Adventzeit strahlt hier außergewöhnlicher Christbaumschmuck mit den Kinderaugen um die Wette.
7. Street Art in Graz
Es gibt in Graz viele Fotopoints für Street Art, an dieser Stelle möchte ich gerne auf die „Großstadtaffen“ vom Grazer Künstler Gernot Passath hinweisen, die erst seit einiger Zeit die Fassade des Einrichtungshauses Leiner (Annenstraße 63) verschönern. Außerdem sehenswert, gerade im Bezirk Lend, sind die Werke von Mario Paukovic, zum Beispiel der Uhrturm an der Fassade vom Restaurant Demiri. Im Bezirk Gries findest du Street Art geballt in der Feuerbachgasse.
8. Rosenhain
Der Rosenhain (Max-Mell-Allee) ist vor allem im Frühjahr wunderschön und eindrucksvolle Fotokulisse, der dortige Spielplatz und das Cafè einen Besuch wert.
9. Grazer Dom und Mausoleum
Die Treppe zum Mausoleum und die wuchtigen Portale sind nicht nur eindrucksvoll, sondern auch großartige Fotohintergründe.
10. Urban Gardening in Perfektion
Im Hotel Erzherzog Johann (Sackstraße 3-5) liebe ich nicht nur die ausgefallenen Tortenkreationen, sondern auch die grüne Pracht im Stiegenhaus, das zu den Hotelzimmern führt.
11. Stadtpark
Im Stadtpark finden die Grazer nicht nur Erholung, sondern auch viele monumentale Baumriesen. Vor allem im Frühling und im Herbst bietet der Stadtpark damit eine perfekte Fotokulisse mit atemberaubenden Farben.
Na, hast du Lust bekommen nach Graz zu reisen? Ich verspreche dir, du wirst es nicht bereuen!
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Puzzlefans aufgepasst: Das Puzzle von Graz von Ravensburger
Vier Kinder, zwei Katzen, ein Mann: Das Leben in der Grazer Vorstadt ist für PR-Profi Barbara nie langweilig. Wenn sie nicht als Mama-Taxi ihre Kinder von A nach B kutschiert, plant sie Reisen und Wanderrouten. Sie liebt Bücher und findet manchmal sogar Zeit eines zu lesen.
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Danke für den tollen Bericht! Hab schon ein paar Punkte auf meine To-do-Liste für die Feiertage gesetzt. Da lernt man selbst als Grazerin noch einiges dazu :-)
Vielen Dank für dein liebes Feedback! Wir hoffen, du genießt deine Sightseeing-Tour durch Graz auch so sehr wie wir!