Hilfe! Langsam aber sicher werden meine Kinder alt und teuer...

Hilfe, meine Kinder werden alt! #Mamakolumne

Es gibt magische Altersgrenzen in jedem Leben: wahlberechtigt mit 16, volljährig mit 18, altersweitsichtig mit 40, Pension mit 65. Das weiß man, darauf kann man sich einstellen, damit kommt es auch nicht überraschend. Bei Kindern liegt diese Grenze beim magischen sechsten Lebensjahr , ab dem auf einmal Fahrscheine nicht mehr gratis sind und Museums- und Zooeintritte plötzlich etwas kosten. Mit anderen Worten: Jetzt ist Tricksen gefragt.

Zugegeben: Ich habe mich mit meinem Altern schon abgefunden. Spätestens als ich das letzte Mal auf einen „Mädelsabend“ raus wollte und wir alle um 22 Uhr unisono wegen unglaublicher Müdigkeit nach Hause gingen. Manchmal kann ich die Etiketten auf Lebensmitten nicht mehr richtig lesen, woher auch der Begriff „versteckte Kalorien“ kommt. Ich sehe sie ja wirklich nicht! Dafür bekomme ich jetzt Freundschaftsanfragen von Heiratsschwinderln auf Facebook. Allesamt sind das US-Offiziere, die auf einer Plattform im Atlantik festsitzen und dringend meine Liebe und noch viel dringender mein Geld brauchen. Als neulich eine Bloggeranfrage kam, ob ich nicht Werbung für Inkontinenztraining in einem Fitnessstudio machen könnte, machte ich mir vor Schreck beinahe wirklich in die Hose. Kurz gesagt: Älter werden ist nicht lustig.

Solange man sich in der Gruppe der 18- bis 65-Jährigen bewegt, bleiben Preise bei Dienstleistungen prinzipiell gleich. Kinder hingegen, die sowieso schon teuer in der Haltung sind (Oh mein Gott – die fressen uns arm!), werden ab sechs Jahren noch teurer. Neulich gingen wir ins Chinarestaurant essen. Beim Eingang stieß mir der beste Ehemann von allen in die Rippen und zuckte mit dem Kopf unauffällig in Richtung der ausgeschriebenen Preise: Erwachsene: €11,90, Kinder von 0-5 gratis, Kinder zwischen 6 und 18 Jahren €7,50! Als sparsame Mutter beugte ich mich zu meinem Nachwuchs hinunter und turtelte ihnen liebevoll ins Ohr: „Wenn der liebe Herr Kellner nachher fragt, sagt ihr einfach, ihr seid erst fünf.“

Mit der Rechnung kam dann die Ernüchterung. Die freundliche Kellnerin grinste uns Erwachsene an, dann die Kinder und flötete dann ganz lieblich zu den Kleinen: „Na, wie alt seid ihr denn?“ Wie aus der Pistole geschossen riefen meine kleinen Denunziantenkinder lautstark: „Mama hat gesagt wir sollen sagen, dass wir fünf sind. Aber wir sind schon seeeeeeeeeeeechs!“ uns sie streckten dabei sechs Finger in die Höhe. Vor Schamesröte wäre ich beinahe im Erdboden versunken. Ich zahlte für die Schale Reis, die die beiden gegessen hatten, also 15 Euro und gab der Kellnerin noch fünf Euro Trinkgeld weil ich mich so schämte. Das hat man davon, wenn man seine Kinder zu Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit erzieht…

Ab jetzt wird es richtig teuer!

Aber es endet ja nicht beim Essen gehen, oh Nein! Eintrittsgelder in Museen, Tiergärten und Vergnügungsparks haben alle diese magische Altersgrenze für sich entdeckt. Eben noch war vieles billig und über Nacht zieht sich die finanzielle Schlinge enger. Und wachsen tun sie auch noch ziemlich ungehemmt. Ich wasche Wäsche übrigens nur noch auf 20 Grad in der Hoffnung, dass nichts einläuft. Ich kaufe Kleidung und Schuhe nur noch viel zu groß ein, weil die lieben Kleinen ja bereits auf dem Nachhauseweg rauswachsen könnten.

 Wo sind nur meine Babys hingekommen? Die waren doch eben noch so klein und kostengünstig. So einfach zufrieden zu stellen. Der Lebensmitteleinkauf wird immer umfangreicher und dennoch füllt sich der Kühlschrank nicht merklich. Vielleicht hat er ein Loch? 12 Liter Milch in der Woche, mehrere Kilo an Brot und was man noch alles auf so ein Brot draufgeben kann.

Sonntagmorgen kamen sie auf einmal zu uns ins Ehebett. Ich ertappe mich dabei, dass ich mir denke, was sie jetzt wieder Kostspieliges haben wollen. Vielleicht schmeißen sie ja die Nachttischlampe um. Oder reißen das Handyladekabel mitsamt der Steckdose aus der Wand. Aber nein. Vier Arme schlingen sich liebevoll um mich und zwei Münder geben mir links und rechts ein zartes Küßchen. „Wir haben dich lieb, Mama.“

Und dann sind sie wieder einmal eines: nämlich UNBEZAHLBAR!

Wer schreibt hier eigentlich?

Zwillingsmama, Kinderdompteurin, Chaosmanagerin und „Mädchen für eh alles“: Unter dem Pseudonym Anna Attersee schreibe ich hier über das turbulente Leben mit Kindern – schonungslos ehrlich, denn einer schreit bei uns immer… Im richtigen Leben bin ich Journalistin, arbeite im Bereich „Irgendwas mit Medien“ und habe kürzlich mein erstes Buch veröffentlicht. Stolz bin ich auf meine Kinder und meinen Online-Shop. Mehr über mich und meine Familie findest du HIER.

 

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