Zwillinge? Glückwunsch! Dich erwarten doppelt so viele Glücksmomente wie Einlingsmamas. Und weil man als Schwangere generell nicht weiß, was da so auf einen zukommt, haben wir für dich die Top 11 Erkenntnisse, die wir selbst gerne VORHER gewusst hätten. Hier sind einige Ratschläge einer MoM (Anm.: Mom of Many), die das Zwillingsglück erleben durfte und sich wünschte, sie wäre besser auf die Ankunft ihrer Zwillinge vorbereitet gewesen.
11) Zwillingsbäuche sind magisch, aber rieeeeesig
Während manch andere Schwangere ein zartes Kügelchen mit sich herumtragen, siehst du im zweiten Trimester aus wie ein Walross kurz vor der Geburt. Das ist nicht übertrieben, das ist einfach die Wahrheit. Du watschelst grundsätzlich nur noch und gibst ähnliche Laute wie ein Tier von dir.
In dir geschieht ja auch ein Wunder: Es wachsen nun mal zwei kleine Menschen heran und da muss Platz gemacht werden. Deine Lunge und dein Magen werden nach oben gedrückt und die Blase nach unten. Du hast nicht nur Verdauungsprobleme, sondern musst ständig aufs Klo. Grunz. Nimm dir alle Zeit zum Ausruhen die du brauchst. Lass dich verwöhnen und hol‘ dir ein Netflix-Abo!
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10) Eins plus eins ist nicht gleich zwei
Als wir erfuhren, dass wir nicht nur ein, sondern gleich zwei Kinder erwarten, war die erste Reaktion meines Mannes: „Wir brauchen ein größeres Auto!“ Meine Reaktion war: „Und einen Wäschetrockner.“ Während es einige wichtige „Doppel“-Käufe gibt (z. B. Babyschalen und Autositze), wirst du oft mit weniger (z. B. Kleidung, Spielzeug) auskommen können. Selbst wenn Zwillinge total süß aussehen, wenn sie gleich angezogen sind, wird die Kleidung selten gleichzeitig gewaschen, gebügelt oder auffindbar sein. Mehrlinge können oftmals mehr als doppelt so viel Arbeit sein (zumindest am Anfang) und trotzdem definitiv mehr als doppelt so viel Spaß und Freude bedeuten. Besonders wenn die Kinder sich endlich wechselseitig als Spielpartner entdecken, fühlt man eine plötzliche Entlastung, wie sie nur Zwillingseltern erfahren können.
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9) Mehrlinge zu haben bedeutet Multiplikation zu lernen
Verdopple die Zeit, die du benötigst, um Besorgungen für deine Kinder zu erledigen. Dann verdopple diese Zeit erneut, um alle Kommentare zu berücksichtigen, die man ungefragt in deine Richtung machen wird. Mit Mehrlingen irgendwo hinzugehen ist wie eine Reise zum Mond. Du wirst schnell die breite Kasse in Supermärkten entdecken. Trotzdem: Alles dauert zehnmal länger und man läuft immer noch in Zeitlupe, wenn man dort ankommt. „It’s one small step for a mom…“
8) Lerne die Kunst des „Lächelns und Winkens“
Du wirst nicht nur viel über die Zwillinge oder Drillinge der Schwestern des Nachbarn zweiten Grades erfahren, sondern auch völlig Fremde werden davon überzeugt sein, dass sie Hüter bis dato unbekanntes Wissen über Mehrlinge sind. Viele werden annehmen, dass sie mehr über deine Kinder wissen als du selbst und dich ausführlich zu all deinen „Fehlern“ beraten. Lerne meditativ zu lächeln und zu nicken. Du hast wirklich nicht die Energie, dich mit Leuten zu beschäftigen, die du selten (wenn überhaupt) wieder sehen wirst.
7) Glaub nicht alles was du liest!
Ich lese leidenschaftlich gerne. Und leider bin ich auch ein Angsthase. Der alte Satz: „Don’t google with a Kugel“ macht also durchaus Sinn. In dem vergeblichen Versuch, die „Kontrolle“ im Haushalt zu behalten, recherchiere ich ständig, um mich auf jedes mögliche verheerende Ereignis vorzubereiten. Als ich anfing, mich über Mehrlingsschwangerschaften zu informieren, sah ich nur alles, was schief gehen konnte. Mehrlinge zu haben ist erstaunlich und kann dich allgemein im Leben darauf vorbereiten, mit dem Unerwarteten, Guten oder Schwierigen umzugehen. Was soll dich denn noch überraschen? Ist der braune Fleck auf dem Leintuch Schokolade oder doch Kacke? War das Geräusch eben nur ein Furz? Alles ist möglich!
6) Lass dir helfen!
Du wirst nicht alles selbst machen können. Ich dachte: „Wie schlimm können zwei auf einmal schon sein?“ Nur weil wir zwei Hände haben, heißt das nicht, dass wir in der Lage sind, zwei Babys gleichzeitig alleine zu handhaben. Es ist in Ordnung, es zu versuchen… zumindest für eine Weile. Jeder von uns muss einmal alles ausprobieren, um zu sehen, wozu wir wirklich fähig sind. Doch irgendwann werden auch die fleißigsten Hände müde und du musst um Hilfe bitten. Du kannst die Hilfe auch einfordern. Das ist gut so!
5) Die Romantik wird wiederkommen
An dir hängen ein paar (süße) kleine Milchsauger, die dich für ihr Überleben brauchen. Es ist völlig normal, etwas persönlichen Freiraum zu wollen. Lass dir Zeit, aber denke daran, Platz für den Partner in deinem Leben zu lassen. Sobald du dich vom Schlafentzug erholt hast, wirst du vielleicht erkennen, dass diese Person die Einzige ist, die dich und deine Kinder wirklich versteht.
4) Es ist in Ordnung, eine Weile traurig zu sein
Nachdem meine Zwillinge angekommen waren, schlitterte ich in Depressionen und häufte deutlich mehr Schuldgefühle an als jemals zuvor. Ich hatte eine sofortige Bindung zu meinen Kindern erwartet. Verliebt auf den ersten Blick sozusagen. Sonst im Leben rechnet man ja auch nicht damit, sich gleichzeitig in zwei Menschen zu verlieben. Versteht mich nicht falsch, ich liebe meine Kinder mehr als Worte sagen können, aber das Leben ist nun mal anders, als ich erwartet hatte. Es ist vollkommen in Ordnung, diesen Verlust auch etwas zu betrauern.
3) Mach es auf deine Art!
Zwischen Internet und wohlmeinenden Beratern kannst du auf Tausende von verschiedenen Methoden stoßen, um Kinder zu erziehen. Die besten Tipps kommen natürlich von den Kinderlosen. Während es bei einigen möglicherweise etwas zu lernen gibt, denk daran, dass es deine Kinder sind und es deine Familie ist. Du kennst sie besser als jeder andere. Nimm all diese Ratschläge an, stelle sicher, dass sie sicher und (relativ) gesund sind, und vermenge es dann zu etwas, das für deine Familie funktioniert. Den Rest kannst du getrost entsorgen! Lass dir niemals sagen, dass du etwas nicht kannst… Eine vaginale Entbindung ist möglich. Stillen ist machbar …, wenn es für dich richtig ist. Wenn nicht, dann ist das auch ok.
2) Dein Leben wird anders
Es wird sich ändern. Und das ist anfangs beängstigend, aber auch wunderschön. Vergiss alle Erwartungen. Überleben ist schon ein erster Erfolg. Versuche dich zu entspannen. Mehr gibt es nicht zu sagen.
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1) Du bist fabelhaft und du schaffst das!
Niemand auf der ganzen weiten Welt kann dieses Zwillings-Ding besser als du! (Und das beinhaltet Schwiegermütter, Nachbarinnen und die Frau an der Supermarktkasse mit dem kritischen Blick). Du hast zwei Kinder zur Welt gebracht. Du hast doppelt so viel geleistet wie andere Mütter. Sei stolz auf dich. Ich meine das aus tiefstem Herzen – DU BIST WUNDERBAR!
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